Novalis hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:Das Universum existiert nur so lange, wie ich existiere, Dies gab es weder vor mir noch wird es das nach mir geben!
Im Hinblick auf das subjektive Universum trifft das vollkommen zu. Das ist auch eine sehr wichtige Einsicht, um den unschätzbaren Wert - und die daraus entspringende Würde - des menschlichen Lebens zu begründen. Jeder Mensch ist ein geistiges Universum für sich.
darauf antwortete der glorreiche Münek:
Münek hat geschrieben:Dieses persönliche geistige, die menschliche Würde repräsentierende Universum hat NICHTS mit dem WIRKLICHEN Universum, mit der realen WELT zu tun. Man kann sich vieles und alles einbilden. Was haben aber diese Illusionen mit der Realität zu
tun? Doch erkennbar NICHTS
Jedenfalls kommt nichts Greifbares, irgendwie Nachvollziehbares - nur esoterisch-ausweichendes Glaubensgeschwafel...
Als Christ und Humanist finde ich solche Aussagen äußerst zweifelhaft und schockierend, denn die Bejahung der Würde des Menschen bildet das Fundament der Menschenrechte:
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“– Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Schon in der Virginia Declaration of Rights von 1776, die der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika voraus ging, wurde die Würde des Menschen mit Verweis auf den Schöpfer begründet, der jeden Menschen mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt:
„Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, dass alle Menschen gleich erschaffen wurden, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt wurden, worunter Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit sind.“
Auch ich begründe die Menschenrechte primär mit dem Verweis auf die jüdisch-christliche Tradition. Welche Argumente haben Atheisten?

Der Mensch mag tun und leiden, was es auch sei, er besitzt immer und unveräußerlich die göttliche Würde.
Christian Morgenstern
„Es muß doch eine gewisse Würde mit der menschlichen Natur
innig verknüpft sein, die niemand ersticken kann.“
Denis Diderot (1713 - 1784), französischer Philosoph der Aufklärung, Schriftstelle
„Zu welcher Größe wächst der schweigsame und verborgene Josef, da er schlicht die von Gott aufgetragene Sendung erfüllte. Die wahre Würde des Menschen ermißt sich nicht am Flittergold betörender Erfolge, sondern an der inneren Ordnung und am guten Willen.“
~ Johannes XXIII.
(1881 - 1963), eigentlich Angelo Giuseppe Roncalli, Papst von 1958-1963
„Jeder Mensch, egal wer er ist oder wie heruntergekommen er sein mag, erwartet instinktiv oder im Unterbewußtsein, daß man Respekt für seine Menschenwürde aufbringt.“
Fjodor Michailowitsch Dostojewskij
„Nicht das Zeitliche, sondern das Ewige
bestimmt die Würde des Menschen.“
Jean Paul
„Seiner eigenen Würde gibt Ausdruck, wer die Würde anderer Menschen respektiert.“
Richard Freiherr von Weizsäcker