Hallo Roland
Du sagst etwas Richtiges, ziehst aber die falsche Schlussfolgerung.
Der erste Abschnitt ist richtig. Wissenschaft ist durchzogen von menschlichen Eitelkeiten und menschlichen Interessen. Der Druck, gerade weltanschaulich, konform zu sein ist enorm. Hat ein Wissenschaftler ein richtiges Ergebnis, so ist er gezwungen, dies in einer konformen Weise zu präsentieren und auch genügend Kollegen auf seine Seite zu bringen, damit es anerkannt wird.Roland hat geschrieben: Wissenschaft ist ein menschliches Unternehmen, das genau wie alle anderen menschlichen Unternehmungen interessengeleitet ist. Es spielen Eigennutz, Stolz, Eitelkeit, Konkurrenzdenken, Forschungs- und Sponsorengelder, öffentliche Aufmerksamkeit, Publikationsdruck, politischer Druck - und eben eindeutig auch vorherrschende weltanschauliche Vorstellungen eine Rolle.
Und dass die Hypothese "Schöpfung" als "unwissenschaftlich" stigmatisiert wird, ist für mich eindeutig dem vorherrschenden, weltanschaulichen Paradigma des Naturalismus geschuldet.
Es gibt ein paar Beispiele aus der Vergangenheit, wo ein wichtiges Ergebnis Jahrzehntelang aus diesem Grund in den Schubladen schlummerte, bevor es anerkannt wurde (das bekannteste ist das Modell der Plattentektonik).
Aber: Der zweite Abschnitt von dir ist eine falsche Schlussfolgerung.
Die Hypothese "Schöpfung" IST unwissenschaftlich, weil sie methodisch nicht umsetzbar ist. Die Hypothese widerspricht nicht einem Paradigma, sondern der Methode des wissenschaftlichen Arbeitens.
Das kann man am einfachsten daran erkennen, dass es durchaus einen nennenswerten Prozentsatz an Wissenschaftlern gibt, die religiös sind und an eine Schöpfung glauben. Beispiele wären hier Newton selbst oder auch Willard Frank Libby (dem Erfinder der C14 Methode), der sogar Kurzzeit-Kreationist war, bevor er sich aufgrund seiner eigenen Erfindung von dieser Denkart abwandte.
Diese Menschen glaubten an eine Schöpfung und ließen sich von diesem Glauben auch inspirieren. Aber in der methodischen Umsetzung ihrer wissenschaftlichen Arbeit war davon nichts zu merken, DURFTE nichts zu merken sein, weil die Methode das erzwingt.
Es gibt Menschen, wie bei W&W, die das anders sehen, aber wir leben in einem freiheitlichen Staat, die dürfen denken, was sie wollen. Und wenn sie glauben, man könnte mit Zauberei und Wunder Wissenschaft treiben, bitte schön.
Aber ihr selbstverständliches Versagen dann einer dummen Öffentlichkeit anzulasten und Verschwörungstheorien zu konstruieren, um von dem eigenen Unvermögen abzulenken, ist ein echtes Beispiel von Blindheit und Selbstsucht.