Ska'ara hat geschrieben:Dann hat dieser Gott eben bestimmte Bestandteile zusammengesammelt, die uns ausmachen, und alles gemixt und eine Prise Geist dazu getan, damit nichts auseinander fällt wie bei den Toten.

Salopp gesprochen ja. Was uns vom Erdboden unterscheidet, ist die Organisation der Stoffe zum menschlichen Leib (dies könnte man mit einem Puzzel vergleichen, welches ungeordnet im Karton liegt und einem, welches mit viel Aufwand zusammengepuzzelt wurde) und die hochkomplexen, kohärenten biologischen Prozesse. Das Stoffliche des Menschen ist ganz gewöhnlich. Das, was uns ausmacht, könnte man als "Information" bezeichnen.
Ska'ara hat geschrieben:Hemul hat geschrieben:
Meine Güte-wat fürn Jammer? Tust du nur so treudoof oder biste es tatsächlich?

Ich vermute aber du willst uns weiterhin nur verarschen-gelle?

Du weißt doch ganz genau was diesbezgl. in 1.Mose 2:7 u. 1.Mose 3:17-19 auch für dich unmissverständlich steht:
7 Da bildete Gott der Herr den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.
Ein Gott oder Geist muss gar keinen Staub aufwirbeln, sondern er müsste theoretisch alles aus sich selbst heraus schaffen können.
Genau so wird es ja auch in Genesis 1 beschrieben (der ersten Schöpfungs-Ätiologie).
Dass die Erschaffung des Menschen anders beschrieben wird, liegt meiner Meinung nach daran, dass der Mensch nicht creatio ex nihilo ins Dasein kam, sondern kausal dem Erdboden entstammt.
Dies gilt sowohl im kreationistischen Glauben der direkten Erschaffung Adams aus dem Ackerboden, wie auch im Konzept der theistischen Evolution, in dem
ha'adham aus der Evolution hervorging.
Die zweite Schöpfungs-Ätiologie zeigt, dass sich der Mensch vom Tier hinsichtlich seines Bezuges zum Erdboden nicht unterscheidet. Beide sind über die Nahrungskette aus ihm gebildet und kehren zu ihm zurück.
Die zweite Schöpfungsgeschichte ist ein sehr alter Text und beschreibt gemeinsam mit der Narration über Kain und Abel (Gen 4) den Übergang zur Bauerngesellschaft. Dieser soziokultureller Hintergrund floss in der Erzählform der Ätiologie ein.
Schauen wir uns die
Seele, Psyche, Geist - etwas weiter ausgeholt an.
Hier gibt es
1. nefesch = Wesen, nefesch chajjah = Lebewesen
2. neschamah = Hauch, Odem, nischmath chajjim = Lebensodem
3. ruach (Hauch, Lebensodem, aber auch speziell der "Geist" Gottes) wobei neschamah und ruach weitgehend synonym sind und sowohl dem Tier als auch dem Menschen zukommen. Die Übersetzung "Lebensodem" trifft also recht gut den Ausdruck.
Unter dem "Lebensodem" bzw. dem „Lebensgeist“ verstehe ich keine supernaturalistische oder feinstoffliche "Subtanz", sondern schlicht die biologischen Prozesse, die nicht substanzieller Natur sind. Zwar basieren sie auf Materie, doch sind sie ebensowenig materiell wie der Prozess Feuer, das Strickmuster eines Pullovers oder die neurologischen Erregunsmuster im Gehirn.
Ich kombiniere meine sehr bescheidenen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse mit meiner Bibelinterpretation und folgere, dass der
Odem (
Geist im Sinne von Lebenskraft) die Gesamtheit aller biologischen Prozesse umfasst, die einen lebendigen Leib von einen toten Körper unterscheiden. Neben der Atmung/Zellatmung gehören dazu auch der Herzschlag und die Hirnfunktionen.
Das Innenleben einer Zelle wird im Video der Harvard Universität anschaulich dargestellt.
In
Gen 2:7 wird in biblischer Sprache die Erschaffung des Menschen beschrieben:
7 da bildete Gott, der HERR, den Menschen*, aus Staub vom Erdboden° und hauchte in seine Nase Atem des Lebens²; so wurde der Mensch eine lebende Seele³.
Ich habe mir mal die Freiheit genommen, diesen Vers mit Fussnoten zu versehen, doch zunächst zu den "offiziellen" Fussnoten aus zwei Bibelübersetzungen.
Die Fussnote der
"Guten Nachricht" erklärt zu diesem Vers:
Wörtlich eine lebende nefesch. Das hebräische Wort nefesch wird herkömmlich mit »Seele« übersetzt. Gemeint ist damit ein Lebewesen wie Mensch oder Tier im Unterschied zu den Pflanzen
Die Nussnote der
Einheitsübersetzung merkt an:
In H Wortspiel mit den Ausdrücken für Ackerboden (adamáh) und Mensch (adám).
Der Vers enthält also ein hebräisches Wortspiel.
Adám (der Mensch) ist aus
Adamáh (dem Erdboden) geformt.
Pflanzen nehmen über das Wasser die chemisch energiearmen Nährstoffe des Ackerboden auf und wandeln sie mithilfe des Sonnenlichts (Photosynthese) in energiereiche, organische Verbindungen um. Diese dienen uns als Nahrung (bzw. Tiere, welche sich von den Pflanzen ernährten) und so sind wir Menschen in der Tat aus den Stoffen des Erdbodens geformt.
Der menschliche Leib unterscheidet sich vom Staub der Erde durch seine Struktur (sein "Strickmuster"). Doch nun fehlen noch die biologischen Prozesse, die Dynamik des Lebens, die einen lebenden Menschen von einem toten Leib unterscheiden. Aufrechterhalten werden sie von der Atmung bzw. die Zellatmung.
Ein »Seele« (
nefesch) ist der Mensch dadurch, dass der Leib lebendig ist: Zum menschlichen Leib geformte ganz gewöhnliche Materie + biologische Prozesse (»Odem«) = »Seele« (
nefesch).
Nun zu meinen Fussnoten:
*Hier ist der menschliche Leib gemeint.
°Also aus ganz gewöhnlichen Elementen, im Wesendlichen Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff; der Erdboden verweist auf die Nahrungskette
²Hier stehen im Grundtext die hebräischen Begriffe
nischmáth chajjÃm (1Mo 2:7; vgl. 1Mo 7:21, 22), welcher hier mit
"Atem des Lebens" übersetzt wurde. Er ist vom Sinn her verwandt mit dem Begriff
rúach chajjÃm (1Mo 6:17, 7:15, 22). Das Wort
rúach^ wurde in der Bibel häufig mit
Geist übersetzt. Der Begriff meint etwas nicht greifbares (
Wind/Atem ist im Gegensatz zu einem Stein nicht mit Händen greifbar). Die hebräische Sprache ist meines Wissens eine bildhafte Sprache.
Der Begriff umfasst vier unterschiedliche Bedeutungen:
Wind, Lebenskraft (
Odem),
Geist des Menschen (Hirnaktivität) und
Geistwesen (Gott und Engel). Gemeinsam ist allen vier Varianten die
Unsichtbarkeit (zumindest für menschliche Augen) einer
beweglichen Kraft (Dynamik).
³Hier steht das hebräische Wort
nefesch, welches allgemein mit »Seele« übersetzt wird. Es meint den mit "Odem" erfüllten Leib, also den lebendigen (atmenden) Menschen oder das lebendige Tier (auch Fische).
^s. Pr 3:19 ):
„und . . . Atem“. Hebr.:
werúach; gr.:
kai pneuma.