Nicht Gott ist dannSavonlinna hat geschrieben:Wenn Du selber "Gott" definierst, ist Gott ein Produkt Deines persönlichen - kleinen - Verstandes.
Produkt meines begrenzten menschlichen Verstandes, sondern mein Versuch der Wahrnehmungs-Annäherung.
Das sehe ich wirklich anders.Savonlinna hat geschrieben: Du leugnest Transzendenz, indem Du Gott als "existierend" setzt, also konstruierst. Dein Gott ist nicht-transzendent. Denn "Existenz" ist eine rein sprachliche Vorstellung, keine der Realität.
Denn ich konstruiere nicht Gott, sondern meine Vorstellung von Gott - das ist übrigens der übliche Weg der Hermeneutik: Man hat ein subjektives "Vorwissen" (das im speziellen Fall sogar von vielen geteilt wird) und versucht, dieses zu definieren - und vor allem zu ermitteln, ob dieses "Vorwissen" tragfähig ist, also ob unter verschiedenen Gesichtspunkten widersprüchlich ist oder widerspruchsfrei. - Daraus ergibt sich ein gefestigtes "Vorwissen", dass man in der nächsten Runde neu überprüft, bis man ans persönliche Maximum der Klarheit gekommen ist - aber das weisst Du alles selbst auch.
"Existenz" ist nach meinem Sprachempfinden ein Synonym für "Realität" - hier verstehe ich Dich nicht. - Dass "Existenz" wie auch "Realität" wahrnehmungs-mäßig vorgestellt/thematisiert werden müssen, ist klar - sonst geht sie ja an einem vorbei. - Es kann natürlich AUCH sein, dass man fälschlicherweise etwas als Existenz/Realität versteht - dann hat man halt einen Griff ins Klo gemacht.
"Kennen" tut man nur das Eigene - logisch - das gilt für jeden. - Aber erkennen, dass es áuch eine höhere als die eigene geben kann, halte ich schon für sinnvoll - zumal es aus meiner Sicht naheliegend ist.Savonlinna hat geschrieben:Du kennst nach meiner Beobachtung nur eine: Deine.
Das ist bei JEDEM so - ob er Savonlinna, Pluto oder Closs heisst - es geht gar nicht anders. - Die Frage ist, ob das Persönlich-Zurecht-Gelegte authentisch ist zu dem, was dann WIRKLICh ist. - Dafür gibt es keine Garantie.Savonlinna hat geschrieben: Du weißt nur das, was Du Dir persönlich zurechtgelegt hast: also auf der Basis Deines persönlichen Denkens.
Ja - weil ich "Gott" als etwas verstehe, was dimensional über mir ist. - Und wie 3D über 1D ist, ist auch Gott über dem Menschen.Savonlinna hat geschrieben:Du "setzt", dass es Höheres und Tieferes gibt.
Gott selber macht NICHTS Dialektisches, weil er aus meiner Sicht in sich Dialektik aufhebt. - Aber alles von ihm Abgeleitete ist dialektisch, sobald es nicht mehr in ihm ist.Savonlinna hat geschrieben:Was genau macht Gott - unabhängig von Deiner Wahrnehmung - denn "dialektisch"?
Das können weder Du noch Anton noch ich entscheiden. - Das, was ist, wirkt unabhängig vom Erkenntnis-Stand dessen, auf den es wirkt.Savonlinna hat geschrieben:Was ich blau gefärbt habe, ist Deine persönliche Vorstellung. Sie ist nicht nur anthropozentriert, sondern closs-zentriert.
Warum also soll sie für Anton gelten oder für mich?
Außedem ist meine Vorstellung gerade NICHT anthropozentriert, weil sie den Maßstab vom Menschen zu Gott verschiebt.
Kann sein - in Deinem Sinne gesagt: Wenn der HG im Menschen wirkt, ist dies göttlich Vernunft im Menschen. - Letztlich ist (wahre) Liebe höchste Form göttlicher Vernunft im Menschen.Savonlinna hat geschrieben:Gott kann es doch gefallen haben, dass jegliche Vernunft Gottes ist.
Natürlich. - Ich kenne übrigens einige Leute, die mir diesbezüglich weit voraus sind - komischerweise sind es bisher nur un-intellektuelle Menschen - aber das kann Zufall sein.Savonlinna hat geschrieben:Andere verstehen vielleicht viel mehr als Du, oder zumindest anders als Du.
Vollkommenes Misverständnis - ich will doch genau das Gegenteil: Dass der Mensch erkennt, dass sein Fassungsvermögen NICHT der Maßstab ist ("Hiob") - das ist doch das Problem der sog. "Aufklärung".Savonlinna hat geschrieben:Du setzt das Gegenteil: nur, warum willst Du Gott beschneiden? Warum soll er sich nach Deinem Fassungsvermögen richten.
Das hier ist aber ein Diskussionsforum zwischen spirituell Denkenden und zeitgemäß Denkenden - da kann man doch nicht entrückt zum Himmel gucken und "Jesus liebt Dich" hauchen.Savonlinna hat geschrieben:Ein Christ soll Freude bringen
Genau WEG vom Ego versuche ich zu weisen. - Dass dies natürlich nur mit dem eigenen Ego geht (man kann ja nicht außerhalb von sich etwa sagen), ist wohl unvermeidbar - deshalb nochmals deutlich: Alle meine Bemühungen laufen auf "Hiob" hinaus: Der Mensch ist NICHT der Maßstab und kann nur im Rahmen selbst-gemachter Systeme denken - egal ob naturwissenschaftlich oder hermeneutisch.Savonlinna hat geschrieben:und nicht ständig auf das eigene Ego verweisen
Die hast Du Dir geschaffen - anders geht es nicht. - Jeder Versuch ist dafür da, einem Unerreichbarem näher zu kommen - und jeder tut es aus seiner einzigartigen Position heraus.Savonlinna hat geschrieben:Dein Weltsicht - Sicht auf die Welt - hast Du Dir persönlich geschaffen, meine ist eine ganz andere.
Weil es hier um ein Gespräch zwischen spirituell und naturalistisch denkenden Menschen geht - bei Dir würde ich anders reden, weil Du woanders stehst.Savonlinna hat geschrieben:Warum bist ausgerechnet Du so fixiert auf naturalistische Setzungen, die Du ständig benutzt und niemals hinterfragst?