R.F. hat geschrieben:janosch hat geschrieben:
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Volle zustimmung... nämlich das liest man auch wortwörtlich!

Recht hat nachweisbar “lovetrailâ€. Um das zu erkennen, muss man eben mehr als nur die zwei von Halmann zitierten Schriftstellen berücksichtigen, die seine Meinung zu stützen scheinen.
Der im 6. Kapitel der Apokalypse (der Reiter auf dem weißen Pferd) angekündigte und im 13. Kapitel derselben Schrift ausführlicher beschriebene Auftritt des Anti-Christen, des Politikers an der Spitze Europas (nicht der Welt!), sieht sich an Gottes Stelle.
Dass der apokalyptische Reiter auf dem weißen Pferd als Antichrist gedeutet wird, habe ich auch mal auf einer Dokumentation (N24 o. NTV) gesehen. Dies mag auch die Mehrheit so sehen, doch der Neutestamentler Michael Bachmann vertritt eine positive Deutung des
ersten Reiters, wie auch in der Kirchenvater Irenäus von Lyon und der Erzbischof Andreas von Caesarea in der alten katholischen Kirche. Die Deutung ist also durchaus umstritten und bei einem so schwer verständlichen prophetischen Buch ist dies meiner Meinung nach auch nicht verwunderlich.
Die weiße Farbe steht für "Sieg, Reinheit und Gerechtigkeit". Dies würde zum Erzengel Michael passen, über den der Prophet Daniel weissagte:
Zitat aus
Dan 12:1:
1 Und in jener Zeit wird Michael auftreten, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Und es wird eine Zeit der Bedrängnis sein, wie sie noch nie gewesen ist, seitdem irgendeine Nation entstand bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, den man im Buch aufgeschrieben findet.
Dieser Bedrängnis gehen die Bedrängniswehen voraus, welche die folgenden apokalyptischen Reiter meiner bescheidenen Meinung nach symolisieren (Krieg, Hunger, Tod). In der Zeit der Bedrängniswehen soll auch Michael auftreten.
Der apokalyptische weiße Reiteraus aus
Off 6:2 wurde von Irenäus von Lyon mit dem weißen Reiter aus
Apk 19:11 identifiziert, also mit Jesus Christus als König der Könige. Auch dies ist eine mögliche Deutung, die mir plausibler erscheint.
Natürlich könnte der Antichrist seit der Zeit des Apostel Johannes bis zur Zeit des Endes enorm an Macht gewonnen haben, Jesu Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen und die historische Entwicklung stützen eine solche Interpretation, doch zieht dieser machtvolle Antichrist wirklich aus
"um zu siegen." Da dies Worte einer Prophezeiung sind, würde dies ja bedeuten, dass der Antichrist siegen würde. Ich glaube aber, dass der König der Könige siegen wird, denn alle Feinde werden als Schemel unter seine Füße gelegt, auch der Antichrist (s.
Ps 110:1).
Bei dem "Lamm" in
Off 13:11 handelt es sich allerdings in der Tat um eine mächtige, politische Größe, welche äußerlich scheinbar christus-ähnlich einem Lamm gleich, doch in Wahrheit ein "Drache" ist, also viel mehr mit dem Drachen, dem Teufel, zu tun hat. Insofern gibt es in der Offenbarung sehr wohl eine scheinbar gerechte und trügerrische Macht, die in Wahrheit böse ist. Dieses Trugspiel wird im Lichte der Prophezeitung allerdings offenbart und bleibt nicht verborgen. Beim apokalyptischen weißen Reiter in Off 6 fehlt mir die Offenbarung des Trugspiels des Antichristen, wie wir es aus Off. 13,
1Kor 4:4 und den johanneischen Briefen kennen. Daher glaube ich, dass dieser Reiter positiv ist.
Allerdings sollten wir uns nichts vormachen: Wir werden uns hinsichtlich der Deutung der Offenbarung hier NIEMALS einigen. Dieses Bibelbuch ist außerordendlich "feste Speise".
