Pluto an R.F.:
Ich hoffe du sammelst am Tag des Herrn kein Holz. Sonst sähe es für dich wirklich düster aus.
Erst mal vorab ein Kompliment an Janinas Herd und ihre Einfälle ...
... und für den guten Hausfrauengeist von Magdalena61.
Die Bequemlichkeit, Nichtstun und Wärme haben natürlich ihren Preis ... Mit einer Menge an Technik treibt das die Baukosten an, sorgt für Wirbel im Unterhalt. Die Industrie drumrum schafft Arbeitsplätze. Sie spannt viele Leute ein, die dann keine Zeit mehr haben Bäume zu pflegen, oder selbst für ihr Essen sorgen. Abhängig und fremdgesteuert hat dann die Spezies Mensch die Auswahl zwischen einigen wunderbaren Produkten, bei drei Wochen freier Zeiteinteilung.
Irgendie hat mich dein "Witz", lieber Pluto, auch wenn er nicht "bibelgerecht" war, etwas nachdenklich gemacht.
4.Mose 15.32 Die fanden einen am Sabbat Holz sammeln ... (hoffentlich hat mich keiner entdeckt. Ich habe grad vom dem Spazierweg Kleinzeug zum Feueranzünden - als Blumenstrauß mitgebracht ... ) Aber das Sammelverbot war ja für Sabbat (Samstag) ...
Die Frage taucht auf - wieso steht eine drastische Ungerechtigkeit (gefangennehmen und umbringen) wegen ein bisschen Holzsammeln am Sabbat? In manchen israelischen Familien wird (?deshalb) am Sabbat nur mittels Zeitschaltuhr gekocht. Die Strenge der (an sich bildlichen) Gebräuche mag noch einen anderen Hintergrund gehabt haben. Für mich ist nur der "innere" Ratschlag verständlich. Merkwürdig ist bei 4. Mose 15 alles, kommt mit so vielen Angaben und Vorschriften. Es werden auch im Judentum keine Rinder mehr als Brandopfer gebracht. Beim genauen Hinsehen kommt - von inneren Sinn her - etwas interessantes. Schauen wir uns der merkwürdigen Wortlaut mal an. In der Wüste ist nicht viel Holz, eigentlich gar keines. Und falls einer was findet, warum so streng sein?
Wie seltsam sind die anderen Sabbatregeln ... Sie gelten nicht mal für Ehefrauen ..
Ach, man merkt das nur in Hebräisch, weil dort "ata" für einen Mann, aber ""at" für eine Frau ist.
Sabbat (ruhen, oder zur Ruhe kommen) hat bestimmte Gesetze. Da sollte einer, wenn alles ruhig ist, keine Ratschläge auflesen. Holz ist "ets", und fast genauso spricht man Ratschlag. Weil jemand einen "Ratschlag" auflas, wurde er zu Mose und Aaron geführt. Mose war der Gesetzgeber. Er verurteilte diesen zu Tode - oder anders gelesen: War hingerissen. Die ganze Gemeinde sollte ihn steinigen - vielmehr Verständnis haben. Es war noch nicht festgelegt, was in so einem Fall zu tun sei.
Generell ist es so, dass bei "Ruhe" glücklichen Besitzern von Elektroheizungen oder Zentralheizungsanlagen wirklich keiner mit einem alten Kohleofen "hinter den Ofen" hervorlockt. Die Nostaligie findet jeder schön (und natürlich hat so einer zusätzlich noch Zentralheizung
Das ist bei Ruhe, wenn Öl fließt, wenn erträgliche Preise herrschen und sich fast jeder all dies leisten kann ...
Dann rechnet man auch nicht mit Umweltschäden - irgendwo in der Wüste oder in anderen Regionen ... bangt höchsten etwas über einen Aktienindex. Aber, jubelt man wirklich - oder hat gar einen eigenen Klotz am Bein damit? Bei Ruhe kommt einer vergeblich mit den Ratschlägen daher - und wird "gesteinigt". Die Rechnung zeigt sich erst, wenn etwas fehlt. Dann wird plötzlich alles unruhig und es ist kein Sabbat mehr. Dann aber dürfte es, wie Pluto richtig gesagt hat, etwas spät zum Baumpflanzen sein. ... und vielleicht ist auch kein Hänger oder kein Sprit mehr aufzutreiben, mit dem ein Ofen ins Haus geschafft werden kann ... und ein Pferd zum Einspannen ist auch nicht mehr da.