Hallo zusammen!
ThomasM hat geschrieben: Zwei Arten gehören zu verschiedenen Grundtypen, wenn sie ... nicht kreuzbar ...
Du schreibst die Definition um, in "negativ", um dann zu sagen, dass ein wissenschaftlicher Nachweis immer positiv geschieht:
ThomasM hat geschrieben: Ein wissenschaftlicher Nachweis geschieht immer positiv. Man kann nachweisen, dass zwei Arten kreuzbar sind. Wenn das nicht gelingt, dann ist es unbekannt, ob sie kreuzbar sind. Ein Nachweis, dass zwei Arten niemals kreuzbar sein können, ist nicht möglich.
Das wird ja auch nicht gesagt.
"Alle Individuen, die direkt oder indirekt durch Kreuzungen verbunden sind, werden zu einem Grundtyp gerechnet."
Das kann man testen, sicherlich ist das aufwändig - aber es können Grenzen gezeigt werden, das ist entscheidend.
ThomasM hat geschrieben: Damit kann man nur vermuten, dass zwei Arten zu verschiedenen Grundtypen gehören, denn sobald man den Nachweis geführt hat, sind es keine verschiedenen Grundtypen mehr. Eine logische Sackgasse.
Ob zwei heute lebende Arten zu einem Grundtyp gehören, kann man exprimentell testen. Da muss man nix vermuten. Weit und breit keine Sackgasse.
Und selbstverständlich gilt das Problem, dass man
ausgestorbene Arten nicht kreuzen kann, für die gesamte Taxonomie. Taxonomie für ausgestorbene Arten zu betreiben, ist grundsätzlich immer auch mit "Vermutungen" und mit "Hypothesen" verbunden.
ThomasM hat geschrieben: Dasselbe Problem ist die Sache mit etwas Neuem.
Etwas ist neu, wenn es vorher noch nicht da war.
Lies nochmal die Analogie. Es ist doch eigentlich ganz einfach, wo ist da ein Problem?
In der Zusammenfassung
dieses Artikels schreibt Thomas Waschke, es habe sich heute eine eher 'neutrale' (im Sinne von Aussagen über mögliche Mechanismen) Verwendung eingebürgert:
Waschke hat geschrieben:'Makroevolution' bezeichnet demnach Prozesse, die lange dauern und große Auswirkungen haben und die Entstehung höherer taxonomischer Kategorien bewirken, also die Entstehung von grundsätzlich Neuem, bewirken. Es ist auch üblich, mit 'Makroevolution' die Evolution der Taxa oberhalb der Artebene (also nicht nur deren Entstehung) zu bezeichnen. Die in diesem Rahmen erforderlichen langen Zeiträume machen es so gut wie unmöglich, experimentell auf diesem Gebiet zu arbeiten. Aus diesem Grund beschäftigen sich eher Paläontologen und Morphologen mit der Makroevolution.
ThomasM hat geschrieben: Diese logische Sackgasse ist sehr gut versteckt und auch beabsichtigt. Denn Junkers Ziel und der Leute von W&W ist, ihr Verständnis der Bibel zu beweisen.
Jede Ursprungs-Theorie versucht eine bestimmte Sicht zu belegen. So ist das nun mal.
ThomasM hat geschrieben: Das ist mit der Existenz von Makroevolution nicht vereinbar.
Und mit einer rein naturalistische Sicht ist umgekehrt die Unmöglichkeit der "Entstehung von grundsätzlich Neuem" (Waschke) durch Evolution unvereinbar. Deshalb wird sie postuliert, obwohl "es so gut wie unmöglich ist, experimentell auf diesem Gebiet zu arbeiten" (Waschke).
So ist das nunmal.
ThomasM hat geschrieben: Denn es darf ja gar keinen Mechanismus geben…
So ist das: wenn man eine bestimmte Weltanschauung hat, darf es bestimmte Dinge nicht geben. Das gilt auch für den Naturalismus bzw. Materialismus:
Wir stellen uns auf die Seite der Wissenschaft trotz der offensichtlichen Absurdität einiger ihrer Gedankengebäude, obwohl sie viele übertriebene Versprechen von Gesundheit und Leben nicht halten konnte, und trotz der Toleranz der Wissenschaftsgemeinschaft gegen unbegründete, aus dem Ärmel geschüttelte Geschichten. Dies beruht auf einer schon früher eingegangenen Verpflichtung, nämlich einer Verpflichtung auf den Materialismus. Nicht, daß die Methoden und Institutionen der Wissenschaft uns auf irgendeine Weise zwingen würden, die materialistische Erklärung der Phänomene der Welt zu akzeptieren. Wir sind im Gegenteil durch unsere a priori getroffene Grundsatzentscheidung für den Materialismus dazu gezwungen. Forschungsansätze und Erklärungskonzepte zu entwickeln, die sich auf materialistische Erklärungen beschränken. Dabei spielt es keine Rolle, wie sehr sie der Intuition der Nichteingeweihten entgegenstehen oder ob sie ihnen rätselhaft erscheinen. Darüber hinaus ist dieser Materialismus absolut, denn wir können keinen göttlichen Fuß in der Tür zulassen."
(Richard Lewontin: Billions and billions for demons, S. 31)
ThomasM hat geschrieben: "Lustigerweise" schieben W&W auch noch ganz traditionelle Konzepte der Kreationisten in den Hochofen.
Denn das "sehr gut" aus der Schöpfungsgeschichte wird ja so verstanden, dass Gott die Arten gleich richtig und optimal erschafft und keine Entwicklung mehr nötig sein soll.
Wie es sich für einen Gott gehört! Der pfuscht nicht. Das Destruktive kam mit dem Sündenfall in die Schöpfung hinein.
ThomasM hat geschrieben: Na ja, außer die paar Millionen Jahre Mikroevolution, also Anpassung und Optimierung. Gott war also nicht fähig zu optimieren.
Du sprichst in Rätseln. Der mikroevolutive Mechanismus der Anpassung an die sich verändernden Lebensbedingungen, welche sich auch durch die Eroberung neuer Lebensräume ergeben, also durch die Ausbreitung der Lebewesen auf der Erde, kann man natürlich auch als Gottes Schöpfung betrachten.
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Im Grunde ist das eine Auflistung eines kleinen Teils dessen, was alles "geschehen" müsste, damit der Käfer seine Fähigkeit erhält zur Verteidigung explosionsartige Salven aus ätzenden und übel riechenden Gasen abzufeuern.
Chinone werden schonmal vorausgesetzt,… Eine Reaktionskammer entsteht durch Verstärkung der Wände, die Anatomie des Käfers verändert sich, damit der Käfer zielen kann usw.
Und dann endet die Geschichte…
Stimmt. Der Bericht ist nicht allumfassend. Logisch besteht noch Forschungsbedarf.
Du ignorierst einfach die extreme Unwahrscheinlichkeit einer solchen Geschichte.
Zufalls-Mutationen und eine ebenso von Tausend Zufällen abhängige, richtungslos verlaufende Selektion können solche intelligent konstruierte Mechanismen kaum entstehen lassen.
Aber du darfst gern daran glauben. Ich frage mich nur warum man sowas glaubt…
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Man bemängelt einerseits, dass die Befürworter von" Intelligenz als Ursache für diese Welt" nicht in Fachzeitschriften auftauchen, schließt Publikationen derselben aber vorher mithilfe der Qualitätsanforderungen aus.
Das ist ein Scheinargument, und das weißt du auch.
Nein, alle Bezüge in Fachzeitschriften zu ID oder Schöpfung sollen, etwa wenn es nach Kutschera geht, unterbunden werden. Es ist nur eine Weltanschuung erlaubt: der Naturalismus (siehe Lewontin).
No Intelligence allowed!
JackSparrow hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Die Hardware ist auf höchst zielgerichtete Weise entstanden aber die Software fehlt doch noch!
Dass Kreationisten die Evolution ablehnen, liegt ja in Wirklichkeit vielleicht nur daran, dass die alle das Prinzip der Selektion nicht verstanden haben.
Ernst Mayr schreibt in "Das ist Evolution" auf S. 154: "Selektion ist nicht teleologisch. Wie könnte ein Beseitigungsprozess zielgerichtet ablaufen? Die Selektion hat kein langfristiges Ziel, sondern wiederholt sich in jeder Generation von neuem."
Ein blinder, nicht zielgerichteter, zufällig verlaufender Beseitigungsprozess.
Der baut wohl kaum Knarren und auch keine Software.
Gruß Roland