Nun ist Ast ja ein alter Hut und der Diskurs zum Thema Hermeneutik hält bis heute an. Ich bin ja so einer, der dazu lernen will und es auch tut. Also habe ich mich intensiver mit der Hermeneutik befasst und einige aktuelle Bücher zum Thema gelesen, die ich dir gerne auch ans Herz legen will:closs hat geschrieben:Ich meine schon, dass es daran liegt, dass meine Denkweise im 21. Jh. nahezu ausgestorben ist. Nur ein Beispiel:Als es um "Hermeneutik" ging, habe ich mehrfach einen Text von Friedrich Ast eingestellt, bei dem ich inzwischen glaube, dass er aus heutiger Denkweise nicht verstanden werden kann. Das hat wirklich nichts mit Intelligenz zu tun, sondern mit Denk-Formatierung durch die Epoche: Wir haben seit ca. 4 Generationen eine grundlegend materialistische Denkweise (daran ändern auch irgendwelche "Qualia" nichts - daran ändern auch irgendwelche individualistischen Gefühlswelts-Äußerungen nicht).
- Jean Grondin, "Hermeneutik" ist ein dünnes Büchlein, das die wichtigsten Vertreter der Geschichte der Hermeneutik vorstellt und mit einer überraschenden und äußerst versöhnlichen Pointe abschließt. Dieses würde eigentlich schon genügen.
(Es ist deutsch und nicht englisch wie bei Amazon fälschlich angegeben.)
- Manfred Oeming, "Biblische Hermeneutik - Eine Einführung" aus der christlichen Ecke. Auf Worthaus gibt es einen Vortrag zur Hermeneutik von ihm als Video, das du hier finden kannst.
- Hans Georg Gadamer, "Wahrheit und Methode" ist Primärliteratur und damit härtere Kost. Da bin ich noch nicht durch. Gadamer ist kein Materialist sondern ein gläubiger Mensch gewesen, Gott sei seiner Seele gnädig. Ein sehr sympathischer Mensch den du dir vorab auch mal in diesem Video reinziehen kannst.
Also vielleicht überdenkst du dein Argument mit dem 21. Jahrhundert doch noch mal. Es ist halt arg pauschal.