Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Da mich unsere wissenschaftliche Debatte beschäftigt hat und ich es insbesondere vom wissenschaftlichen Standpunkt für redlich halte, seine Quellen und seine Meinung immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, habe ich ein wenig gesucht. Die Mehrheit der Quellen gibt Dir recht. Es widersprechen Dir "Agent Scullie", Martin Bäker und ich.
Nee. Nur Agent Scullie. Martin Bäker nicht, denn er stellt sich mitten zwischen zwei Stühlen, wenn er sagt, dass er unsicher ist, ob seine Interpretation richtig ist. Du auch nicht, denn du folgst de Interpretation von Agent Scullie.
Und das Zitat aus dem verlinkten Fachbuch belegt, dass darin bezüglich der Vakuumfluktuationen teilweise recht schwammig formuliert wurde, wie dem genauen Leser auffallen sollte. Gibt Dir dies nicht zu Denken?
Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Ich besitze also die "Frechheit" einem Fachbuch zu widersprechen. Doch beim genauen Lesen fällt mir schon auf, dass die Darstellung als "sehr grob" bezeichnet wird und bestimmte Begriffe schammig in Anführungszeichen gesetzt wurden.
Dieses habe ich im SciFi-Forum ebenfalls verlinkt und warte mal ab, wie man darauf reagiert.
Wer ist "man"?
Wie erklärt dieser "man| die Haking-Strahlung eines Schwarzen Lochs? Ohne virtuelle Teilchen, die zu realen Teilchen werden, kann man nicht erklären warum ein SL Materie verliert.
Dieses Argument kann ich durchaus nachvollziehen, kenne ich auch keine andere Erklärung, die ich zu begreifen vermag. Aber da Du wissen willst, wie dieser "Man" die Hawking-Strahlung erklärt, hier die Erklärung:
Zitat von
Agent Scullie:
Zitat von Halman:
Aber wie ensteht dann die Hawking-Strahlung?
durch die Modifikation des Vakuumzustandes aufgrund des Gravitationseinflusses eines schwarzen Loches. Die Herleitung der Hawking-Strahlung geht ungefähr folgendermaßen:
Man betrachtet zunächst eine Raumzeitregion lange vor Bildung des schwarzen Loches in großer räumlicher Entfernung vom Vorgängerobjekt des schwarzen Loches. In dieser Region kann man die Raumzeit als nahezu flach ansehen (keine nennenswerte Gravitation) und daher die speziell-relativistische QFT anwenden, die auf die üblichen Vakuumfluktuationen führt. Nun betrachtet man ein beliebig gewähltes Feld - der Einfachheit halber ein skalares Feld - und eine beliebig gewählte Mode von diesem. Die Fluktuationen der Mode fasst man dann als Überlagerung laufender Wellen auf, von denen die einen in die eine Richtung (auf das Vorängerobjekt des schwarzen Loches zu) laufen und die anderen in die andere Richtung. Man nimmt dann zwei Wellenberge, die auf das Vorgängerobjekt zu laufen und genau dann, wenn das Vorgängerobjekt zum schwarzen Loch kollabiert, auf dieses treffen, und untersucht die Auswirkungen, die der Kollaps und die mit ihm verbundenen Änderungen im Gravitationsfeld auf die Ausbreitung der beiden Wellenberge hat. Daraus leitet man die Eigenschaften des Zustandes ab, die ein Beobachter auf der anderen Seite des schwarzen Loches in großer Entfernung und in ferner Zukunft (d.h. ebenfalls in einer nahezu flachen Raumzeitregion) für das Feld vorfindet, und stellt fest, dass es kein Vakuumzustand mehr ist, sondern ein Zustand, der Teilchen enthält.
Anders gesagt: man betrachtet zwei Raumzeitregionen, die nahezu flach sind und in denen daher die gewöhnliche QFT und ihr Vakuumbegriff anwendbar sind, die durch eine Raumzeitregion, in der der Kollaps zum schwarzen Loch stattfindet, getrennt sind. Dabei zeigt sich, dass der Vakuumzustand der einen nahezu flachen Region nicht auf den Vakuumzustand der anderen nahezu flachen Region führt.
Alles klar?
Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Warum sollte Gott die Menschheit nicht lieben können? Was spricht denn dafür, Gott die Liebe zu seinen Geschöpfen abzusprechen?
Das ist zu eng gesehen.
Es gibt mindestens 3 logische Argumente warum diese Beschreibung nicht zu Gott passt.
Warum lässt Du die Katze erst jetzt aus dem Sack? Sind wir bei Rate mal mit Pluto?
Pluto hat geschrieben:1.) Wie lange gibt es den modernen Menschen?
Die meisten Experten meinen mindestens 200'000 Jahre. Und plötzlich in etwa den letzten 2% dieser Zeit, erscheint der Gott Noahs und Abrahams auf dem Spielfeld, nachdem er 195'000 Jahre lang mit "verschränkten Armen" zugeschaut hat, wie sich die Menschen gegenseitig die Köpfe eingeschlagen haben. Doch Noah und Abraham hatte eine Offenbarung, und danach ist alles gut?
Sehr unwahrscheinlich, oder?
Vor Noah offenbarte sich Gott Adam, Eva, Kain und dem ersten Propheten Henoch.
Wie ich die biblische Urgeschichte mit der prähistorischen Menschheitsgeschichte unter einem Hut bekommen soll, weiß ich auch nicht. Daran arbeite ich noch.
Pluto hat geschrieben:2.) Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass der Schöpfer eines gigantischen Universums sich plötzlich und ohne erkennbaren Grund in eine Primatenart auf einem Staubkorn in einer entfernten Galaxie verliebt.
Warum sollte Gott die intelligenten und empfindungsfähigen Lebensformen im Universum nicht lieben? Warum sollten wir Menschen davon ausgenommen sein?
Laut Prof. S. Zimmer liebt Gott besonders die Kinder. Warum? Wahre Liebe ist bedingungslos, grundlos. Er liebt sie einfach so sehr.
Ich ahnte schon, dass wir an diesem Punkt gelangen würden. Du hast doch drei Viertel von Thomas' Buch gelesen. Nun, ich wäre niemals imstande auch nur Ansatzweise so ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Thomas erklärte in seinem Buch alles viel, viel besser und ausführlicher als ich es könnte. Was könnte ich Dir da schon sagen, was Dich vom Hocker hauen würde?
Pluto hat geschrieben:3.) Die Geschichte von einem Gott der seinen eigenen Sohn auf die Erde schickt und ihn aus Liebe für die Menschheit opfert, ist mindestens ebenso unwahrscheinlich, wie die oben erwähnten Erzählungen. Wie stellst du dir das vor?
Nun, so wie es die Evangelisten bezeugen. Gott sandte seinen Sohn nicht deshalb, weil wir Menschen so toll sind, sondern weil wir so hilfebedürftig sind. Vielleicht sind wir ja das "Sorgenkind" des Universums.
Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Die menschliche Auffassung, der Schöpfer des gewaltigen Universums würde sich nicht für Menschen interessieren, traut Gott nicht zu, sich für Lebewesen auf Planten zu interessieren.
Es geht um Glaube und Wahrscheinlichkeit. Und hier übertrifft sich der Mensch selbst in seinem Glauben an das was möglich ist, ohne Rücksicht auf die Wahrscheinlichkeit.
Deine Argumentation überzeugt mir in diesem Punkt nicht.
Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Dies ist eine menschliche Engstirnigkeit, aber kein logisch zwingender Schluss.
Was nachzuweisen wäre.
Wieso, die Engstirnigkeit ist doch offensichtlich. Es wird einfach unterstellt, Gott hätte kein Interesse an eine Primartenart auf irgendeinen Planeten im Universum. Es wird Gott Gleichgültigkeit unterstellt. Diese Argumentation ist mir bereits bekannt und dabei handelt es sich um eine voreilige menschliche Projektion, die nichts über Gott, aber sehr viel über den Menschen verrät.
Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Das steht im Widerspruch zum immer kleiner werdenden Raum, den wir mit der Forschung diesem Gott zugestehen.
Das ist eine unbegründete Behauptung.
Keineswegs. Denn in der vorgeschichtlichen Zeit dachte man Blitz und Donner seien Zeichen eines wütenden Gottes. Heute können wir erklären, wie dieses Wetterphänomen zustande kommt. So wurde auch hier eine Lücke geschlossen, und das Bild eines donnernden Gottes verdrängt... usw., usf.
Weder Thomas noch ich glauben an einen Lückenbüßer-Gott. Wenn Du diesen Strohmann umhaust, tangiert dies meine individuelle Religiosität nicht mal peripher.
Thirring war in der Forschung weiter als wir und glaubte an dem Gott Jesu Christi.