Dogmen

Rund um Bibel und Glaube
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sven23
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#271 Re: Dogmen

Beitrag von sven23 » Mo 22. Aug 2016, 06:15

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wissenschaft benötigt keine Dogmen. Wissenschaft muss sich über iher Methoden Rechenschaft geben.
Das schließt sich doch nicht aus. - Und immer wieder: Die methodischen Setzungen haben de facto dogmatischen Charakter..
Nein, ein Dogma ist was völlig anderes.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Er ist halt ein alttestamentarisches Motiv.
Nein - Heilsgeschichte ist ein universaler Begriff über alle Zeiten und in jedem einzelnen Menschen...
Zu dieser "Heilsgeschiche" gehören aber Opfer- und Sündenbockmentalität. Das ist Altes Testament in Reinkultur. Wo bleibt der sog. Paradigmenwechsel?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

2Lena
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#272 Re: Dogmen

Beitrag von 2Lena » Mo 22. Aug 2016, 06:27

Ahe, wenn's nicht weitergeht mit dem Denken kommt die "Mehrheitsmasche:
Münek hat geschrieben:In der Tat besteht über Jesu Irrtum ein breiter Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft.
Denk doch mal selbst, lieber Münek - würde ein Gott sich irren?
Er hat doch alle Macht. Alles geschieht in seinem Willen.
Da gibt es sogar Theologen, die sich selber das Wasser abgraben!

P.S. ich verstehe eure Diskussionen kaum.
Als "Männer" müsset ihr doch jede Mathematik besser verstehen. Nehmt doch das Prinzip der Hochrechnung her. Wenn in ein Glas Tropfen fallen, es schon ziemlich voll ist, so ist zu erwarten, dass die Fülle eintritt. Hört aber das Tropfen auf, oder befindet sich gar ein Loch im Glas, so ändern sich Bedingungen und damit auch die Ergebnisse.

Jesus hat richtig gepredigt. Aber da jeder Mensch über einen freien Willen verfügt, leider auch ziemlich viel Gläser kaputtmacht, ist es nicht seine Schuld, wenn sie leer bleiben. Die mathemtischen Gesetze bleiben gleich:
Bei Richtigmachen ist Fülle, bei Zerstörung das Gericht.

closs
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#273 Re: Dogmen

Beitrag von closs » Mo 22. Aug 2016, 09:43

Münek hat geschrieben: Die HKM als Standardexegese befasst sich ausschließlich mit biblisch-historischen Sachverhalten.
Aha - also ist die HKM-Exegese nicht die Substanz-Exegese des Inhalts, sondern nur Standard-Exegese in Bezug auf historische Fragen. - Das klingt ja dann schon besser.

Münek hat geschrieben:In der Tat besteht über Jesu Irrtum ein breiter Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft.
Nein - allenfalls in der historischen NT-Wissenschaft - hast Du doch gerade erst selber gesagt.

Münek hat geschrieben:Die Frage, was Jesus dem Volk verkündigt hat, ist keine Glaubensfrage.
Aber dessen Interpretation.

sven23 hat geschrieben:Nein, ein Dogma ist was völlig anderes.
Wik: "Unter einem Dogma (altgr. δόγμα, dógma, „Meinung, Lehrsatz; Beschluss, Verordnung“[1]) versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende, normative Lehraussage, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird". - Was ist den die kritisch-rationalistische Grundlage der HKM anderes?

Was übrigens nach wie vor nicht als Kritik gegen den Kritischen Rationalismus zu verstehen ist, sondern dessen Anwendung in Bereichen, wo er nur bedingt einsatzfähig ist.

sven23 hat geschrieben:Zu dieser "Heilsgeschiche" gehören aber Opfer- und Sündenbockmentalität. Das ist Altes Testament in Reinkultur. Wo bleibt der sog. Paradigmenwechsel?
Der hermeneutische Prozess des Erkennens über die Zeit hat nichts mit AT-NT-Diskussionen zu tun.

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Münek
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#274 Re: Dogmen

Beitrag von Münek » Mo 22. Aug 2016, 09:53

2Lena hat geschrieben:Ahe, wenn's nicht weitergeht mit dem Denken kommt die "Mehrheitsmasche:
Münek hat geschrieben:In der Tat besteht über Jesu Irrtum ein breiter Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft.
Denk doch mal selbst, lieber Münek - würde ein Gott sich irren?
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Jesu eklatanter Irrtum beweist, dass er ein gewöhnlicher, irrtumsfähiger Mensch war.

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#275 Re: Dogmen

Beitrag von Münek » Mo 22. Aug 2016, 10:29

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Die HKM als Standardexegese befasst sich ausschließlich mit biblisch-historischen Sachverhalten.
Aha - also ist die HKM-Exegese nicht die Substanz-Exegese des Inhalts, sondern nur Standard-Exegese in Bezug auf historische Fragen. - Das klingt ja dann schon besser.
Es ist hier oft genug betont worden, dass sich die historisch-kritische Forschung als wissenschaftliche Diziplin inhaltlich NICHT mit überweltlichen Mächten und Wunderberichten befasst, von denen in der Bibel die Rede ist.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:In der Tat besteht über Jesu Irrtum ein breiter Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft.
Nein - allenfalls in der historischen NT-Wissenschaft - hast Du doch gerade erst selber gesagt.
Natürlich besteht dieser breite Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft. Wo denn sonst? Eine weitere Wissenschaft, die sich ebenfalls mit biblisch-historischen Fragen beschäftigt, gibt es nicht.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Frage, was Jesus dem Volk verkündigt hat, ist keine Glaubensfrage.
Aber dessen Interpretation.
Nein - da liegst Du völlig daneben. Die einvernehmliche Feststellung, dass im Zentrum der Predigt Jesu die Verkündigung der unmittelbar bevorstehenden Gottesherrschaft stand - verbunden mit der dringenden Mahnung "umzukehren", um dem drohenden Zornesgericht Gottes zu entgehen, ist mitnichten eine Glaubensinterpretation der Historiker.

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#276 Re: Dogmen

Beitrag von Münek » Mo 22. Aug 2016, 11:16

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nein, ein Dogma ist was völlig anderes.
Wik: "Unter einem Dogma (altgr. δόγμα, dógma, „Meinung, Lehrsatz; Beschluss, Verordnung“[1]) versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende, normative Lehraussage, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird". - Was ist den die kritisch-rationalistische Grundlage der HKM anderes?
Meines Wissens existiert in der "wissenschaftlichen Bibelexegese" keine "grundlegende normative Lehraussage, deren Wahrheitsanspruch (von wem?) als unumstößlich festgestellt worden ist".

Demgemäß wirst Du vergeblich nach einer "Lehraussage der Exegese" :D des Inhalts suchen: "Der Gott der Bibel existiert nicht". Ob der Gott der Bibel existiert oder nicht existiert, weiß ohnehin niemand. Einen Wahrheitsanspruch erhebt die "Wissenschaft generell" ohnehin nicht. Solche "Eigenmächtigkeiten" erlauben sich nur ideologisch verblendeten Systeme wie die kommunistische Partei oder die RKK.

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#277 Re: Dogmen

Beitrag von closs » Mo 22. Aug 2016, 11:51

Münek hat geschrieben:Es ist hier oft genug betont worden, dass sich die historisch-kritische Forschung als wissenschaftliche Diziplin inhaltlich NICHT mit überweltlichen Mächten und Wunderberichten befasst, von denen in der Bibel die Rede ist.
Einigen wir uns darauf, dass die HKM Quellen beobachtet und beschreibt sowie daraus historische Schlussfolgerungen nach den Vorgaben des Kritischen Rationalismus zieht, ohne in inhaltliche Belange des geistigen Werks "Bibel" einzugreifen. - Wenn Du dem zustimmst, sind wir uns einig - so war HKM meines Wissens ursprünglich gemeint.

Münek hat geschrieben:Natürlich besteht dieser breite Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft.
Neutestamentarische Wissenschaft ist doch nicht nur historische Wissenschaft - mit dieser begrifflichen Unsauberkeit, nur historische Bibelwissenschaft sei Bibelwissenschaft, bringt Ihr doch erst die Verwirrung in diese Diskussion rein.

Münek hat geschrieben:Die einvernehmliche Feststellung, dass im Zentrum der Predigt Jesu die Verkündigung der unmittelbar bevorstehenden Gottesherrschaft stand - verbunden mit der dringenden Mahnung "umzukehren", um dem drohenden Zornesgericht Gottes zu entgehen, ist mitnichten eine Glaubensinterpretation der Historiker.
Das nicht - aber die Interpretation, was damit gemeint ist, ist eine Glaubensinterpretation.

Münek hat geschrieben:Meines Wissens existiert in der "wissenschaftlichen Bibelexegese" keine "grundlegende normative Lehraussage, deren Wahrheitsanspruch (von wem?) als unumstößlich festgestellt worden ist".
Das nicht - aber der methodische Weg, der zu Erkenntnissen führen soll, wir als unumstößlich festgestellt.

Stellt man diesen EINEN Weg als einzigen verbindlichen Weg hin, handelt man dogmatisch. Genau das ist nach Deinen Aussagen der Fall.

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sven23
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#278 Re: Dogmen

Beitrag von sven23 » Mo 22. Aug 2016, 11:53

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nein, ein Dogma ist was völlig anderes.
Wik: "Unter einem Dogma (altgr. δόγμα, dógma, „Meinung, Lehrsatz; Beschluss, Verordnung“[1]) versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende, normative Lehraussage, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird". - Was ist den die kritisch-rationalistische Grundlage der HKM anderes?.
Siehste, das genau ist der Unterschied zum kirchlichen Dogma. Kein Bibelwissenschaftler spricht von "unumstößlichen Wahrheiten". Theißen hat das doch lang und breit erklärt.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Zu dieser "Heilsgeschiche" gehören aber Opfer- und Sündenbockmentalität. Das ist Altes Testament in Reinkultur. Wo bleibt der sog. Paradigmenwechsel?
Der hermeneutische Prozess des Erkennens über die Zeit hat nichts mit AT-NT-Diskussionen zu tun.
Womit die Frage nach dem Paradigmenwechsel immer noch nicht beantwortet ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#279 Re: Dogmen

Beitrag von closs » Mo 22. Aug 2016, 12:10

sven23 hat geschrieben:Kein Bibelwissenschaftler spricht von "unumstößlichen Wahrheiten".
Inhaltlich nicht, aber methodisch doch - im Sinne von: "Nur unsere Methodik kann belastbare Ergebnisse bringen" - ich spreche nicht von einer inhaltlichen, sondern einer methodischen Dogmatik.

sven23 hat geschrieben:Womit die Frage nach dem Paradigmenwechsel immer noch nicht beantwortet ist.
Der Paradigmenwechsel liegt in Jesus selbst und dessen, was man "Erlösung" nennt. - Damit verbunden die Verinnerlichung göttlicher Präsenz - mit allen Konsequenzen.

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sven23
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#280 Re: Dogmen

Beitrag von sven23 » Mo 22. Aug 2016, 12:31

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Kein Bibelwissenschaftler spricht von "unumstößlichen Wahrheiten".
Inhaltlich nicht, aber methodisch doch - im Sinne von: "Nur unsere Methodik kann belastbare Ergebnisse bringen" - ich spreche nicht von einer inhaltlichen, sondern einer methodischen Dogmatik..
Als Methode ist sie alternativlos, das hat aber nicht mit Dogmatik zu tun. Es ist ganz einfach so.

closs hat geschrieben:[
sven23 hat geschrieben:Womit die Frage nach dem Paradigmenwechsel immer noch nicht beantwortet ist.
Der Paradigmenwechsel liegt in Jesus selbst und dessen, was man "Erlösung" nennt. - Damit verbunden die Verinnerlichung göttlicher Präsenz - mit allen Konsequenzen.
Dass die Menschheit "erlöst" werden müsse, ist ja lediglich ein Behauptung. Und dass für diese Erlösung ein Menschenopfer nötig sei ist alttestamentarisches Denken, geboren aus der Not, aus der Niederlage der Kreuzigung doch noch einen Sieg zu konstruieren.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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