seeadler hat geschrieben:Halman hat geschrieben:.........
seeadler hat geschrieben:Das Problem bei der Zeitdilatation ist aber nun, dass der zurückgekehrte Reisende zwar dann wieder eine Normalzeit erlebt, die gleiche Normalzeit, die er bereits in seinem Raumschiff erfahren hat, und doch ist er offenbar nachweislich weniger gealtert, wie der Zurückgelassene.
Halman schrieb: Mich stört ein wenig der Begriff Normalzeit. Dieser impliziert, dass die Bordzeit unnormal wäre und die sog. "Normalzeit" irgendwie bevorzugt sei. Gem. der SRT sind aber alle Inertialsysteme gleichberechtigt. Es handelt sich um zwei physikalisch völlig gleichberechtigte Eigenzeiten.
na ja, dies hatte ich ja eigentlich auch so beschrieben, indem ich
die gleiche Normalzeit, die er bereits in seinem Raumschiff erfahren hat
schrieb. Und doch muss es sich dabei um eine andere Zeit handeln, als beispielsweise hier auf der Erde, sonst würden wir ja nicht weniger altern.... wir kehren ja "weniger alt" zu unserer Erde zurück.
In diesem Fall haben wir zwei Bezugssysteme:
1. Die Erde
2. Das Raumschiff
Beide sind physikalisch gleichberechtigt.
Nehmen wir die Erde: Vom Mars aus betrachtet ist die Erde ein blauer Planet, so wie die Venus und der Jupiter. Physikalisch gibt es keinen Grund anzunehmen, warum irgendein Planet, oder überhaupt irgendein Bezugssystem physikalisch vor einem anderen ausgezeichnet sein sollte.
Die irdische "Normalzeit" gilt bereits bei den GPS-Satelliten nicht mehr. "Normal" wäre für uns nur die Zeit auf den blauen Planeten. Für Menschen auf dem Mars wäre es die Zeit auf dem Mars (die nur geringfügig anders verläuf, aber mit Atomuhren ist dieser winzige Unterschied durchaus messbar).
Die Erde vom Mars aus gesehen erscheint klein, wie im Bild vom
Curiosity Mars Rover zu sehen ist.

Zur besseren Anschaulichkeit hier noch ein
FOCUS-Artikel darüber. Und dieser "blaue Punkt" soll physikalisch als "normal" gelten?
Verlassen wir die komplizierte gravitative Zeitdilatation und sprechen wir über den Effekt der SRT. Darin geht es um gleichförmig und kräftefrei bewegte Bezugssytseme, in dem die Trägheitsgesetze gelten. Nur solche werden als
Inertialsysteme bezeichnet.
Besser als ich hatte es Pluto am
So 4. Okt 2015, 08:58 erklärt:
Pluto hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:Interessant ist nun, wenn ich dies tun würde, also wenn ich mich innerhalb meines beschleunigten Inertialsystems ebenso beschleunige und meine Geschwindigkeit dabei kontinuierlich erhöhe, so fällt der Augenblick, wo mein sich beschleunigendes Inertialsystem c erreicht hat mit dem Augenblick zusammen, wo ich auch innerhalb des sich beschleunigenden Inertialsystems ebenso c erreicht habe. Unabhängig davon, wann dies jeweils für sich gesehen sein wird.
Das Inertial- oder Referenzsystem bleibt stehen und beschleunigt sich nicht. Deshalb heißt es ja Inertialsystem, weil es inert, also unbeweglich ist.
Beschleunigungskräfte spürt man. Dies kennst Du vom Abbremsen (negative Beschleunigung), dem Richtungswechsel und natürlich von der positiven Beschleunigung, die einem im Sitz presst. Man wird schwer.
In der SRT geht es NICHT um beschleunigte Bezugssysteme, sondern lediglich um den Spezialfall eines nicht-beschleunigten Systems, dessen Vektor sich also nicht verändert und somit im Zustand gleichförmiger Bewegung verharrt. Solche Systeme kann man auch als "ruhend" betrachten (wenn man Teil eines solchen Systems ist). Dann mag man dies als "normales" Koordinatensystem nutzen.
seeadler hat geschrieben:Die Frage die sich mir hier stellt, und die irgendwo und irgendwann vor geraumer Zeit auch Thomas schon einmal angesprochen hatte - oder warst es du? : Wird jener "Verjüngungseffekt" lediglich in der Zeit der Beschleunigung erzielt, oder aber in der Zeit, wo ich mit konstanter gleichförmiger Geschwindigkeit dahin reise?
Vermutlich wir beide.
HIER hatte ich schon mal knapp darauf geantwortet. Am
Mo 30. Jun 2014, 02:46 hatte ich einen graphik-unterstützten Beitrag verfasst.
Es geht in der SRT, wie im Beitrag vom
Mi 7. Sep 2016, 15:40 (s. dort eingestellte Grafik) um Bezugsysteme, dessen Geschwindigkeit gleichförmig ist. Beschleunigungen kommen da nocht nicht vor - dies ist viel, viel komplizierter.
Natürlich wären in der Realität Beschleunigungsphasen bei reisenen Raumschiffen notwendig. Gedankenexperimente für die SRT sind idealisiert und kümmern sich nicht um solche "Kleinigkeiten".

Es geht um den relativitischen Spezialfall, um das Grundprinzip der Relativität zu verstehen.
Bei einem positiv beschleunigten Bezugssystem würde die Zeitdilatation relativ zur Erde (nehmen wir sie mal als unser "Normalsytem") immer mehr zunehmen, bei kontinuierlicher Beschleunigung eben kontinurlich. Entscheidend ist in dieser Betrachtung meiner Meinung nach die
Geschwindigkeit.
Thomas mag mich korrigieren, aber ich vermute, dass noch ein quasi-gravitativer Zeitdilatationseffekt hinzu käme, da im beschleunigten Bezugssystem aufgrund des Äquivalenzprinzips ein "spezielles Gravitionsfeld" herrscht sollte. Dies habe ich aber nun nicht irgendwo gelernt, sondern leite ich selber ab. Daher bitte ich Janina, Thomas, Pluto und/oder Zeus um Bestätigung bzw. Korrektur mit Erkärung. Also dieser Absatz ist ohne Gewähr.
seeadler hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass im Rahmen der BEschleunigung etwas passiert in meinem Körper, was quasi die Uhr verlangsamt, und diese verlangsamte Uhr dann für die Zeit läuft, in der ich mit erhöhter Geschwindigkeit reise. Dagegen "fällt die Uhr wieder auf "Normalzeit", wenn ich wieder abbremse, also meine Geschwindigkeit reduziere.
So gesehen verändern wir schon beim Autofahren permanent durch das Beschleunigen und Abbremsen unsere innere Uhr.
Ja, aber so geringfühig, dass die Bewegungsgleichungen von Galilei und Newton hier hervorragende Annäherungen sind.
Betrachten wir es speziell-relativistisch, so geht es nicht um den Bremszvorgang, sondern um die geringere relative Geschwindigkeit, auf die es hier ankommt. Lassen wir mal die Beschleunigungseffekte außen vor (die ART ist VIEL komplizierter als die SRT). Nur so viel dazu: Beschleunigung macht etwas mit dem Körper, indem er schwer wird. In einem Inertialsystem ist man gewichtslos, ganz gleich, wie schnell es relativ zu anderen Körpern bewegt ist. Da passiert nichts mit dem Körper.
seeadler hat geschrieben:Und genau dieser Effekt interessiert mich vordergründig. Ich möchte wissen was dabei passiert.? Offensichtlich hat dies etwas mit der Zunahme der "relativistischen Masse" zu tun, oder besser der "dynamischen Masse", der "bewegten Masse". Denn durch die Eigenbewegung der Materie fließt weniger Zeit durch sie hindurch, sie bleibt in ihr gespeichert. Man kann auch sagen, sie verbraucht weniger eigene Energie, sondern entnimmt die Energie dem Raum und führt dies dann auch an den Raum ab. So verbraucht der Körper weniger eigene Energie in Bezug zu dem "Normalraum", in dem er sich befindet, wenn er nicht beschleunigt fliegt.
Ob es einen Zuzammenhang zwischen relativistischer Energiezunahme und der Zeitdilatation gibt, weiß ich nicht. Dazu fehlt mir schlicht das Fachwissen. Ich hoffe, dass unsere Fachleute uns hier weiterhelfen.
seeadler hat geschrieben:Die Frage ist auch aus biblischer Sicht interessant, weil wir einen Altersunterschied von 8 : 1 zwischen der Zeit vor und nach der Sintflut erreichten. Denn vorher entsprach das erreichbare Alter "regulär" 1000 Jahre und danach fiel es ab auf 120 Jahre, was allerdings erstmals mit Moses dokumentiert wurde, also 1000 Jahre nach der Sintflut. Rein rechnerisch bedeutet dies, dass das "Raumschiff" Erde gegenüber der Zeit vor der Sintflut um exakt den gleichen Betrag langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit flog, wie die heutige Geschwindigkeit des Elektrons auf seiner innersten Bahn, also 2188266 m/s. (Auch deshalb mache ich noch einmal auf mein Trigonmetrisches Verhältnis im Sinne des pythagoräischen Dreiecks aufmerksam, in dem sich Lichtgeschwindigkeit Elektronengeschwindigkeit und Gravitationsgeschwindigkeit gegenüber stehen.
Diese Deutung halte ich für sehr gewagt. Könnte es nicht sein, dass es sich bei der vorabrahamitischen Urgeschichte nicht um Ätiologien handelt?