bato hat geschrieben:Na, ja. Das ist ja nicht ganz richtig. Die BHS ist die kritische Ausgabe des AT und berücksichtigt alle bekannten Handschriften. Da gibts nur deswegen keinen so großen Streit wie beim NT, weil die AT Handschriften kaum Unterschiede aufweisen.
Moment ... du denkst zwar beim "warum" rum, statt bloß nachzusagen - aber die Sachlage müsste trotzdem passen ...
BHS wurde die gedruckte Bibel als 3. gedruckte Ausgabe einer hebräischen Bibel ab 1937, entstanden aus der hebräischen Handschrift aus Leningrad. Die war ein vollständiges Exemplar. In anderen Teilen Europas war durch Bücherverbrennungen und Judenverfolgungen ziemlich Schaden angerichtet. Es gab nur Bruchstücke. Als die Funde von Qumran ab 1947 viele Originaltexte zutage brachten, die zweitausend Jahre in Tonkrügen verborgen waren, war eine gewisse Genauigkeit in der Überlieferung bestätigt worden. Nach langer vergleichender Kleinarbeit entstand im Jahr 2004 als 5. Auflage (Hebräische Bibel) die BHQ, die Funde von Qumran berücksichtigt hat.
Nicht entschlüsselt ist die "Kleinkritzelei". Das sind Abstände, Zahlen, Zeichen u.a., die auf die Art des "Mehrfachlesens" aufmerksam machen. Da du dies vermutlich noch nicht kennst, liest du meinen Beitrag an die zehnmal, kommst nicht an den Inhalt heran.
Weil man die Bibel "übersetzt" liest, werden die hebräischen grammatikalischen Erklärungen nicht deutlich bewusst. Man kommt nicht an Inhalte heran, welche die Bibel selbstredend "offenbaren". Das sind sehr oft die Textstellen, die in einer wortgetreuen Übersetzung "obergeschraubt" rumformuliert. Man hat dann glatt rumgeschliffen, ohne zu ahnen, dass genau die sonderbare Auswahl nur in Hebräisch ziemlich viel Sinn macht. Aber, wie schon gesagt - es ging
nicht in einem Text. Da sprang die Theologie ein und erklärte oder machte mit Dogmen rum. Das lassen wiederum "Bibelkenner" nicht gelten, weil ja nicht im Buch steht, was sie sagen. Kommst du soweit mit?
Jetzt zu Details:
Sorry, vielleicht liegt es wirklich an mir, aber ich verstehe deinen Argumentationsstrang nicht.
Du schreibst JHVH (der Eigenname Gottes) ist nicht mehr nötig.
Jesus ist Gottes Name.
Schau mal was JHWH heißt. Es besteht aus HWH (
Gegenwart oder Verb sein) und einem "I". Ich erspare dir die Bedeutung der Buchstaben, mit denen nicht geschrieben, sonder auch gerechnet wurde. Bereits das Alphabet enthält die Philsophie. Davon später einmal ... oder gab's schon Teile davon? Es gab auch Ausdruck der Körpersprache durch Inhalte mit Vokalen und Zwischentönen.
Wenn das "i" vor der Gegenwart steht (Erklärt ist in 2. Mose 3: Ich bin, der ich sein werde) so gibt es "Zukunft". Wird das "i" als Verneinung gesprochen, so trifft der ?Bibelvers zu: "
Wer das Tetragramm mit vier Buchstaben spricht, habe keinen Anteil an der künftigen Welt." Derartige uns unverständliche "Scherze" finden sich häufig in der jüdischen Literatur. Wie es dazu kam ... kann ich grad nicht mit Buchtitel und Autoren nachschlagen. Meine Bücher lungern in Umzugkartons.
Während andere Völker sich die unwahrscheinlichsten Mythen über die Götterwelt zurechtzimmerten, hatte das jüdische Volk als Einziges einen einigermaßen "Durchblick" zum Sein. Leider pervertierte es oft genug. Es traten wie heute recht sture "Wissenschaftler" auf, klugredend - aber Auskunft gaben sie nicht. Sie wurden von Unwissenden desto mehr verehrt. So glaubten sie selbst nichts (wie auch heute oft genug Priester) predigten aber "Bekanntes", garniert mit recht viel Geheimnistuerei, mit viel Stolz und Geschäftssinn.
In dem obigen Sinn wie beim Beispiel sollten mal alle Kommentare entschlüsselt werden. Warum kam es wohl zu dem Verbot den Namen (ha schem) auszusprechen? Die Erklärungen der Bibel sind derart vielfältig, dass mit einem JHWH (das man auch nicht schreiben soll - wohl nicht das Treffende rüberkam. Das ist einer der Gründe, warum die "Deutung" als Makro überliefert ist. Ha schem heißt nicht allein bloß "Name". Das andere ist eine herrliche Regel ... aber das würde hier zu weit führen... ebenso weiteres Zerlegen in noch mehr Einzelheiten.
Schau, kann ein "Name" bei einem flexiblen Text, mehrdeutig, mit unterschiedlichen Aussprachen in unterschiedlichen Sätzen sein? Noch dazu wird Gott im AT beschrieben als grausam - wo doch Gott nur gut ist und auch sprachlich von "gut" herrührt.
P.S. Sagt nicht, dass die XII (Septuaginta, die erste griechische Übersetzung) etwa schlecht übersetzt ist. Sie "arbeitet" zum großen Teil mit jenem Mehrfachsinn, der bis heute nicht verstanden wurde, überhaupt noch keine Berücksichtigung gefunden hat.