Hier baust Du aber eine Behauptung ein - nämlich dass Jesus der Erzeuger des Naherwartungs-Hypes der Zeit war. - Genau das ist er NICHT - er nimmt diesen Hype auf und transformuiert ihn.sven23 hat geschrieben:dieser Jesus hatte als Protagonist der jüdischen Sektenbewegung eine starke Naherwartung
Das "wissen" wir auf Basis einer materialistischen Dogmatik. Selbstverständlich ist es falsch - er hat sich NICHT geirrt, weil er etwas ganz anderes gemeint hat.sven23 hat geschrieben:Wieso, heute nach 2000 Jahren wissen wir definitiv, dass Jesus sich geirrt hat.
Da ist was dran. - Man müsste Irrtum und Wahrheit dieser Quellen auseinander pfriemeln. - In der Praxis tut man das auch in der kirchlichen Theologie. - Dass JEDES Wort der Bibel wahr sei, halte ich für eine sehr unglückliche Vorgabe - bin allerdings nicht sicher, ob es diese Vorgabe als Dogma überhaupt gibt.sven23 hat geschrieben:Dann müssten die kanonischen Exegeten eingestehen, dass die ersten Quellen nicht die Meinung Jesu widerspiegeln.
So ist es ja nicht. - Die Darstellung der Evangelien ist nicht das Problem, sondern die Interpretion der Evangelien.sven23 hat geschrieben:Es hat schon tragische Züge, wenn heutige Gläubige fordern, der "wirkliche" Jesus möge doch um Himmels Willen anders sein, als die Evangelien ihn darstellen.
Allen falls IM SINNE DER HKM - aber was sagt das über den WIRKLICHEN, also historischen Jesus aus? Es ist EINE Perspektive, die sich als wahr oder falsch herausstellen wird. - Die kanonische Exegese hat genauso gute Chancen, den historischen Jesus richtig zu beschreiben.sven23 hat geschrieben:Theißen betont, dass die heutigen Erkenntnisse selbstverständliche auf heutigem Kenntnisstand beruhen. In Bezug auf die Naherwartung hat sich aber in den letzten 150 Jahren nicht viel geändert. Im Gegenteil sind die Erkenntnisse noch gefestigt worden.
"Historisch" und "historisch-kritisch" ist doch nicht dasselbe. - Ersteres ist der ontologisch WIRKLICHE Jesus ("So war er life") - zweiteres ist der methodische Versuch, dem gerecht zu werden.