Münek hat geschrieben:Langsam, mein Freund. Es ist mein gutes Recht, mich an jeder Debatte hier im Forum ungefragt zu beteiligen. Das ist doch keine "Einmischung".seeadler hat geschrieben:ja, das dachte ich mir, dass du so denkst. Warum mischst du dich denn dann da überhaupt ein. Denn das bringt deine gesamten biblischen Einwände in ein anderes Licht.Münek hat geschrieben:Die Paradiesgeschichte ist ein Mythos. Adam, Eva, den Garten Eden und die sprechende Schlange hat es nie gegeben.
Evolutionstheorie und der biblischer Schöpfungsmythos sind nun mal unvereinbar. Was sagst Du im Übrigen zur Botschaft des ver-
storbenen Papstes Johannes Paul II an die Mitglieder der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften anlässlich ihrer Vollversamm-
lung am 22.10.1996 "Christliches Menschenbild und moderne Evolutionstheorien"?
"Heute, beinahe ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen der Enzyklika [von Pius XII] , geben neuere
Erkenntnisse dazu Anlass, in der Evolutionstheorie mehr als ein Hypothese zu sehen. Es ist in der Tat
bemerkenswert, dass diese Theorie nach einer Reihe von Entdeckungen in unterschiedlichen Wissensge-
bieten immer mehr von der Forschung akzeptiert wurde. Ein solches unbeabsichtigtes und nicht gesteuer-
tes Übereinstimmen von Forschungsergebnissen stellt schon an sich ein bedeutsames Argument zuguns-
ten dieser Theorien dar."
Na und?Seeadler hat geschrieben:Die Grundlage der gesamten biblischen Geschichte basiert auf die Genesis. Wenn du nicht an sie glaubst, wird aus der Bibel lediglich ein gutgemeintes psychologisch und ethisch moralisch brauchbares BegleitbuchDas ändert doch nichts an der Tatsache, dass ich mich als Atheist dennoch überdurchschnittlich gut in der Bibel ausken-
ne und sehr schnell merke , wenn jemand wie Du bei seiner "höchstpersönlichen Interpretation" der biblischen Texte EISEGESE (=
unseriöse Textauslegung) vom Allerfeinsten betreibst.
Wie Du hier teilweise eigenwillig mit den biblischen Texten umgehst, ist schon krass. Und ich nehme mir das Recht, darauf hinzuweisen.
Münek, Ich habe hier ein Buch von Papst Benedikt XVi, "Schöpfung und Evolution", welches auf der Basis einer umfangreichen Tagung in Castel Gandolfo dann im Jahre 2007 verfasst wurde. Und wie immer bei solchen Tagungen kommen da selbstverständlich auch hochrangige Wissenschaftler zu Wort.
Doch allesamt gehen sie hier wesentlich feinfühliger und respektvoller mit diesem an sich komplizierten und komplexen Thema um, als es hier so einige tun - bis auf Halman.
Ferne besitze ich das Buch von Ratzinger "Jesus von Nazareth". Wenn du die Bücher von Ratzinger Benedikt XVI kennst, dann weißt du, wie er mit Wissenschaft und Forschung umzugehen vermag. Ich versuche es ebenso.
Wissenschaft und Forschung müssen sich nicht ausschließen, sondern machen viel eher darauf aufmerksam, wenn man ein gläubiger Mensch ist, und die Bibel ernst nimmt, dass vieles aus der Bibel nach dem jetzigen Stand der Bibel scheinbar unvereinbar ist - oder, was eben auch berücksichtigt werden muss, ganz einfach noch nicht verstanden worden ist.
Wenn du dir die Mühe machen solltest, meinen bereits mehrfach erwähnten und auch zitierten Blog zu lesen, so würdest du auch darin Gedanken über die Bibel lesen, die du so ganz bestimmt noch nirgends gelesen und gehört hast, wo ich versuche, Wissenschaft und Glaube miteinander auf recht einfache plausible Art zu verbinden.
Das ist nicht unmöglich, und dies geht auch aus dem erwähnten Buch von Benedikt XVI hervor. Interessant ist, dass es zwischen dem adventistischen Glauben und dem katholischen Glauben in Punkto dogmatischer Aussagen eine ganze Reihe von Übereinstimmungen gibt, weshalb mir schon von so manch einem katholischen Theologen bestätigt wurde, dass wir gar nicht so weit auseinander wären - auch wenn sich beide Parteien nach außen eigentlich spinne Feind sind.
Die Genesis erhebt ganz bestimmt nicht den Anspruch, die Wissenschaft und ihre Evolutionstheorie auszuhebeln, respektive wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegen zu können, deshalb macht diese sinnlose fundamentale Streiterei in dieser Richtung auch überhaupt keinen Sinn, und wenn du meinen Blog wirklich lesen würdest, findest du da auch kein Sterbenswörtchen darüber, weil die Genesis ausschließlich für den Gläubigen und nicht für den Wissenschaftler geschrieben wurde; du könntest auch sagen, sie spricht den Gläubigen im Wissenschaftler an, und nicht den Wissenschaftler als Gläubigen. Hier muss man die Perspektive ändern, den Blickwinkel, um beides miteinander verknüpfen zu können.
Du dagegen glaubst nicht an die Bibel, hältst sie von vornherein für ein Mythenbuch und gehst somit auch ganz anderes mit der Bibel um als der Wissenschaftler Ratzinger "und" der Papst Benedikt XVI.
Ich sage dir, und habe es hier im Forum auch schon verschiedentlich angesprochen, wir sind noch meilenweit davon entfern, sowohl den wahren komplexen Inhalt der Bibel erfasst und verstanden zu haben, wie auch die ungeheuer scheinbar grenzenlose Erkenntnisvielfalt der Wissenschaft. Dazu hatte ich geschrieben, dass dies so ist, wie mit einem Eisberg. Bisher hatten wir in beiden Fällen, den Eisberg über Wasser gesichtet, gemessen und analysiert. Doch sowohl in der Bibel als auch in der Wissenschaft beginnt jetzt erst die Betrachtung des Eisberges unter Wasser, also jene 70%, die uns bisher noch nicht bekannt waren. Und die Grundlage für beide, also für den Glauben und für die Wissenschaft bietet die Relativitätstheorie Einsteins, weshalb ich ihn als den Moses der Wissenschaft bezeichne, so, wie er auch 1988 auf einem Deckblatt des Magazins PM dargestellt wurde. Interessanter Weise hatte der "Spiegel" genau zu diesem Zeitpunkt Stephen Hawking auf seinem Deckblatt abgebildet, wie er da mit seinem hochtechnisierten Rollstuhl zwischen den biblischen Sternbildern Orion und Plejaden im Himmel sitzt und thront und behauptet "Es gibt keinen Gott". Schon allein das bemitleidenswerte Bild und die Aussage waren und sind für mich ein Hohn und eine Ohrfeige gegenüber dem Glauben.
Darum Münek, ein guter Rat: Gehe einfach mal in der Geschichte zurück zu jenem Augenblick, da sich Wissenschaft und Glaube zu distanzieren begannen und frage nach dem Grund. Dieser Grund hat ganz gewiss nichts mit dem Inhalt der Bibel zu tun, sondern mit den gelebten praktizierten Glauben der damaligen Zeiten