bato hat geschrieben:
Nur weil ich nicht die üblichen Stereotypen hirnlos nachplappere, muss ich gleich ein ZJ sein. Denkt mal nach was das über dich aussagt.
Oweh.
Als Christen sind wir eins im Herrn. In diesem Satz setzt du so viele Trennlinien, die da sind:
Meine Lehre ist von mir richtig erarbeitet, alle anderen haben nur ohne Verstand etwas übernommen.
Außer mir sind alle hirnlos.
Ich allein habe den Durchblick.
Ich argumentiere, andere plappern nur.
Ich habe keine Augensplitter (Sünde), deshalb darf ich auf Balken bei anderen hinweisen.
Dein Satz kann so aufgefasst werden, egal, ob Du es auch tatsächlich so gemeint hast. Dem Satz fehlt die Liebe.
@bato
aus deiner Vorstellung konnte ich entnehmen, dass du viel mit Verstand und Intellekt arbeiten musst. Ebenso, dass du ein "frischer" Christ bist und keine Gemeinde hast.
Zunächst danke und preise ich Gott dafür, dass er Dich berührt hat und Du dies zugelassen hast, halleluja!
Gott wird Dich an Deinem Verstand gepackt haben, Deiner Neugier, weshalb Du intellektuell, mit dem Kopf zu ihm hingezogen wurdest. Dies hat Deinen Eifer geweckt, die Bibel und Gott mit Deinem Verstand durch Wissen erfassen zu können. Das ist gut so, denn wir müssen wissen, was wir glauben. Aber niemand muss Griechisch oder Hebräisch können, um an Gott glauben zu können, weshalb das Erlernen der Sprachen dafür nicht notwendig ist (das sage ich aus Erfahrung).
Als "frischer" Christ hast Du eine Begeisterung erlangt, die Du mit anderen unbedingt teilen musst, du willst sie an Deinem Wissen von Gott teilhaben lassen. Das ist gut so und weckt "alte" Christen auf, die vielleicht ihre anfängliche Liebe zu Gott bereits im Lebensalltag etwas verloren haben und lethargisch wurden, weiter zu hinterfragen.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Als "Verkopfter" neigt man dazu sich an seinem Wissen über die Bibel und Gott zu ergötzen und es kann Hochmut einziehen. Man lässt sich nichts mehr sagen, hört nicht mehr zu, man meint Gott und den Glauben ebenso erlernen zu können, wie seinen Job. Man verliert die Demut und den Gehorsam, beide sind aber unabdinglich, damit die Liebe und der Herr in das eigene Herz einziehen kann.
Gerade wenn man frisch von Gott berührt wurde, kann es geschehen, dass man altes verachtet: Traditionen, Kirche, Gemeinde. Der anfängliche, jugendliche Elan schüttet dabei das Kind mit dem Bade aus. Wir alle stehen als Zwerge auf den Schultern von Riesen. Wir dürfen alles prüfen, es in unsere Zeit und unser Leben übertragen, aber wir müssen uns davor hüten, andere in Zeit und Raum als dumm oder unchristlich zu betrachten. Gott hat für jeden Menschen einen individuellen Zugang, einen Weg zum Herrn, bestimmt. Es liegt nicht an uns andere Wege abzuwerten, weil er nicht der eigene ist. Das würde bedeuten Gott zu kritisieren.
Wer individuell und ohne Gemeinde, ohne andere Geschwister im Herrn, seine Lehre erarbeitet, läuft Gefahr nach eigenen Bedürfnissen Lehren der Bibel auszuwählen. Meist verändert oder ignoriert man die, welche die eigenen Schwächen aufdecken würden. Im Austauch mit anderen Christen oder Pastoren/Priestern kann man neue Impulse erlangen und eigene falsche Lehren erkennen. Denn wer meint, dass es da nichts zu erkennen gäbe, kann unbedingt davon ausgehen, dass er auf einem falschen geistigen Weg ist. Dort bedeutet Stillstand Rückschritt. Ebenso verhält es sich mit Sonderlehren. Wer etwa das apostolische Glaubensbekenntnis nicht beten kann, muss bereit werden, sich korrigieren zu lassen.
Ich schreibe dies an Dich wirklich in Liebe, vielleicht trifft auch nur wenig zu oder Du hast einiges selbst bereits erkannt. Ich werde auch nicht fortfahren, Dich mit solchen umfangreichen "belehrenden" Beiträgen zu belabern.
Studieren wir weiterhin Gottes Wort, streben wir danach in Jesus eins zu werden und zu sein mit unseren Geschwistern im Glauben und dadurch Gottes Liebe in unseren Gedanken, Taten und Worten (besonderns hier im Forum) darzustellen. Durch die Aufnahme des Herrn in unser Herz stehen wir nicht mehr unter dem Gesetz, sondern im Gesetz, das ist unsere Erlösung durch Jesus.
Dies bedeutet nicht, dass man immer einer Meinung sein muss. Es bedeutet, dass wir trotzdem alle eins sind und sein werden im Herrn, der unser Haupt im mystischen Leib der Kirche ist, ob wir wollen oder nicht. Will man das nicht, weil dieser oder jener stört, dann grenzt man sich selbst von Jesus ab und nicht den anderen. Denn letztendlich ist es allein der Herr, der einmal die Böcke von den Schafen trennen wird.
Mit geschwisterlichen Gruß und Gottes Segen für Dich und Deine Familie
Servus
