Na, so ist es sicherlich nicht. Wäre dies in dieser Absolutheit richtig, kann man die Bibel als irgendein Buch unter vielen nennen. Vielleicht wolltest du es auch nicht so absolut verstanden wissen. Richtiger ist hier der Satz: Gottes Wort ist sein durch den Menschen hindurchgesprochenes Wort.ThomasM hat geschrieben: Man kann diese Texte nur verstehen, wenn man den wesentlichen theologischen Grundsatz "Gottes Wort in Menschen Wort" berücksichtigt.
Ja und hier gibt es den Grundsatz: Die Hl. Schrift kann nur in dem Geist verstanden und ausgelegt werden, durch den sie inspiriert ist: durch den Hl. Geist.Natürlich muss man die Geschehnisse des AT aus der Sicht des NT (Jesus) interpretieren, aber das ist etwas anders als die Aussagen in irgendeiner Weise wörtlich zu nehmen. Man kann die Bibel nur im Sinne Gottes lesen aber nicht wörtlich.
Es ist wichtig, die literarischen Kategorien der Hl. Schrift zu beachten und dass sie von Gläubigen verfasst wurde. Hier ist die HKM ein wunderbares Mittel zum besseren Verständnis der Texte (über die HKM möchte ich aber in diesem Forum nicht weiter diskutieren). Trifft man bei Adam auf eine Ätiologie, so muss man den Bericht über den historischen Jesus anders einordnen. Zu einer geistigen Auslegungsebene tritt auch eine ganz reale, dem Geschehen entsprechende, hinzu. Deshalb kann auch nicht gelten: Wenn Adam keine historische Person war, ist es Jesus auch nicht und damit wird der Glaube gefährdet. Diese Furcht kann genommen werden. Im Gegenteil: Dort, wo Adam nicht real ist, bleibt er dennoch wahrer und wirklicher als jede Realität, denn er ist existentieller Teil, auch Archetyp, jedes Menschen und übrigens nicht billige nur in Sprache und Verstand verharrende Metapher. Und dort, wo Jesus real war, ist er nicht realer gewesen, als er heute in unsere Wirklichkeit als das Wahre hineinspricht, wenn wir in und durch ihn wiedergeboren werden im Hl. Geist. Ja, vielleicht kann man sogar sagen: Wir, die nach Jesus leben und lebten, haben ein größeres göttliches Vorrecht zu genießen, als seine Zeitgenossen.
Servus
