In glaubenssogmatischen Fragen haben sie doch nach wie vor die Lufthoheit und die will ihnen die Forschung auch gar nicht streitig machen.closs hat geschrieben:Deine Strategie, einigen Dir genehmen Forschern gegen die Masse der Theologen von Dorfpfarrer bis Papst eine Alleinvertretungsrecht der Bibel-Auslegung zuzusprechen, ist nicht durchhaltbar.sven23 hat geschrieben:Aber bitte nicht den Dorfpfarrer um die Ecke.
Glauben darf jeder, was er will.
Grins. Wie geht die kanonische Exegese denn mit Widerprüchen um, wenn sie von der Irrtumsfreiheit der Schrift ausgeht?closs hat geschrieben:Den die RKK seit Jahrhunderten hinter sich hat.sven23 hat geschrieben:Das wäre ja schon mal ein Fortschritt.
Nur wenn man eine Ethik vertritt, die auf kurze Zeit angelegt ist. Als langfristiges Gesellschaftsmodell taugt die Ethik Jesu nicht. Wie man ja auch sieht, gibt es keine Gesellschaft, die diese Ethik der Besitzlosigkeit praktiziert, außer ein paar Mönchen in den Klöstern.closs hat geschrieben:Stimmt.sven23 hat geschrieben:Irdische Lebenssicherung ist nicht mehr so wichtig.
Die griechischen Philosphen amüsierte es wohl, dass da jemand kam und ihnen Versatzstücke aus ihrer Mythologie und anderen bekannten Kulten als Tatsachenbericht verkaufen wollte.closs hat geschrieben:Aus ihrem philosophischen Status heraus war dies nachvollziehbar - wie es heute aus materialistischer Sicht nachvollziehbar ist, wenn man Geist als Folge von Materie versteht. - Geklärt ist damit aber nicht, wer in Bezug auf die Wahrheit aufgeklärter ist.sven23 hat geschrieben:Wer will es den Griechen, die ja einiges an mythologischen Erzählungen gewohnt waren, verdenken, wenn sie sich über jemanden lustig machen, der eine mythologische Erzählung zu einem historischen Fakt erklären will?
Ja und? Wieso soll Kubitza die Flucht ins Kerygma antreten, wo er in Jesus nur den galiläischen Wanderprediger sieht und Gott als menschliche Projektion?closs hat geschrieben:Sonst würde ich doch damit nicht kommen. - Kubitza ist ein Vertreter materialistischer Bibel-Verkündigung, der genauso einen weltanschaulichen Jesus erstellt wie andersrum die spirituelle Seite.sven23 hat geschrieben:Wo tritt Kubitza die Flucht ins Kerygma an? Weißt du überhaupt, was der Begriff bedeutet?

Zur Klarstellung. Kerygma besagt, dass manche Theologen meinen, auch ein unhistorischer, mythologischer Jesus oder ein literarisch fiktiver Jesus könne doch noch irgendwie die Gläubigen als Gottes Wort ansprechen. Deshalb "Fluchtstrategie". Verstanden?
Laut kanonischer Exegese ist sie vom Heiligen Geist inspiriert und irrtumsfrei. Da muss man sich schon entscheiden, was man will. Irrtumsfreiheit oder Kontamination.closs hat geschrieben:Wieso "angewiesen"? - Auch die Bibel befreit nicht vom "Prüfet und behaltet das Gute". - In der Bibel steht alles an Wahrheit drin, aber ist auch durch Tradierung, Quellenstand, Übersetzungen, Interpretationen, etc. kontaminiert - es gibt keine reine Version der Bibel.sven23 hat geschrieben:Und wie kann es sein, dass ein angeblich vom Heiligen Geist inspiriertes Buch der Wahrheit auf Fälschung angewiesen sein soll?
Und mit der Verwirrungsmethode der Heiligen Schrift hat das die letzten 2000 Jahre auch wunderbar funktioniert.closs hat geschrieben: WIR sollen geistiges Eigen-Bewusstsein entwickeln und nicht Texte ablesen und auswendig lernen.

Wieso, das ist doch kein Widerspruch. Zur allgemeinen Sündhaftigkeit des Menschen gesellt sich dann noch die schwere Sünde des Gott nicht Erkennnens.closs hat geschrieben:"Sündig" sind auch Menschen, die Gott erkennen - da passt was nicht.sven23 hat geschrieben:"Nach Paulus kann also jeder Mensch durch eigene Bemühungen Gott erkennen. Wenn er Gott nicht erkennt, ist dies ein Zeichen seiner Sünde".
"Nach Paulus kann also jeder Mensch durch eigene Bemühungen Gott erkennen. Wenn er
Gott nicht erkennt, ist dies ein Zeichen seiner Sünde. Es versteht sich von selbst, dass bei
dieser Grundanschauung es auch bei Paulus keine Werte wie Toleranz oder die
Respektierung von Andersgläubigen gibt. Und so finden sich neben positiven Passagen in
seinen Briefen auch viele Hasstiraden gegen Andersgläubige. Es wurde in der
altchristlichen Literatur und bei den Kirchenvätern später geradezu üblich, den
Andersgläubigen alle möglichen sittlichen Verfehlungen pauschal zuzuweisen und alle
Schlechtigkeit auf ihnen zu vereinigen."
Und wie sie [die Ungläubigen] es nicht für gut fanden, Gott in der Erkenntnis festzuhalten, hat Gott sie
dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht geziemt: erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit,
Habsucht, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke, Ohrenbläser, Verleumder, Gottverhasste,
Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose, ohne
natürliche Liebe, Unbarmherzige. Obwohl sie Gottes Rechtsforderung erkennen, dass, die solches tun, des Todes würdig sind, üben sie es nicht allein aus, sondern haben auch Wohlgefallen an denen, die es tun.
(Röm 1,28–32)
Bei dir "verstehen" immer nur diejenigen die Heilige Schrift, die kritiklos dran glauben. Das ist aber eine Position mit wenig intellektuellem Anspruch.closs hat geschrieben:Buggle argumentiert hilflos-aggressiv - er scheint genauso wenig wie Kubitza verstanden zu haben, worum es überhaupt geht.sven23 hat geschrieben:"Wir haben hier eines der zahlreichen Beispiele undifferenzierter Schwarzweißmalerei und Verteufelung gegenüber Außengruppen, wie es weniger entwickelte, unreife psychische Strukturen generell kennzeichnet [...].“
Nebenbei hat Buggle doch recht. Ausgrenzung von Gruppen ist ein Zeichen von psychischer Unreife, auch heute noch oft zu beobachten.