Hi Anton!
Anton B. hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Du erliegst der Täuschung des naturalistischen Mainstreams in der Wissenschaft und in unserer Gesellschaft.
Klar! Jetzt kommt wieder die Behauptung des "naturalistischen Mainstreams".
Oder allgemeiner: Du unterliegst dem Mytos einer "objektiven Wissenschaft".
Die gibt’s nicht. Schon vor 6 Jahren lasen wir beide bei Martin Carrier, dass "individuell variable Einstellungen und Präferenzen" einen wichtigen Platz bei der Beurteilung von Hypothesen und Theorien einnehmen (S.170). Dass es einen Abwägungsspielraum bei der Beurteilung gibt, den der einzelne Forscher durch "subjektive Akzente" füllt.
Wissenschaft ist ein menschliches Unternehmen, das genau wie alle anderen menschlichen Unternehmungen interessengeleitet ist. Es spielen Eigennutz, Stolz, Eitelkeit, Konkurrenzdenken, Forschungs- und Sponsorengelder, öffentliche Aufmerksamkeit, Publikationsdruck, politischer Druck - und eben eindeutig auch vorherrschende weltanschauliche Vorstellungen eine Rolle.
Und dass die Hypothese "Schöpfung" als "unwissenschaftlich" stigmatisiert wird, ist für mich eindeutig dem vorherrschenden, weltanschaulichen Paradigma des Naturalismus geschuldet.
Wer an Gott glaubt, soll von dieser einflussreichen Seite als ungebildet, wissenschaftsfeindlich und rückständig dargestellt werden. Dergleichen eingeschüchtert, leben viele Christen in zwei Welten. Der angeblich objektiven "wissenschaftlich-naturalistischen" Welt, und – sozusagen als religiöses Hobby am Sonntag-Vormittag – in der Welt ihres Glaubens an Gott, für den es in der Wissenschaft natürlich keinen Platz gibt, das eine ist schließlich "Wissen", das andere sind "Mysterien", die sich nicht vernünftig begründen lassen.
Und so haben sie überhaupt kein Problem, sich die Welt als eine Art "Super-Münchhausen" vorzustellen, der sich nicht nur am eigenen Schopf aus dem Urschlamm gezogen, sondern zuvor auch noch selbst
ex nihilo in Existenz gebracht hat.
Mystischer und wundersamer geht’s eigentlich kaum noch.
Aber die Vorstellung eines intelligenten Designers, für dessen Existenz man Indizien in der Natur aufzeigen könnte, weisen sie ganz schnell von sich, um nicht als ungebildet, wissenschaftsfeindlich und rückständig zu gelten.
Die Bibel in ihrem Gesamtkontext, wird kurzerhand diesem Paradigma angeglichen. Überall, wo die Bibel klar den naturalistischen Ursprungsvorstellungen der Wissenschaft widerspricht, wird sie korrigiert und umgedeutet. Die Aussagen der Wissenschaft dagegen bleiben unberührt gültig, auch wenn sie auf noch so wackligen Beinen stehen:
Leben ist von selbst entstanden, sagt die naturalistische Wissenschaft und das hat zu gelten! Die Datenlage ist praktisch nicht vorhanden, viele Wissenschaftler geben das sogar zu, trotzdem kratzt mancher Christ, in vorauseilendem Gehorsam, alles zusammen, was nur im Entferntesten dafür sprechen könnte, dass dem so ist.
Ebenso ist es bei der Aussage, dass sich dieses von selbst entstandene Leben, die erste Zelle also, wiederum von selbst und zufällig, zum Menschen mit Bewusstsein emporentwickelt hat. Auch hier gibt’s kaum etwas aus der experimentellen Biologie, was für eine solch gigantische Aufwärtsentwicklung spricht.
Der Naturalismus spricht dafür und dem hat man sich zu beugen, sonst ist man raus aus dem Spiel.
Anton B. hat geschrieben: Nenne mich kleingläubig oder auch kleingeistig…
Nein, tu ich trotzdem nicht. Aber dein blindes Vertrauen auf eine hehre, saubere, objektive, sich stets an unverhandelbaren, richtigen Maßstäben orientierende Wissenschaft, bitte ich zu überdenken.
Und als Christ vielleicht im Gegenzug
etwas mehr auf die Bibel zu vertrauen?
Gruß Roland