Andreas hat geschrieben:Es ist albern, abzustreiten was du hier zichmal von dir gegeben hast.
Wieso sollte ich das?
Andreas hat geschrieben:Ob es so "ist" kannst du nicht nachvollziehbar begründen, jedenfalls nicht mit deiner Dialektik - denn genau da beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz - weil diese deine Dialektik von einem Top ausgeht auf dem du nicht stehst.
Natürlich stehe ich selber nicht auf dem Top - und "Dialektik" ist ja an sich kein Inhalt, sondern eine allgemeingültige Darstellungsform - wenn Du so willst, eine Technik.
Andreas hat geschrieben:Bottom-Up funktioniert sie eh nicht.
Genau so ist es.
Andreas hat geschrieben:Eine mögliche Chance wäre ein fairer zwischenmenschlicher Dialog in einer Sprache die jeder spricht
Würden wir hier rein über Empfindungen und Eindrücke sprechen OHNE übergeordneten Anspruch, würde ich Dir vollkommen recht geben - bspw.: "Was löst der Vers x in Deiner Glaubenswelt aus?". - Aber das tun hier nur wenige - es wird meistens irgendein übergeordneter Anspruch bemüht, den man aus meiner Sicht ohne grundlegende Gedanken nicht bemühen darf. - Entweder, oder.
Andreas hat geschrieben:Du scheinst nicht zu begreifen, woran das liegt.
Ich meine schon, dass es daran liegt, dass meine Denkweise im 21. Jh. nahezu ausgestorben ist.
Nur ein Beispiel:
Als es um "Hermeneutik" ging, habe ich mehrfach einen Text von Friedrich Ast eingestellt, bei dem ich inzwischen glaube, dass er aus heutiger Denkweise nicht verstanden werden kann. Das hat wirklich nichts mit Intelligenz zu tun, sondern mit Denk-Formatierung durch die Epoche: Wir haben seit ca. 4 Generationen eine grundlegend materialistische Denkweise (daran ändern auch irgendwelche "Qualia" nichts - daran ändern auch irgendwelche individualistischen Gefühlswelts-Äußerungen nicht).
Läge es nur an meiner Darstellungsweise, wäre es eine gute Nachricht - denn dann wäre es korrigierbar.
Andreas hat geschrieben:Anerkennung braucht der Mensch, Bestätigung in seinen Irrtümern bringt ihn nicht weiter.
Stimmt - ist mir aber zu psychologisch - hier geht es um etwas anderes. Es gibt auch heute diesen spontanen Blick in einer Situation x zwischen sich völlig unbekannten Menschen, die signalisieren: "Gell, Du hast es auch verstanden". - So etwas kann man nicht manipulieren.
Savonlinna hat geschrieben: Du demütigst alle, die Deinen "Zugang" nicht übernehmen.
Jetzt treibe mal keine Keile rein. - Es gibt hier einige Leute, denen ich mich in Sachen geistige Präsenz hoffnungslos unterlegen fühle - ich nenne spontan mal Ruth und Pflanzenfreak (es gibt mehr davon). - Warum? Weil man aus ihnen die geistige Nähe zu "oben" spürt - auf ganz un-intellektuelle, un-"philosophische" Art - ganz einfach substantiell.
Savonlinna hat geschrieben:Sie alle seien korrumpiert, seien nur naturwissenschaftlich orientiert, anthropozentrisch, hätten keine "Tiefe" etc.
PERSÖNLICH meine ich es eh nicht - aber vom geistigen Auftritt ist da gelegentlich schon was dran. - Ich mag einfach nicht den Anstrich des großen Wurfs, bei dem man gespannt in den Himmel guckt, um das geistige Geschoss zu verfolgen, wo es in Wirklichkeit nie den Boden verlassen hat.
Warum reden wir eigentlich nicht über persönliche Dinge beim Lesen der Bibel? Da könnte doch jeder in Übereinstimmung mit sich selbst bleiben.
Andreas hat geschrieben:Jetzt tut mir der arme closs schon fast wieder leid, aber wer so austeilt muss auch was einstecken können.
Naja - das mit dem Austeilen ist ja ziemlich neu bei mir - ich habe über Jahre ein Maß an Geduld gezeigt, dass ich mehrfach per PN angeregt wurde, endlich mal mit gleicher Münze heimzuzahlen.
Diese Phase jetzt ist gar nicht schlecht, weil hier Klarheit geschaffen wird.
Was ich bemängele, dass hier in der Regel Weltbilder VERTRETEN werden, statt eigene Weltbilder zu formulieren: Man "hat" nicht, man "vertritt". Aus meiner Sicht sind Zitate von Ockham oder Hegel oder Kubitza oder sonstwem nur dann sinnvoll, wenn sie im Kontext der EIGENEN Substanz weiterführend sind. - Oft aber werden hier irgendwelche Koryphäen der Geistesgeschichte benutzt, um sich über DEREN Meinung (die in der Wissenschaftswelt eh meistens kontrovers diskutiert werden - wir können solche Fragen NICHT lösen) zu positionieren ("Ich HABE zwar keine eigene Meinung, aber der Zitierte ist bekannt genug, dass ich gut dastehe, wenn ich dessen - mutmaßliche - Meinung VERTRETE". - Wer Vertreter sein will, soll lieber Staubsauger verkaufen.

).
Savonlinna hat geschrieben:Ich habe auch ein solches Grundmuster, und das ist in der Tat auch das dialektische
Dieser Dein Beitrag ist wirklich sehr vernünftig - wende Dialektik ontologisch an und Du bist bei meiner Denkweise.
Ja, und es ist richtig: Ich kann mit wirklich nicht vorstellen, wie man um diese ontologische Dialektik rumkommen kann, wenn man Schriften, in denen es um Gott und Menschen geht, liest. - Ich könnte es mir dann vorstellen, wenn der Ansatz einer Alternative dazu in Sicht wäre.