Willst Du uns auf den Arm nehmen? Selbstverständlich müssten die Historiker bei Deiner zweiten Version voraussetzen, es gäbe Gott. Das ist doch Deine obskure Forderung.closs hat geschrieben:Ich habe nie behauptet, dass die HKM bei der Bibel-Arbeit voraussetzen soll, es gäbe Gott, also NICHT voraussetzen sollte, es gäbe ihn nicht, sondern dass sie ganz einfach beide Möglichkeiten getrennt untersucht.Savonlinna hat geschrieben:Wie müsste eine historisch-kritische Methode beschaffen sein, die voraussetzt, dass es Gott gibt.
Dann würde sie allerdings wieder zu dem EINHELLIGEN Ergebnis kommen, dass im Zentrum der Verkündigung Jesu die Botschaft vom nahen Kommen des Gottesreiches steht. Selbst Ratzinger vertritt in seinem Jesusbuch AUSDRÜCKLICH diese Auffassung - und der geht bekanntlich davon aus, dass Jesus der Sohn Gottes war. Und nun?closs hat geschrieben:Aus meiner Sicht müsste sich die Arbeitsweise der HKM NICHT ändern.

Wenn Jesus - wie sein Vorgänger Johannes der Täufer - selbst dem Volk den unmittelbar bevorstehenden Anbruch der Gottesherrschaft und wegen des damit verbundenen drohenden Gottesgerichts zur sofortigen Umkehr (Buße) aufgefordert hat, ist es in der Tat SEHR naheliegend, dass Jesus seiner eigenen Botschaft glaubte und von der Nähe des kommenden Gottesreiches ausging.closs hat geschrieben:Im konkreten Fall würde dies heißen:
"Wenn man Jesus als normalen Menschen versteht, ist unter HKM-Gesichtspunkten naheliegend, dass Jesus selbst eine Naherwartung hatte".
Die Gegenposition wäre:
"Wenn man Jesus als Mensch und Gott versteht, ist unter theologischen Gesichtspunkten naheliegend, dass Jesus KEINE Naherwartung hatte".
Bei gleicher Quellenlage also verschiedene Interpretations-Ergebnisse.

Die Quellen geben nun mal nichts anderes her - und nachträglich verändern oder streichen, was Jesus landauf landab gepredigt hat, geht leider nicht. Auch wenn das "unter theologischen Gesichtspunkten"
