Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Themen des alten Testaments
2Lena
Beiträge: 4723
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:46

#381 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von 2Lena » Fr 3. Jun 2016, 20:43

Münek hat geschrieben:Auf diese Frage aber kann nicht der Glaube oder der Herr Pfarrer, sondern nur die Wissenschaft eine vernünftige Antwort geben.
Bitte mach es dir etwas einfacher!
Seit es die Übersetzungen gibt, ist von "Welt" die Rede. Das ist ein richtiger Begriff für "arets". Jedoch kann das Wort kann auch Land heißen, Erde. Dann blieben bei Land unter dem Wasser ein paar Berge übrig. Alle bekannte Welt war geflutet. Flutungen und auch Küstenveränderungen gab es etliche.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#382 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » Fr 3. Jun 2016, 21:29

Münek hat geschrieben:Du liegst falsch: In der "Hebräischen Bibel" agiert Satan NIE als Widersacher Gottes und als Antagonist des Guten. An keiner Stelle!

Dass du es nicht lassen kannst? Dein Freund der Hinderer ist also kein Antagonist des Guten? :o

https://de.wikipedia.org/wiki/Antagonist
Antagonist (altgriechisch ἀνταγωνιστής antagonistés „Gegner, Widersacher, Feind“, aus ἀντί antí „gegen“ und ἄγειν ágein „handeln, agieren“; wörtlich „der Gegenhandelnde“) oder synonym Gegenspieler

Schau bitte was der Gott der Bibel in Hesekiel 14:14 über seinen treuen Knecht Hiob sagt:

14 und wenn dann Noah, Daniel und Hiob unter ihnen wären, dann würden diese drei Männer wegen ihrer Rechtschaffenheit nur ihr eigenes Leben retten, spricht Jahwe, der Herr.

Und jetzt lies bitte einmal was der Hinderer der nach deiner obigen Behauptung "NIE" in der "HEBRÄISCHEN BIBEL" als Antagonist (Widersacher) des Guten aufgetreten ist gem. Hiob 2:7 Gottes Freund Hiob angetan hat. Ich zitiere wörtlich aus
der jüdischen Buber&Rosenzweig Übersetzung wenn es dort heißt:

"Der Hinderer fuhr aus von Seinem Antlitz-( pass schön auf was jetzt kommt[) .........................."UND SCHLUG IJOB MIT EINEM BÖSEN GESCHWÜR VON DER SOHLE SEINES FUSSES BIS ZUM SCHEITEL"................

Jetzt biste erneut wieder ganz Baffig-gelle? :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#383 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » Fr 3. Jun 2016, 21:57

Münek hat geschrieben:Natürlich wird das Böse personalisiert - es ist ja schließlich Gott selbst, der die Sintflut in Gang setzt, um die Menschen wegen ihrer Boshaftigkeit von der Erde "vertilgen". Hierzu passt sehr gut der Ausspruch und der Anspruch Jahwes in Jesaja 45,7: "Ich bewirke das Heil und schaffe das Übel/Unheil. Ich bin der Herr, der dies alles vollbringt."
Na also geht doch. Diesmal lässte das Böse aus außen vor. :thumbup: Gott ist nicht ursächlich für das Böse verantwortlich-
aber er bringt wenn nötig auch Unheil über die Menschen. Und gem. 1.Mose 6:4+5 war es offensichtlich höchste Eisenbahn
geworden zum Schutz des treuen Noahs das Übel in Form der Sintflut über die entartete Menschheit hereinbrechen zu lassen:

4 Damals lebten die Gewaltigen auf der Erde und auch dann noch, als die Gottessöhne Kinder mit den Menschentöchtern hatten. Das waren die Helden der Vorzeit, berühmte Männer. 5 Jahwe aber sah, wie groß die Bosheit der Menschen auf der Erde war. Ihr ganzes Denken und Streben, alles, was aus ihrem Herzen kam, war immer nur böse.

Oder möchtest du etwa immer noch behaupten, dass Gott es war der das Böse in die Herzen der damaligen Menschen gepflanzt hatte? :shock:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#384 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Münek » Fr 3. Jun 2016, 23:10

Hemul hat geschrieben:Und jetzt lies bitte einmal was der Hinderer der nach deiner obigen Behauptung "NIE" in der "HEBRÄISCHEN BIBEL" als Antagonist (Widersacher) des Guten aufgetreten ist gem. Hiob 2:7 Gottes Freund Hiob angetan hat. Ich zitiere wörtlich aus der jüdischen Buber&Rosenzweig Übersetzung wenn es dort heißt:

"Der Hinderer fuhr aus von Seinem Antlitz-( pass schön auf was jetzt kommt[) .........................."UND SCHLUG IJOB MIT EINEM BÖSEN GESCHWÜR VON DER SOHLE SEINES FUSSES BIS ZUM SCHEITEL"................
Wie wäre es mit einem mehrwöchigen Auffrischungskurs im Fach "Bibelkunde"? Du springst hier um wie Rumpelstilzchen und offenbarst nicht geringe Wissenslücken.

Würdest Du statt des "Wachtturm" die Bibel lesen, wüsstest Du, dass der Satan den armen Hiob mit ausdrücklicher Billigung Jahwes zu Prüfzwecken unmenschlich gequält hat, obwohl Gott vorher ausdrücklich festgestellte, dass sein Knecht Hiob ein untadeliger und rechtschaffender Mann ist und seinesgleichen nicht auf Erden gibt. Nachdem Satan u.a. die Kinder Hiobs umgebracht hatte, scheute sich Jahwe bei einem späteren Zusammentreffen nicht einmal, seinem Sohn Satan vorzuwerfen, DIESER hätte ihn gereizt, Hiob ohne Ursache zu verderben (Hiob 2,3).

Wie heißt es so schön bei Jesaja 45,7:

"Ich bewirke das Heil und schaffe das Übel/Unglück/Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles vollbringt."

Tjo - zu so einem Gottesbild kann man nur gratulieren. :smiley15:

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#385 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Münek » Fr 3. Jun 2016, 23:39

Hemul hat geschrieben: Oder möchtest du etwa immer noch behaupten, dass Gott es war der das Böse in die Herzen der damaligen Menschen gepflanzt hatte? :shock:
Ja wer denn sonst? Wenn ich so an seine persönlichen Gräueltaten denke, wäre das durchaus denkbar. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wer weiß schon, was dem Allmächtigen bei der Erschaffung des Menschen so alles durch den Kopf ging?

Denkbar wäre auch, dass ein Konstruktionsfehler des Schöpfers vorlag. Nobody is perfect. Das gilt auch für eine Gottheit. Diesen Fehler wollte er dann durch die Sintflut ungeschehen machen. Aber ganz von vorn wollte er auch nicht mehr anfangen, darum die Arche. Nur: An der Bosheit des Menschen hatte sich nichts geändert.

Was mag sich der alte Jahwe bei diesem ganzen (letztendlich missslungenen) Manöver wohl gedacht haben?

Dass es vielleicht doch klappt? :)

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#386 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » Sa 4. Jun 2016, 07:21

Münek hat geschrieben: Würdest Du statt des "Wachtturm" die Bibel lesen,......
Daran kann ich immer deine Hilflosigkeit erkennen. Traurig-traurig-traurig würde der olle Theo Lingen-so er noch leben sollte
zu deinem erneuten Armutszeugnis sagen. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#387 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von sven23 » So 5. Jun 2016, 10:36

ThomasM hat geschrieben: Du gehörst zur Kategorie 2. Und du bist sehr beständig, weil du immer wieder versuchst, literarische Texte wörtlich zu verstehen, um dann mit Freude Worte wie "Genozid" und andere Anti-Emotionen unterzubringen.
Innerhalb der Sintflutgeschichte ist es ein Genozid, was denn sonst? Dass er in Wirklichkeit nicht stattgefunden hat, ist klar, aber für die Erzählung selbst irrelevant. Innerhalb der Erzählung findet ein Genozid statt, sogar ein weltweiter.
Die Weigerung, dies einzugestehen, erinnert fast ein bißchen an die Verweigerungshaltung der Türkei in Bezug auf den Völkermord an den Armeniern.
Nur im letzeren Fall handelt es ich um ein historisches Faktum, in ersten Fall um ein literarisches Konstrukt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#388 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Savonlinna » So 5. Jun 2016, 11:57

sven23 hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Du gehörst zur Kategorie 2. Und du bist sehr beständig, weil du immer wieder versuchst, literarische Texte wörtlich zu verstehen, um dann mit Freude Worte wie "Genozid" und andere Anti-Emotionen unterzubringen.
Innerhalb der Sintflutgeschichte ist es ein Genozid, was denn sonst? Dass er in Wirklichkeit nicht stattgefunden hat, ist klar, aber für die Erzählung selbst irrelevant.

Du als Kulturbanause deutest das so, aber das muss keineswegs stimmen.
Die damaligen Erzähler und die damaligen Zuhörer konnen sehr wohl beides als Einheit schon gehört oder gelesen haben, was Du getrennt wahrnimmst.

Du bringst das nicht, Du bist Inhalts-Fetischist.
Aber diese Art Fetischismus ist Dir anerzogen worden, oder hast Du Dir selber anerzogen.

Insofern denkst Du a-historisch, nimmst Dein historisch entstandenes Denken als allgemein-menschlich.
Darum wurde ja gerade die historisch-kritische Methode entwickelt, um genau diesem naiven Denken eine historische Denkweise - das Historische des eigenen Denkens - entgegenzusetzen.
Aber dem Amatör ist das zu schwör... :D

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#389 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von sven23 » So 5. Jun 2016, 12:24

Savonlinna hat geschrieben: Du als Kulturbanause deutest das so, aber das muss keineswegs stimmen.
Auch die Banausen und Amatöre der "Bibelwissenschaft" streiten doch gar nicht ab, dass Gott die Sintflut als Bestrafung der "boshaften Menschen" herbeigeführt hat. Ob man dies nun als Bestrafungsaktion oder Genozid bezeichnet, ist Geschmacksache.

Ein wenig schmunzeln mußte ich schon, als ich die Kommentare der "Bibelwissenschaft" las. Man merkt eben doch, dass es sich um Theologen handelt.

"Gott entschärft die todbringenden Gefahren auf Seiten der Lebewesen, die zur Flut geführt haben, und schließt aus, eine derartige katastrophale Folge nochmals zuzulassen."

Das klingt so nach: wenn ich doch bloß endlich mal den erwischen würde, der mir immer die Unterhosen vollscheißt. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#390 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von ThomasM » So 5. Jun 2016, 13:27

sven23 hat geschrieben: Innerhalb der Sintflutgeschichte ist es ein Genozid, was denn sonst? Dass er in Wirklichkeit nicht stattgefunden hat, ist klar, aber für die Erzählung selbst irrelevant. Innerhalb der Erzählung findet ein Genozid statt, sogar ein weltweiter.
Das ist so nicht korrekt.
Das literarische Konstrukt dient ja einem anderen Zweck. Es ist nicht Ziel der Textes, Völkermord zu beschreiben oder zu fördern. Das wird noch dadurch verschärft, dass dies ein Text des 3. Jahrtausends vor Christus ist. Das war eine Zeit, als es den Begriff Völkermord und vor allem auch die emotionale Wertung hinter diesem Begriff, noch gar nicht gab.

Dir kommt es aber auf genau diese emotionale Wertung an. Deshalb tust du so, als sei das ein Text der Neuzeit. Du hast eine (negative) Absicht und diese willst du umsetzen, auch wenn du dazu den Text und seine Absicht vergewaltigst.
Insofern bin ich nicht Savonlinnas Meinung, dass du hier nur ein Amateur bist. Du weißt genau, was du tust. Du tust es trotzdem, wegen deiner eigentlichen Ziele.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Antworten