Theodizee

Rund um Bibel und Glaube
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Münek
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#431 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Fr 23. Sep 2016, 01:02

Ska'ara hat geschrieben:Wenn Jesus Gottes Sohn ist, dann kann er sich nicht geirrt haben und kann auch keine wie von dir verstandene Naherwartung gehabt haben. Es muss eine andere Bedeutung haben, die nicht sofort ersichtlich ist, erst recht nicht, wenn man nicht an Gott glaubt. Der Glaube ändert das Verständnis zwar nicht, aber lässt Deutungen zu.
WENN, ja wenn er der Sohn Gottes war...

Der historische Jesus von Nazareth hat sich nie als präexistentes himmlisches Wesen ausgegeben oder empfunden, sondern als ein sehr eng mit Gott Jahwe verbundener jüdischer Mensch.


Dieser Mensch erhoffte sich, dass "sein Gott und Vater" in Bälde seine universale Herrschaft auf Erden errichten wird. Und zwar ganz konkret. Tja- aber leider leider hat ihm der liebe Gott diesbezüglich einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.

Mehr is nich.

closs
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#432 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Fr 23. Sep 2016, 01:28

Münek hat geschrieben:Sie sind ja in Wirklichkeit keine Wahrheiten, sondern nur postulierte Wahrheiten = Glaubenskonstrukte.
Anders geht es bei menschlicher Wahrnehmung nicht - das ist immer so - sogar bei Naturwissenschaft.

Münek hat geschrieben:Der erste Eindruck kann täuschen. Was ein Kurt "spontan" verstanden hat, ist ja nun nicht gerade von überragender Bedeutung.
Es ist aber erfreulich für Kurt, wenn sein geistiger Instinkt spontan mit den Lehren der großen Denker korreliert. - Für mich war es ein wichtiger Beleg, dass man mit dialektischem Denken auf ontologischer Grundlage im Großen und Ganzen zum selben Ergebnis kommt wie die großen geistigen Systeme von Judentum und Christentum. Daneben ist ein bißchen Methodik-Wissen auf kritisch-rationalistischer Basis eher schmalbrüstig.

Das ist das persönliche Moment - viel wichtiger ist das übergeordnete Moment, dass Geist sich universal in allen Zeiten wiedererkennt - sei es mit dem Denken oder mit dem Herzen. - Aber dies nur zur Feststellung - diskutieren lässt es sich anthropologisch-methodisch kaum.

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Münek
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#433 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Fr 23. Sep 2016, 02:09

closs hat geschrieben: Daneben ist ein bißchen Methodik-Wissen auf kritisch-rationalistischer Basis eher schmalbrüstig.
Da gebe ich Dir recht. Gegen Illusionen und Fantasien erscheint die Realität immer schmalbrüstig. Das ist halt ihr Los.
Zuletzt geändert von Münek am Fr 23. Sep 2016, 02:37, insgesamt 1-mal geändert.

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#434 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Fr 23. Sep 2016, 02:13

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Sie sind ja in Wirklichkeit keine Wahrheiten, sondern nur postulierte Wahrheiten = Glaubenskonstrukte.
Anders geht es bei menschlicher Wahrnehmung nicht.
Es geht durchaus anders. Die menschliche Wahrnehmung zwingt niemanden dazu, den größten Unfug als Wahrheit (= Realität) anzunehmen.

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#435 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Fr 23. Sep 2016, 02:35

closs hat geschrieben:Das ist das persönliche Moment - viel wichtiger ist das übergeordnete Moment, dass Geist sich universal in allen Zeiten wiedererkennt - sei es mit dem Denken oder mit dem Herzen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie auch noch heute...

Entschuldige - aber das ist doch nichts anderes als esoterisches Blabla, Geblubber, Geschwurbel.

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#436 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Fr 23. Sep 2016, 02:54

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Zu einem solchen Ergebnis kann man nur kommen, wenn man den Wortlaut und den Inhalt der Botschaft Jesu völlig verdreht.
FInde ich nicht - ich habe es beim ersten Lesen vor vielen Jahren spontan genauso verstanden. - Ansonsten solltest Du Dich mit Deinem Vorwurf an die Theologen wenden.
Warum sollte ich? Der Vorwurf war gegen Dich, nicht gegen die Theologen gerichtet. Bitte nachlesen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wie wohltuend sticht dagegen die Ehrlichkeit von gläubigen Theologen wie Bultmann, Rahner, Küng und Co.
Es gibt auch in der Theologie unterschiedliche Ansätze - intellektuelle Ehrlichkeit würde ich deshalb weder der kirchlichen Theologie noch den Bultmännern absprechen.
Nee nee - nachdem was Du da abgelassen hast, spreche ich DIR die intellektuelle Redlichkeit ab. So langsam gerate ich in Savonlinnas Fahrwasser.

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#437 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Fr 23. Sep 2016, 03:49

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Hört sich schwer "spirituell-jenseitig" an.
Wenn es Gott gibt, gibt es Geist.
Und wenn es Gott nicht gibt, gibt es keinen Geist...? :o

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#438 Re: Theodizee

Beitrag von sven23 » Fr 23. Sep 2016, 06:09

Ska'ara hat geschrieben:Wenn Jesus Gottes Sohn ist, dann kann er sich nicht geirrt haben und kann auch keine wie von dir verstandene Naherwartung gehabt haben. .
Das wäre dann wieder der klassische Zirkelschluss.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#439 Re: Theodizee

Beitrag von sven23 » Fr 23. Sep 2016, 06:12

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Sie lobhudeln zwar die historisch-kritische Methode, aber von ihren Ergebnissen wollen sie nichts wissen.
Sagst Du immer wieder - nochmals: Solange die Ergebnisse reine Sachergebnisse sind und keine Bewertungen, wollen sie sehr wohl etwas davon wissen.
Die Naherwartung ist doch eine Beschreibung des Glaubenskonstukts, so wie die Quellen berichten. Was ist daran zu bestreiten? :shock:
Und wenn die Forschung aufzählt, was alles unhistorisch ist, sind das sachliche Feststellungen. Was denn sonst? :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#440 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Fr 23. Sep 2016, 09:25

Münek hat geschrieben:Und wenn es Gott nicht gibt, gibt es keinen Geist...?
Im traditionellen Sinne gäbe es dann KEINEN Geist. - Allerdings ist bekannt, dass der Materialismus "Geist" rein mechanisch interpretiert - demnach hätte auch ein Computer "Geist". - Aber wie gesagt: Im Sinne des Wortes bis ins 20. Jh. hinein gäbe es KEINEN Geist ohne Gott.

sven23 hat geschrieben:Die Naherwartung ist doch eine Beschreibung des Glaubenskonstukts, so wie die Quellen berichten.
Sie ist EINE nachvollziehbare Interpretation aus dem, was in den Quellen steht.

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