Danke Flavius, dein Beitrag gefällt mir sehr gut!
Flavius hat geschrieben:Üblicherweise wird Zufall und Evolution als Gegenspieler oder als mit Gottes Wirken nicht vereinbar, angesehen.
Zufall muss man übrigens erstmal anständig definieren !! (Da kommt man schnell auf verschiedene Definitionen und Assoziationen, Bedeutungen).
Es gibt z.B. (scheinbare oder merkwüdige) Zufälle, die aber - teils sofort oder später erkennbar - in einem größerem Zusammenhang stehen. Ich bringe da demnächst ein Beispiel.
Evolution beschreibt beobachtbare Mechanismen bei der Weiterentwicklung von Leben. Beantwortet aber nicht, ob dies ursprünglich (oder generell) gänzlich "von selbst" entstand und abläuft. Richtigerweise muss man die Evolution - wenn sie ohne weltanschauliche Auffassungen verbunden wird - einfach sehen als das was sie.
Der Fehler allerdings, der oft gemacht wird ist der, dass aus der Beobachtung einerEntwicklung des Lebens automatisch geschlossen wird, dass dies
a. ohne jeglichen Einfluss statt fand /stattfindet. Das lässt sich nur vermuten, aber genauso wie die Gegenthese nicht beweisen.
b. dass auch "der Anfang" reiner, "purer Zufall" war - also ohne jeglichen Anstoß oder Führung.. Villeicht gab aber "Jemand die Rahmenbedingungen für eben diesen "Zufall" vor.
Also Zufall muss nicht zwingend als Gegenspieler zu göttlichem Schaffen gesehen werden.
Es gibt gewisse Freiräume innerhalb von Rahmenbedingungen (Natur- und kosmischen Gesetzen) in der sich Dinge tatsächlich selbst (weiter-?) entwickeln. Weiterentwicklung ist aber nicht gleich Selbst-Entwicklung.
Hier wird sehr gut beschrieben, dass man göttliches Handeln und das, was auf der Erde geschieht, nicht wirklich trennen kann. Es ist alles miteinander verwoben und auch, wenn man alles sehr genau studiert und durch ein Mikroskop betrachtet, ist es nicht wirklich kontrollierbar von den Menschen.
Mir fiel gerade ein Vers ein, der in meiner Kindheit im Kindergottesdienst zum Thema "Zufall" oft zitiert wurde:
Matt.6,33 hat geschrieben:Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Ich finde, dieser Spruch enthält genau die Botschaft, welche du, Flavius, hier so gut beschrieben hast.
Mit meinen Worten würde ich es so ausdrücken:
Es ist nicht in erster Linie wichtig, die ganzen Zusammenhänge der Schöpfung zu ergründen oder gar Gott und sein Handeln zu verstehen. Es geht im Leben in erster Linie darum zu LEBEN - und zwar
MIT GOTT. Wenn das geschieht, wird der Blick des Menschen von Gott erweitert. So dass der Einzelne verstehen kann, was er ganz persönlich zum Leben braucht. Wer sich in erster Linie auf das Drumherum des Lebens insgesamt konzentriert, kann oft die wirklich wichtigen Dinge des eigenen, ganz persönlichen Lebens nicht mehr erkennen. Ich sage immer, wenn ich selbst zu sehr auf das Drumherum schaue: "ich befinde mich gerade wieder auf der Überholspur meines eigenen Lebens". So, dass ich den Eindruck habe, einen Weitblick zu bekommen - aber "die Blumen an meinem eigenen Weg" garnicht wahrnehme.