Welche Schlussfolgerungen sollten sie daraus ziehen? Die Dogmen der Kirche als absolute, unhinterfragbarePluto hat geschrieben:...und welche Schlussfolgerungen ziehen sie daraus?closs hat geschrieben:Sagst Du immer wieder - nochmals: Solange die Ergebnisse reine Sachergebnisse sind und keine Bewertungen, wollen sie sehr wohl etwas davon wissen.sven23 hat geschrieben:Sie lobhudeln zwar die historisch-kritische Methode, aber von ihren Ergebnissen wollen sie nichts wissen.
Theodizee
#421 Re: Theodizee
#422 Re: Theodizee
Fundamental-theologische, also geistige.Pluto hat geschrieben:...und welche Schlussfolgerungen ziehen sie daraus?
Übersprungen wird damit die Feststellung, dass man sogar aus kritisch-historischen Gesichtspunkten zu ganz anderen ERgebnissen kommen würde, wäre es methodisch möglich, ergebnisoffen auch in Hinblick auf die Möglichkeit der Existenz Gottes und somit der göttlichen Funktion Jesu zu interpretieren. - Damit würde sich die Antwort "fundamental-theologisch" weitgehend erübrigen.
Wenn es Gott gibt, gibt es Geist.Münek hat geschrieben:Hört sich schwer "spirituell-jenseitig" an.
Sehr gut möglich, dass er dort zur Recht kritisiert wurde - dann hat er halt überzogen.Münek hat geschrieben:Sein Ignorieren wichtiger historisch-kritischer Forschungsergebnisse (z.B. Stichwort: Johannesevangelium) ist zu Recht von vielen Theologen kritisiert worden.
Bevor man sich aber kritisierbaren Punkten zuwendet, sollte man erst mal vertieft verstehen, um welchen philosophischen Konflikt es hier geht - dann kann man immer noch en detail korrigieren.
#423 Re: Theodizee
Schon klar. Aber das beantwortet meine Frage nicht.closs hat geschrieben:Fundamental-theologische, also geistige.Pluto hat geschrieben:...und welche Schlussfolgerungen ziehen sie daraus?
Welche konkreten Schlussfolgerungen ziehen sie z.B. zum Thema Naherwartung?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#424 Re: Theodizee
Münek, wenn die Dogmen erklärt sind und ihre Bezüge, kannst sogar du zustimmen!
Als Glaubensvorschrift helfen sie nicht recht weiter.
Als Glaubensvorschrift helfen sie nicht recht weiter.
#425 Re: Theodizee
Sie deuten "geistig" bspw. dahingehend, dass sie "Naherwartung" auf die Gegenwart bzw. auf Verklärung und vor allem Auferstehung reflektieren: "Das Reich Gottes ist nahe, weil der Mensch mit Jesu Kreuz erlöst ist".Pluto hat geschrieben:Welche konkreten Schlussfolgerungen ziehen sie z.B. zum Thema Naherwartung?
Dies wurde damals natürlich nicht verstanden und dementsprechend anders reflektiert bzw. rezipiert und somit anders wiedergegeben - da sagt dann der eine, "das Reich Gottes ist in uns/mitten unter uns". - Der andere wundert sich, warum es nicht endlich "äußerlich" da ist.
Was man wirklich der kirchlichen Theologie vorwerfen kann, ist ihre mindestens missverständliche Aussage, JEDES Wort sei göttlich inspiriert - also wären auch offensichtliche Widersprüche zwischen den Texten göttlich inspiriert. - Da kommt man zwar argumentativ raus, was aber sehr schwer vermittelbar ist - und:
Die kirchliche Theologie legt sich hier ein Ei. - Andererseits: Wenn man kirchlichen Theologen zuhört, klingt es meistens ganz anders, als es von außen kolportiert wird - insofern ist hier mit ideologischem Schlagwort-Abtausch à Kubitza wenig gewonnen - die Bretter, die hier zu bohren sind, sind dicker.
#426 Re: Theodizee
Zu einem solchen Ergebnis kann man nur kommen, wenn man den Wortlaut und den Inhalt der Botschaft Jesu völlig verdreht. Jesus hat dem Volk weder seinen Tod noch seine Auferstehung als "nahen Anbruch der Gottesherrschaft" verkündigt.closs hat geschrieben:Sie deuten "geistig" bspw. dahingehend, dass sie "Naherwartung" auf die Gegenwart bzw. auf Verklärung und vor allem Auferstehung reflektieren: "Das Reich Gottes ist nahe, weil der Mensch mit Jesu Kreuz erlöst ist".Pluto hat geschrieben:Welche konkreten Schlussfolgerungen ziehen sie z.B. zum Thema Naherwartung?
Zu solchen leicht durchschaubaren Ausflüchten greift allenfalls derjenige, der es unerträglich findet, dass Jesus sich geirrt hat. Wie wohltuend sticht dagegen die Ehrlichkeit von gläubigen Theologen wie Bultmann, Rahner, Küng und Co. ab, die aus Gründen der intellektuellen Ehrlichkeit nicht bereit sind, sich in die Tasche zu lügen.closs hat geschrieben:Dies wurde damals natürlich nicht verstanden und dementsprechend anders reflektiert bzw. rezipiert und somit anders wiedergegeben.
Daran solltest Du Dir ein Beispiel nehmen.
#427 Re: Theodizee
FInde ich nicht - ich habe es beim ersten Lesen vor vielen Jahren spontan genauso verstanden. - Ansonsten solltest Du Dich mit Deinem Vorwurf an die Theologen wenden.Münek hat geschrieben:Zu einem solchen Ergebnis kann man nur kommen, wenn man den Wortlaut und den Inhalt der Botschaft Jesu völlig verdreht.
Es gibt auch in der Theologie unterschiedliche Ansätze - intellektuelle Ehrlichkeit würde ich deshalb weder der kirchlichen Theologie noch den Bultmännern absprechen.Münek hat geschrieben:Wie wohltuend sticht dagegen die Ehrlichkeit von gläubigen Theologen wie Bultmann, Rahner, Küng und Co.
#428 Re: Theodizee
Wenn Jesus Gottes Sohn ist, dann kann er sich nicht geirrt haben und kann auch keine wie von dir verstandene Naherwartung gehabt haben. Es muss eine andere Bedeutung haben, die nicht sofort ersichtlich ist, erst recht nicht, wenn man nicht an Gott glaubt. Der Glaube ändert das Verständnis zwar nicht, aber lässt Deutungen zu.Münek hat geschrieben:Zu einem solchen Ergebnis kann man nur kommen, wenn man den Wortlaut und den Inhalt der Botschaft Jesu völlig verdreht. Jesus hat dem Volk weder seinen Tod noch seine Auferstehung als "nahen Anbruch der Gottesherrschaft" verkündigt.closs hat geschrieben:Sie deuten "geistig" bspw. dahingehend, dass sie "Naherwartung" auf die Gegenwart bzw. auf Verklärung und vor allem Auferstehung reflektieren: "Das Reich Gottes ist nahe, weil der Mensch mit Jesu Kreuz erlöst ist".Pluto hat geschrieben:Welche konkreten Schlussfolgerungen ziehen sie z.B. zum Thema Naherwartung?
#429 Re: Theodizee
Ich kann durchaus nachvollziehen, wie die alten Patriarchen zu ihren Dogmen gelangt sind. Sie hatten die Evangelien und die Briefe des "heiligen" Paulus und weitere Schriften - und haben sich entsprechend bedient. Klare Kiste.2Lena hat geschrieben:Münek, wenn die Dogmen erklärt sind und ihre Bezüge, kannst sogar du zustimmen!
Als Glaubensvorschrift helfen sie nicht recht weiter.
Ich stimme Dir zu: als unantastbar erklärte Glaubensvorschriften helfen Dogmen in der Tat nicht weiter. Sie sind ja in Wirklichkeit keine Wahrheiten, sondern nur postulierte Wahrheiten = Glaubenskonstrukte.
Und glauben kann jeder alles.
#430 Re: Theodizee
Der erste Eindruck kann täuschen. Was ein Kurt "spontan" verstanden hat, muss ja nichts bedeuten.closs hat geschrieben:FInde ich nicht - ich habe es beim ersten Lesen vor vielen Jahren spontan genauso verstanden.Münek hat geschrieben:Zu einem solchen Ergebnis kann man nur kommen, wenn man den Wortlaut und den Inhalt der Botschaft Jesu völlig verdreht.
Nichts gegen Spontanität, aber wie kann man als Unbedarfter auf die verrückte Idee kommen, Jesus habe sich selbst als Person als das nah herbeigekommene Gottesreich verkündigt?
Durchaus - z. B. den Ansatz, missliebige Fakten schlichtweg auszublenden und sich selbst in die Tasche zu lügen.closs hat geschrieben:Es gibt auch in der Theologie unterschiedliche Ansätze.Münek hat geschrieben:Wie wohltuend sticht dagegen die Ehrlichkeit von gläubigen Theologen wie Bultmann, Rahner, Küng und Co.
Zuletzt geändert von Münek am Fr 23. Sep 2016, 01:54, insgesamt 1-mal geändert.