closs hat geschrieben:Mit "original" war "vom Wesen her" gemeint - das kann Unterschiedliches sein.
Okay, also dann vom Wesen her unterschiedliche Originale.
So richtig? Oder verstehe ich wieder falsch?
closs hat geschrieben:Im Grunde lese ich heraus: Wenn man keine eigene Orientierung hat, geht alles.
Was mich persönlich betrifft, so bin ich mit meiner atheistischen Position nicht ohne eigene Orientierung.
Denn erst durch meine theologische Erfreiung fand ich Orientierung.
Bis zu diesem Zeitpunkt stand zwischen mir und jedem "Etwas" die nicht identifizierbare Abstraktion "Gott".
Und weil man mit dem Gottesbegriff absolut frei bzw. willkürlich alles erklären kann, zeigt sich deutlichst, dass Gottglaubende im Tatsächlichen ohne Orientierung sind.
F. Nietzsche würde sagen: Angsthasen.
closs hat geschrieben:Josi hat geschrieben:Gott ist aber ein Produkt der menschlichen Psyche.
Eben nicht - weshalb ich so vehement auf dieser Unterscheidung bestehe.
Du kannst auf diese Unterscheidung so vehement bestehen, wie Du willst, ändert aber nichts an der Tatsache, dass alle Götterhypothesen kognitiv bedingt enstanden und weiter entwickelt wurden - kurz; ein ganz und gar normaler bzw. evolutionsüblicher Prozess.
closs hat geschrieben: Man sollte einfach nicht das Wort "Gott" benutzen, wenn man psychische Symptome meint.
Warum nicht, sofern es deutliche Anzeichen dazu gibt?
closs hat geschrieben:Wenn man sagt "Es gibt Gott nicht", ist das ok - eine Glaubensaussage, zu der man versteht.
Die Aussage, dass es Gott nicht gibt, kann durchaus einer Glaubensaussage entsprechen.
Man kann diesen Satz aber auch fundiert begründen, und das ungleich schlüssiger, als alle theologischen Ausführen der bisherigen Menschheitsgeschichte zusammengenommen.
closs hat geschrieben:Aber dieses ewige Vermengen und Umdeuten nervt schon.
Diesem Satz nach zu gehen, müsstest Du von dir selbst am ärgsten genervt sein, kritisierst Du doch auffällig oft an anderen Menschen deine eigenen Schwächen.
Aber auch dafür habe ich Verständnis, sind doch Gottbezogene besonders heutzutage im internationalen Religionshandel auf derlei Verdehungsgeschicke angewiesen.
closs hat geschrieben:Man kann aus atheistischem Glauben heraus fragen, wie man selber den Umstand bewertet, dass es das Wort "Gott" gibt.
Mal abgesehen davon, dass die Formulierung "atheistischer Glauben" zu den von mir erwähnten Verdrehungskünsten gottbezogener Leute gehört, daher also gläubig wie ungläubig sein können, lässt sich das Wort "Gott" als Umbenennung, stehend für das NICHTS, bewerten.
Denn das Wörtchen "Nichts" besagt, gleich wie auf das Wort "Gott" bezogen, dies sei unerforschbar, unidentifizierbar, nicht eingrenzbar, unverortbar, anfangslos, endlos u.ä..
closs hat geschrieben:Aber dann kann man nicht von "Gott" sprechen, sondern sollte seinem Baby einen eigenen Namen geben.
Nu ja, in einem solchen Fall würde der Gottesbegriff zumindest nicht missbraucht.
Warum aber missbrauchst Du den Begriff "Gott"?
closs hat geschrieben:Was würdest Du sagen, wenn jemand zu Deinem Auto "Giraffe" sagen würde?
Ganz einfach: "Nimm mein Messband und nimm auf den Millimeter genau Maß von meiner Giraffe / meinem Auto in Länge, Breite, Höhe und tue Selbiges im Anschluss mit Gott.
closs hat geschrieben:Wenn man Plan A nicht versteht oder ihn ablehnt, braucht man Ersatz.
Meinen nur Leute, die sich noch nicht vom Gottesbegriff erfreien konnten.
closs hat geschrieben:Wer wirklich gläubig ist, tut dies nicht aus Zweckgründen, sondern weil er nicht anders kann.
Ein zweckfreier Gottglaube wäre extrem neurotisch, zumal wenn sich zeigt, dass jemand nicht anders kann.
closs hat geschrieben:Du kannst ja auch nicht so tun, als wüsstest Du etwas nicht, was Du weisst.
Wissen kann man um den "Glauben an die Existenz eines Gottes", dadurch man aber nicht wissen kann, ob ein Gott tatsächlich existiert.