Halman hat geschrieben:Historisch-kritisch ist doch eine hermeneutische Methodik.
Jetzt wird es schwierig, da man üblicherweise "kritisch-rational" und "hermeutisch" gegenüberstellt. - Es ist aber richtig, dass andererseits im Grunde alle Forschung "hermeneutisch" ist - was an der vielfältigen Bedeutung des Wortes "Hermeneutik" liegt. - Also schwierig.
Es gab schon Experten-Streits, wo der eine Naturwissenschaftler sagte "Wissenschaft ist nur das Kritisch-Rationale", während der andere Naturwissenschafter entgegenhielt "Wieso, das sind wir doch auch". - Aus der Praxis kenne ich es (von früher) so, dass der KR mehr den Naturwissenschaften ("das Falsifizierbare") und die Hermeneutik mehr den Geisteswissenschaften zugeordnet wurde.
Scrypt hat geschrieben:Du beweist konstant, dass dem nicht so ist.
Ich habe mich falsch ausgedrückt - der Satz sollte heißen: "Man kann sogar bei Glaubensdingen historisch arbeiten":
Scrypt hat geschrieben:Etwas anderes liegt auch nicht vor.
Was die Wirklichkeit angeht, kannst Du das nicht wissen. - Du meinst wahrscheinlich, "Etwas anderes liegt auch historisch-kritisch" nicht vor.
Scrypt hat geschrieben:Auf diesen Zirkelschlüsseln aufgrund dessen, was du glauben willst, entsteht ja das ganze Dilemma erst.
Aber Du hast doch dasselbe Dilemma, wenn Du Deinen geglaubten Maßstab zum Maßstab der Wirklichkeit machst.
sven23 hat geschrieben:Nur arbeiten die Kanoniker systematisch falsch, weshalb sie in der historischen Jesusforschung nicht zu gebrauchen sind.
Sie arbeiten systematisch natürlich intersubjektiv nachvollziehbar, also wissenschaftlich, aber nicht historisch-kritisch (ich habe mich in meiner Aussage vershrieben: Ich wollte "historisch" statt "historisch-kritisch" schreiben). - Was die Wirklichkeit und somit auch Historie angeht (was hätte (Daseins-)Wirklichkeit für einen Sinn, wenn sie nicht historisch wäre?), sind die Kanoniker sehr wohl zu gebrauchen.