"Ach wie gut, dass niemand weiß, ... "! - Oder anders: "Wer weiß, wie "Macht" entsteht und funktioniert?"
Hallo zusammen,
in der Bibel heißt es zu Beginn, dass "Am", oder "Im" Anfang das Wort war, wobei das Wort bei Gott gewesen sein soll.
Darum heißt es darin auch weiter, dass das, was zur Realität wurde, durch das Wort, und somit durch "Sprache" real wurde.
Wirklichkeitserforscher kommen mehrheitlich zu einer gegenteiligen Auffassung, danach Realität nicht durch Sprache bzw. durch Sprachfähigkeit entstanden ist, so man sogar leicht in umgekehrter Weise nachweisen kann, dass jegliche Kommunikationsweise einer entwicklungsbedingten Folgeerscheinung entspricht.
Die Grundidee aber, der Mensch habe seine Existenz einem wohlwollenden Wort zu verdanken, scheint zum Dank zu verpflichten.
Wer undankbar auftritt, sollte mit ebenso undankbaren Konsequenzen rechnen!
Dankbarkeit entspricht daher einem Preis, gleich einer Bringschuld, die, wenn sie nicht eingelöst wird, den Schuldner bzw. Schuldigen definiert.
Und wer schuldig ist, verliert nach gängigen Schuldigkeitsaufassungen gewisse Anrechte.
Die Frage ist nur: Welche Anrechte und nach welchen Rechtsgrundlagen?
Deine Rechtsgrundlagen, oder meine Rechtsgrundlagen, oder von Gott gesetzte Rechtsgrundlagen?
Wer, oder was definiert sich zu recht als allesentscheidendes Souverän in der Frage, was grundsätzlich Recht und Unrecht ist, oder zu sein hat?
Zum "Wissen" wird gesagt: Wissen ist Macht. Wer hingegen nichts weiß, hat auch keine Macht - so nicht in Selbst- wie Fremdbestimmungsabsichten.
Folglich gilt für alle, die nach "Macht" streben, nach Wissen zu streben.
Wer und was also strebt aus welchen Gründen nach Wissen und somit nach Macht?
Pauschal könnte man sagen: Weil Unwissenheit machtlos macht, und genau davor fürchten sich alle.
Und was bedeutet Furcht, wenn nicht "Angst"!
Gottglaubende leiden sehr viel unter Angst.
Aber nicht nur Gottglaubende leiden darunter, ansonsten sie sich nicht der Idee fügen würden, dass nur das als existent anerkannt wird, was in Worten formuliert ist.
Dies geht schon mit der Auflage der Geburtsurkunde los, denn wer per Worten in dieser Weise nicht erfasst ist, existiert schlicht nicht.
Ein urkundlich Unbekundeter mag zwar als bloßes Lebewesen existent sein, ist aber im juristischen Sinne - und somit in ideologisch begründeter Art und Weise - als rechtsberechtigte Person nicht anerkannt bzw. existent.
Urkundlich Unbekundete, daher "bloße Menschen", haben somit gleichgestellt aller sonstigen Lebewesen (Sachlichkeiten) keinerlei Mitspracherechte, keinerlei Mitbestimmungsrechte, keinerlei Macht...
Oder vielleicht doch?
