Halman hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Angenommen, es gibt Gott, Geister und Dämonen
Was genau soll ich da machen, wenn ich das “annehme“?
Solange Annahmen als solche erkannt und gekennzeichnet sind, können sie als Überlegungen durchaus sinnvoll sein. Freilich können sie auch sinnfrei sein und die menschliche Vernunft ist berufen, dies zu unterscheiden.
OK, aber die Frage war doch, was du genau angenommen sehen möchtest, was also deine Überlegungen sind?
Schauen wir einfach deine weitere „Antwort“ an.
Halman hat geschrieben:Selbst in der Physik kann nicht alles konkret beschrieben werden. Der größten Teile des Universums liegen nach dem ΛCDM-Modell der Kosmologie im Dunkeln und können nicht differenziert beschrieben werden, dennoch wird mehrheitlich die physikalische Existenz von Dunkler Energie und Dunkler Materie modelliert. Es ist durchaus legitim, auch Begriffe für Entitäten zu benennen, welche nicht genau konkretisierbar sind, sofern man dies begründen kann.
Soll das eine Antwort sein, auf die Frage, was ich machen muss, wenn ich „annehmen soll, dass es Gott gibt“?
Auf mich wirkt das eher wie eine sehr bescheidene Ausrede für
keine Antwort.
Ich denke wir sind uns einig:
wenn du etwas über eine „Annahme/Überlegung zu Gott“ hättest schreiben können, dann hättest du es einfach hier und jetzt gemacht.
Stattdessen diese lustige Physikanalogie.
Ich habe neulich mit einem Theologen gesprochen. Nach gefühlten fünf Sekunden bekam ich die erste Physikanalogie. Er hat damit aufgehört, als ich ihm klar gemacht habe, dass ich eine religiöse Ahnungslosigkeit durch nichts besser feststellen kann, als durch die Tatsache, dass man
nicht über „Gott“ redet.
Halman hat geschrieben:Mir ging es in meinem Beitrag, aus dem Du zitiert hattes, um Denkanstöße
Ja, das habe ich schon gemerkt und genau deshalb habe ich den „zentralen Denkanstoss“ auch nachgefragt => keine Antwort.
Ist das überhaupt ein „Denkanstoss“ oder handelt es sich um eine Suggestion zum Aufbau einer Täuschung?
Innerhalb der Mathematik, einer abstrakten Bedeutungsmenge aus der menschlichen Wahrnehmung, in der Zusammenhänge über bestätigte Regeln in neue Bedeutungszusammenhänge übergeführt werden können, ist bekannt, dass es zu „sonderbaren Ergebnissen“ kommen kann, obwohl der Ablauf, also die Schritt-Für-Schritt-Überführung, sehr vernünftig aussieht. Bei einer (manchmal durchaus aufwendigen) Detailanalyse kommt dann heraus, dass man einfach gegen Regeln verstossen hat und dies nicht gemerkt hat (z.B. Teilen durch Null oder Wurzel aus einer negativen Zahl). Man hat also einen nicht zulässigen Bedeutungswechsel bzw. eine unzulässige Bedeutungskombination verwendet, was die ganze Arbeit wertlos werden lässt.
Übertragen auf unsere „Gottes-Annahme“ sieht es aus meiner Sicht so aus:
Am Anfang ist der Verdacht, dass „die Welt“ erschaffen wurde.
Es ist kein Kunststück, dass sich daraus die Frage ergibt: „von wem“?
Diese Frage wurde aber noch nie beantwortet => „Gott“ ist also immer noch die Anfangsfrage.
Wenn man nun sagt „mal angenommen es gibt Gott“, dann klingt/wirkt das irgendwie vertraut und vernünftig (Motto: „es fehlt nicht viel und ich kann es annehmen“)
Es kann aber nicht vernünftig sein, denn wenn man das Wort „Gott“ mit „Anfangsfrage“ ersetzt, dann klingt es lächerlich: „mal angenommen es gibt die Anfangsfrage“

(das ist so spannend, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt)
Worin steckt nun der unerlaubte Bedeutungswechsel?
Ganz einfach:
wie oft geben wir einer Frage einen persönlichen Namen?
=> Nie.
Man stelle sich Forscher vor, die eine Fachfrage mit „Heidelinde“ bezeichnen und sich ihr gegenüber „sehr sehr freundschaftlich zu verhalten“ beginnen

(in diesem Fall bleibt zu hoffen, dass die Forscher weisse Kittel tragen, deren Ärmel man auf dem Rücken „verschliessen“ kann)
Was passiert, wenn man einer Frage einen persönlichen Namen gibt?
Wir bauen schlagartig eine Art objekthafte/dingliche Beziehung auf.
Genau hierin liegt der unerlaubte Bedeutungswechsel.
Es wird suggeriert, dass man sich dem Namen gegenüber verhalten kann. Die Annahme einer Existenz ist exakt so ein Verhalten.
(das kann jeder ohne Probleme bei sich ausprobieren, in dem er einer Alltagsfrage einen Namen gibt – es wird nur wenige Augenblicke dauern und man hat eine erste, lustige Beziehung aufgebaut)
Wir sind es schlicht nicht gewohnt, mit Fragen in Form von persönlichen Namen umzugehen.
Wenn du also sagst, Zitat-Halman: „
Solange Annahmen als solche erkannt und gekennzeichnet sind, können sie als Überlegungen durchaus sinnvoll sein.“, dann sollte es schon um Antworten gehen und nicht um ein lustiges Versteckspiel zur „günstigen“ Verwaltung der seit jahrtausenden ungeklärten Frage aus einem unbestätigten Verdacht.