
Im Galaterbrief stellt Paulus die Früchte des Fleisches und des Geistes gegenüber. Kommen wir zunächst zu den Früchten des Fleisches.
*Gr.: akatharsÃa („Verdorbenheit“)Zitat aus Gal 5:19-21
19 Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit*, Ausschweifung°, 20 Götzendienst, Zauberei^, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen², 21 Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und dergleichen. Von diesen sage ich euch im Voraus, so wie ich vorher sagte, dass die, die so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.
°Gr.: asélgẹia („Üppigkeit“, „schamloser Wandel“)
^Gr.: pharmakÃa (Spiritismus, „Drogengebrauch“)
²Gr.: hairésẹis; lat.: sẹctae („Sekten“)
Zur besseren Übersichtlichkeit werde ich diese 15 Werke des Fleisches in drei Kategorien aufteilen und untereinander aufzählen (auch wenn die Zuordnung in die jeweiligen Kategorien durchaus diskutabel ist, es soll lediglich der Übersichtlichkeit dienen, als Diskussionsansatz):
1. Kategorie: Moral/Sittlichkeit
Unzucht: ποÏνεία [pornéia] meint geschlechtliche Unzucht/Unmoral (ein Extrembeispiel wäre Sodomie)
Unreinheit: Damit ist „Verdorbenheit“ gemeint, bezieht sich wohl auf Perversität.
Ausschweifung: Darunter verstehe ich schamlose Maßlosigkeit.
Trinkgelage: (selbsterklärend)
Völlereien: maßloses Fressen
Natürlich können wir über diese Kategorie der Werke des Fleisches sprechen, doch hierauf liegt nicht mein Fokus.
2. Kategorie: religiös/geistig
Götzendienst: damit kann auch gemeint sein, den Mammon zum "Gott" zu machen.
Zauberei: Der griechische Begriff pharmakÃa bezieht sich wörtlich auf Drogen. Drogengebrauch und Okkultismus hingen in der Antike oftmals untrennbar zusammen.
Parteiungen: Damit kritisierte Paulus die Bestrebungen zu Abspaltungen (Sektenbildung) in der Gemeinde.
Natürlich können wir auch über diese Kategorie der Werke des Fleisches sprechen, doch auch hierauf liegt nicht mein Fokus.
3. Kategorie: Sozialverhalten
Feindschaften: (selbsterklärend)
Streit: (selbsterklärend)
Eifersucht: (selbsterklärend)
Zornausbrüche: (selbsterklärend)
Selbstsüchteleien : Luther übersetzte hier mit Zank. Es geht offenbar um egoistische Wortzänkereien, die man unterlassen sollte.
Zwistigkeiten: (selbsterklärend)
Neidereien: (selbsterklärend)
Mein Fokus liegt auf diese sieben Werke des Fleisches. Ich meine, dass sowohl Christen wie auch Nichtchristen schnell der Versuchung erliegen können, diese "Werke" hervorzubringen. Sie erweisen sich freilich gerade im Miteinander, auch hier im Forum, als kontraproduktiv. Was meint ihr dazu?
Nun schauen wir uns die Früchte des Geites an.

³o. SelbstbeherrschungZitat aus Gal 5:22-23
22 Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,
23 Sanftmut, Enthaltsamkeit³. Gegen diese ist das Gesetz nicht gerichtet.
Auch hier möchte ich die neun Früchte des Geistes auflisten, diesmal in der Reihenfolge:
1. Liebe: Dies ist die wichtigste Frucht des Geistes. Deshalb wird sie wohl auch zuerst genannt.
2. Freude: Bemerkenswert finde ich, das Paulus die Freude an zweiter Stelle nennt. Nun, die wünsche ich uns allen hier.

3. Friede: Welche eine schöne Frucht. Lass uns also hier den Frieden sähen.
4. Langmut (Gedult): Diese Eigenschaft fällt mir schwer, da ich recht ungedultig bin. Wobei es hier wohl nicht einfach um Gedult geht, wie man im Duden nachlesen kann.
5. Freundlichkeit: Gerade diese Frucht ist für unser Forum sehr wichtig.
6. Güte: Ich denke, dass es manchen Menschen an dieser Frucht fehlt. Was meint ihr dazu?
7. Treue (Glauben): Damit ist meiner Meinung nach ein Vertrauensglauben gemeint, aber wir können gerne über Treue sprechen.
8. Sanftmut (Milde): Ich wünschte, man würde in unserer Zeit diese Eigenschaft mehr schätzen und fördern.
9. Enthaltsamkeit (Keuschheit, Selbstbeherrschung): Die Selbstbeherrschung kann mir schon sehr schwer fallen. Wie schnell kann die Wut einen übermannen?
Nun bin ich auf Eure Gedanken gespannt.