Alles Teufelszeug? II

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Münek
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#591 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » So 27. Mär 2016, 20:01

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Standardwerke zeichnen sich dadurch aus, dass über deren Inhalte ein breiter fachinterner Konsens besteht.
Der Konsens vor der Relativitäts-Theorie war auch ein anderer - man kann die Qualität einer Aussage nicht demokratisch abstimmen.

Es ist mir neu, dass über Forschungsergebnisse unter Wissenschaftlern demokratisch abgestimmt wird.

Deinen Vergleich der Relativitätstheorie Einsteins mit dem
kanonischen Exegeseansatz Bergers finde ich putzig. :lol:

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Münek
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#592 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » So 27. Mär 2016, 20:13

Savonlinna hat geschrieben:Würdest Du - ohne oder mit Kritikerbrille - erkennen, wann ein HKMler den wissenschaftlichen Rahmen verlässt, aber im Namen der Wissenschaft spricht?

Selbstverständlich - allerdings unter der Prämisse, dass ich Theologieprofessor wäre. :lol:

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#593 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » So 27. Mär 2016, 20:54

Halman hat geschrieben:Mag sein, dass er manchmal über das Ziel hinauschieß und alten Schriften vielleicht zu viel vertraut, aber mangelnde Sachkenntnis kann man ihn sicherlich nicht redlich vorwerfen.
Inhaltlich kennst Du ihn sicherlich besser als ich - ich kenne nur seine Grundposition. - Und sicherlich würde ich ihm auch in einigem widersprechen - aber die De-Professionalisierung seiner Person, um die eigene Position zu retten, finde ich schwach.

Halman hat geschrieben:Sein „Dritter Weg“ zwischen Liberalismus und Fundamentalismus zeigt mir, dass er keine extreme fundamentalistische Position bezieht und nicht den alten Streit um Dogmatik und Liberalität wider beleben will, dieses "Pferd" ist tot - das weiß Berger offensichtlich. Was hälst Du von seinem Vorschlag?
Der Weg an sich ist gut - persönlich ziehe ich den ontologischen Weg vor, demnach menschliche Wahrnehmung - egal welcher Art - immer nur ein Ausschnitt dessen sein kann, was "ist". - Aber allein sein Aufbrechen monopolistischer Denkstrukturen ist wichtig.

Im übrigen scheint mir Berger vom Ansinnen her dasselbe zu machen wie Ratzinger mit seiner Exegese: Eine Synthese zu suchen, um eine Spaltung der Wissenschaften zu vermeiden.

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#594 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » So 27. Mär 2016, 20:59

sven23 hat geschrieben:Die Demontage des biblischen Jesus ist doch gerade der Grund für die helle Aufregung von Berger, Ratzinger und Co.
Es ist eher die Irrlehre - wenn Jesus der ist, für den er christlicherseits gehalten wird, kann man ihn nicht demontieren.

sven23 hat geschrieben:Berger macht sogar die historisch-kritische Methode dafür verantwortlich.
Nicht DIE HKM, sondern deren Deutungs-Monopol-Begehren von weltanschaulich dementsprechend gebundenen Wissenschaftlern.

sven23 hat geschrieben:Dass aber beide auf wissenschaftlich-sachlicher Ebene nichts entgegnen können, spricht für sich.
Wie kommst Du darauf, dass es so ist?

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#595 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » So 27. Mär 2016, 21:02

sven23 hat geschrieben: Closs scheint das zu meinen.
Nein - ich erwarte, dass sich Wissenschaft qualitativ aus verschiedene Positionen auslegen kann. - Ich könnte problemlos die Bibel aus naturalistischer Sicht deuten - ohne an Naturalismus zu glauben. - Das muss aus meiner Sicht jeder Wissenschaftler können - verschiedene Perspektiven einnehmen.

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#596 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » So 27. Mär 2016, 21:07

sven23 hat geschrieben:Dieser Versuch muß aber als gescheitert angesehen werden.
WENN es so ist: Dann muss ein anderer her - oder die Wissenschaften spalten sich innerhalb der Geistes-Wissenschaften.

sven23 hat geschrieben:Entweder arbeitet man nach wissenschaftlichen Kritierien oder läßt es bleiben.
Das ist nicht das Problem - auch Ratzinger und Berger arbeiten nach wissenschaftlichen Kriterien. - Es ist eher die Frage, ob Geistes-Wissenschaften rein kritisch-rationalistisch machbar sind.

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#597 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Savonlinna » So 27. Mär 2016, 21:09

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ähm... Thomas Metzinger ist Philosoph und kein Neurologe.
Das ist mir bekannt.

Pluto hat geschrieben:Versuchs mal mit einem echten Hirnforscher: http://www.amazon.de/Ich-f%C3%BChle-als ... 3471773495
Willst Du verhindern, dass man Metzinger analysiert?

Nö, nur verhindern, dass man einen Philosophen zum Hirnforscher befördert. :lol:
Meine Güte, sven, Dein albernes Gekiechere geht mir auf den Geist.
Du fährst auch auf alles ab, was falsches Lesen produziert.
Man kann auch als Neo-Atheist ein bisschen Grips zeigen.

So, jetzt zeig mir mal schön brav, wo Du in diesem meinen Satz
Savonlinna hat geschrieben:Was Metzinger hingegen treibt - oder getrieben hat, vielleicht hat er sich geändert - ist brandgefährlich, da er den Menschen einreden will, dass die Gehirnforschung ideologische Ergebnisse zur Folge haben kann und er sich diese auch wünscht.
liest, dass ich Metzinger zum Hirnforscher befördere?
Oder hast Du einfach nur Pluto nachgeplappert, der ja nun auch nicht gerade gut lesen kann?
Wie oft hast Du den "Egotunnel" eigentlich gelesen?

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#598 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » So 27. Mär 2016, 21:11

sven23 hat geschrieben:Für diese Glaubensprämisse gibt es die kanonische Exegese. Mit dieser läßt sich "beweisen", was man vorher vorausgesetzt hat.
Darum geht es gar nicht - darum geht es nicht einmal der kanonischen Exegese. - Es geht darum, eine realistische Möglichkeit perspektivisch zu berücksichtigen.

Für die HKM heisst dies: Wie sind die Texte zu interpretieren, wenn Jesus Gott ist?

sven23 hat geschrieben:Genau da liegt das Problem. Die Glaubensdogmatiker bestehen auf bei der Auferstehung auf einem historischen Ereignis.
Eigentlich ist es ja auch konsequent, wenn man sie vorher in ein nicht hinterfragbares Dogma gepackt hat.
Auch hier geht es nicht darum. - Es geht darum, eine realistische Möglichkeit perspektivisch zu berücksichtigen.

Für die HKM heisst dies: Wie sind die Texte zu interpretieren, wenn die Auferstehung historisch stattgefunden hat?

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Savonlinna
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#599 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Savonlinna » So 27. Mär 2016, 21:11

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Würdest Du - ohne oder mit Kritikerbrille - erkennen, wann ein HKMler den wissenschaftlichen Rahmen verlässt, aber im Namen der Wissenschaft spricht?

Selbstverständlich - allerdings unter der Prämisse, dass ich Theologieprofessor wäre. :lol:
Die gesunde Vernunft ermöglicht Dir nicht, eine wissenschaftliche Aussage von einer scheinbar wissenschaftlichen Aussage zu unterscheiden?

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#600 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » So 27. Mär 2016, 21:14

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Demontage des biblischen Jesus ist doch gerade der Grund für die helle Aufregung von Berger, Ratzinger und Co.
Es ist eher die Irrlehre - wenn Jesus der ist, für den er christlicherseits gehalten wird, kann man ihn nicht demontieren.
Wenn man ihn nicht demontieren könnte, wäre die ganze Aufregung ja grundlos. Da die Aufregung aber groß ist, ist die Demontage naheliegend.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Berger macht sogar die historisch-kritische Methode dafür verantwortlich.
Nicht DIE HKM, sondern deren Deutungs-Monopol-Begehren von weltanschaulich dementsprechend gebundenen Wissenschaftlern.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

" Durch die Methode der historisch-kritischen Exegese werde die Bibel VERFÄLSCHT und das "Christentum bis zur Unkenntlichkeit ...DEFORMIERT."
Klaus Berger
(Savonlinna wird sicher wieder bemängeln, dass Berger hier von Exegese spricht, wo es sich doch um eine Methode handelt :lol: )

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dass aber beide auf wissenschaftlich-sachlicher Ebene nichts entgegnen können, spricht für sich.
Wie kommst Du darauf, dass es so ist?
Wo sind denn die sachlichen Begründungen auf wissenschaftlicher Ebene? Kannst du ein Beispiel benennen, dass Berger oder Ratzinger die Forschungsergebnisse widerlegt hätten? Können sie nachweisen, dass die Forschung die historisch-kritische Methode falsch angewendet haben? Und zwar ganz konkret und nicht im allgemeinen Geschwurbel vom Antichristen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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