

die Auferstehung Jesu ist eine zentrale Lehre des Christentums und war schon zu Zeiten der Apostel umstritten. Heute gibt es hierzu viele Meinungen, sie reichen von "Märchen", über "sybmolisch" bis hin zur leiblichen Auferstehung Jesu, die ich vertrete. Wie kommt es, dass ein naturwissenschaftlich oritentierter Mensch wie ich sowas glauben kann? Nun, dazu möchte ich mich auf zwei Historiker stützen: Dr. Jürgen Spieß und Prof. Carsten Peter Thiede.
Paulus glaubte an die Auferstehung Jesu Christi. In seinen ersten Brief an die urchristliche Gemeinde in Korinth, den er etwa 21 Jahre nach Jesu Tod schrieb, berief sich in 1.Ko 15:6 auf 500 Zeugen, von denen die meisten noch am Leben waren.
Damals war die urchristliche Gemeinschaft noch relativ klein. Eine Zeugenschar von 400+ war damals eine relevante Größe; vermutlich konnten die korinther Urchristen einige dieser Zeugen selbst fragen.
Die Auferstehung ist mMn die stimmigste Erklärung dafür, warum sich die urchristliche Gemeinde, trotz Verfolgung und Widerstand, so rasant entwickelte.
Normalerweise basiert eine Hochreligion darauf, dass ihr Stifter zu Lebzeiten erfolgreich ist. Mohammed ist hierfür das Paradebeispiel.
Bei Jesus war dies gänzlich anders. Wäre er nicht auferweckt worden, so wäre das Christentum gar nicht erst entstanden. Dies glaube ich jedenfalls.
Allgemein kennt man Historiker als kritische Rationalisten, die Wunder kategorisch auschließen. Doch es gibt Ausnahmen, wie die oben genannten Historiker.
Der Historiker Dr. J. Spieß führt drei Indizien an, die für die Auferstehung Jeus sprechen:
1. Das leere Grab.
2. Die Begegnungen mit dem Auferstandenem.
3. Die Verwandlung im Leben der Jünger.
Zum leeren Grab (von dem die Evangelien berichten) bemerkte er, dass dies zwar ein notwendiges Kriterium ist, aber kein hinreichendes. Denn die Jünger könnten den Leib Jesu einfach aus dem Grab gestohlen haben. Diese Theorie wurde gem. dem NT von den Gegnern aufgestellt, was zeigt, dass die Jünger eine leibliche Auferstehung Jesu predigten. Diese wäre wenig erfolgreich gewesen, wenn der Leib noch im Grab verblieben wäre.
Beim 2. Punkt führt Dr. Spieß drei Gruppen von Zeugen an:
1. die Soldaten
2. die Frauen
3. die Jünger, die von den Frauen davon erfuhren
Laut Spieß galten Frauen in der Antike (zumindest im alten Israel) nicht als glaubwürdig. In der Antike hätte man ihm dies entgegengehalten. Im Vortrag drückte dies Spieß sinngemäß so aus: "Sie sprachen von drei Gruppen, führen aber nur zwei an."
Laut Spieß soll sich der jüdische Alttestamentarier Pinchas Lapide besonders darüber gewundert haben, dass Frauen zu den ersten Zeugen der Auferstehung zählen.
(Hätte ich mir so eine unglaubliche Geschichte in der Antike ausgedacht, mit fiktiven Zeugen, dann hätte ich mich höchstwahrscheinlich für männliche Zeugen entschieden.)
Der dritte Punkte, die Verwandlung im Leben der Jünger, scheint mir das schlagkräftigste Argument zu sein.
Spieß zitierte Pinchas Lapide mit folgenden Worten:Das dritte Indiz für die Auferstehung Jesu sei die Verwandlung im Leben der Jünger. [...] Eine verängstigte Schar von Bauern, Hirten und Fischern verwandelte sich über Nacht zu einer selbstbewussten Missionsgesellschaft, die dazu nach Ostern viel erfolgreicher war als zuvor. Dafür genügte keine Halluzination oder Selbstbetrug, es muss weit mehr passiert sein.
Zitat von Pinchas Lapide:
“Wenn die geschlagene und zermürbte Jüngerschar sich über Nacht in eine siegreiche Glaubensbewegung verwandeln konnte, lediglich auf Grund von Autosuggestion oder Selbstbetrug - ohne ein durchschlagendes Glaubenserlebnis -, so wäre das im Grunde ein weit größeres Wunder als die Auferstehung selbst.â€
Abschließend möchte ich an dieser Stelle aus dem Korintherbrief die Verse gem. der 1. Korinther 15:29-32 zitieren,
Zitat aus 1. Korinther 15, 29-32;Schlachter 2000:
Was würden sonst die tun, die sich für die Toten taufen lassen, wenn die Toten gar nicht auferweckt werden? Weshalb lassen sie sich denn für die Toten taufen? Und warum begeben auch wir uns stündlich in Gefahr? So wahr ihr mein Ruhm seid, den ich habe in Christus Jesus, unserem Herrn: Ich sterbe täglich! Wenn ich als Mensch in Ephesus mit wilden Tieren gekämpft habe, was nützt es mir, wenn die Toten nicht auferweckt werden? — »Laßt uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!«
Den Vortrag von Dr. J. Spieß kann ich euch wärmstens empfehlen.

Ergänzend füge ich noch einen Link bei, der die Thematik in Textform behandelt.
http://www.soulsaver.de/glaube/auferstehung/
Abschließend möchte ich noch auf ein Interview mit Prof. Carsten Peter Thiede verweisen, der leider am 14. Dezember 2004 verstarb.
(Die schlechte Bildqualitität bitte ich zu entschuldigen.)
Liebe Grüße
Halman