Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Novas
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#71 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Novas » Mo 14. Mär 2016, 15:57

NIS hat geschrieben:SATAN (=Münek) :D

Der Satan ist das menschliche Ego, welches sich selbst auf den Thron Gottes setzt.

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NIS
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#72 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von NIS » Mo 14. Mär 2016, 15:58

Novalis hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:SATAN (=Münek) :D

Der Satan ist das menschliche Ego, welches sich selbst auf den Thron Gottes setzt.
Niemand ist wie Gott!
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closs
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#73 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von closs » Mo 14. Mär 2016, 15:59

Savonlinna hat geschrieben:1. Die Vorstellung "Mensch" ist also eine Arbeitshypothese, die niemals endgültig sein darf und auch so formuliert werden muss, dass sie offen bleibt.
ok

Savonlinna hat geschrieben:2. Was der Mensch alles verstehen und erkennen kann, wissen wir nicht.
ok

Savonlinna hat geschrieben:3. Die Hypothese "Gott" ist von Menschen gemacht worden, Tiere sind dazu wahrscheinlich nicht fähig.
Ob sie ein "Gottesbewusstsein" haben, wissen wir nicht, das hängt auch von dem ab, welche Merkmale dem "Bewusstsein" zugeschrieben werden.
Und es hängt davon ab, welche Merkmale wir dem "Gottesbewusstsein" zuordnen.
ok

Savonlinna hat geschrieben:4. Was insgesamt in der Menschheit unter "Gottesbewusstsein" verstanden wurde, ist zumindest im Ansatz erforschbar.
Dazu kann das gehören, was manche als "Wahrnehmung" verstehen.
ok

Savonlinna hat geschrieben:5. Wahrnehmung und Gottesbewusstsein können als untrennbar beobachtet werden.
Nichts, was der Mensch ist, ist nicht auch Gott. Nichts, was Gott ist, ist nicht auch Mensch.
Ontologisch würde ich hier nicht zustimmen, weil dann die Gleichung herauskäme "Gott = Mensch". - Zustimmen würde ich der Aussage, dass der Mensch ohne göttlichen Anteil (christlich: "Ebenbildlichkeit") nicht nach Gott fragen könnte.

Savonlinna hat geschrieben:6. Da der Mensch in seiner Gesamtheit unauslotbar ist, kann genau dies mit "Gottesbewusstsein" bezeichnet werden.
Eine kausale Brücke kann ich hier nicht erkennen - im Sinne von "Unauslotbarkeit = Gottesbewusstsein".

Savonlinna hat geschrieben:Unter "Wahrnehmung" könnte man also das verstehen, was genau dieses Gottesbewusstsein beinhaltet.
"Wahrnehmung" würde dann stets das Offene beinhalten.
Ja - aber das ist eh so.

Savonlinna hat geschrieben:7. ... Darum verstehe ich unter "Gottesbewusstsein" in diesem Modell das, was das Offene präsentiert: den Versuch, jegliche Kanalisierung und Betonierung durch Religionen oder vereinzelte - größenwahnsinnige - Menschen zurückzuweisen.
Da ist zu wenig - Du wirst trotzdem Inhalt bringen müssen und nicht nur Verneinung.

Savonlinna hat geschrieben:8. Ich möchte - im Menschen selbst - das individuelle Bewusstsein und das "menschliche Bewusstsein" unterscheiden.
Das menschliche Bewusstsein in seiner Gänze - unauslotbar, da es sich ständig entwickelt - ist mit dem göttlichen Bewusstsein identisch.
Zu dieser Formulierung sehe ich mich insofern gezwungen, als ansonsten im Namen Gottes die Entfremdung des Menschen - er wird sich selber fremd - vorangetrieben wird. Es soll ein Keil zwischen ihm und seinem innersten Streben getrieben werden.
Andere machen eine Trennung zwischen "Ich" und "Selbst" - im Sinne von "Ich-Maßstäblichkeit" und "Gott-Maßstäblichkeit" - wenn Du dasselbe meinst, sind wir uns einig.

Das innerste Streben des Menschen (nach Wahrheit?) soll gerade NICHT von Gott getrennt werden, sondern gerade im Gegenteil von der Ich-Maßstäblichkeit befreit werden. - Also genau das Gegenteil, als was Du befürchtest.

Savonlinna hat geschrieben:9. Aber nur der Mensch kann ein göttliches Bewusstsein haben - falls man das Selbstbewusstsein hinzunimmt -, und nur er kann den Menschen mit Definitionen so zubetonieren, dass dann zwar noch eine Kreatur weiter existiert, aber das Gottesbewusstsein ausgelöscht wird.
Das wäre mein Vorwurf an materialistische Weltbilder.

Savonlinna hat geschrieben:10. Das heißt, der Mensch hat es in der Hand, den Menschen zur Maschine zu machen und damit das Gottesbewusstsein - das Bewusstsein, dass der Mensch unauslotbar ist - rückgängig zu machen.
Dito

Savonlinna hat geschrieben:11. An diesem Ziel arbeiten Hand in Hand bestimmte religiöse Vorstellungen als auch unverantwortlich denkende Naturwissenschafts"fans".
Entzückt über die Möglichkeit, den Menschen nach eigenem Wunsch neu zu bauen, teilen letztere sich die Aufgabe mit denen, die "Mensch" als sündig etc. in die Knie zwingen wollen.
Fundamental-Theologie und Naturalismus arbeiten NICHT Hand in Hand. - Und das, was Du als "in die Knie zwingen wollen", müsste seriös entschlüsselt werden (eigentlich ist damit gemeint, das menschliche Maßstabsdenken zugunsten seines "innersten Strebens" in die Knie zu zwingen. - Also - da geht noch einiges durcheinander.

Ansonsten bin ich mit den meisten Deiner Punkte einverstanden. - Bedenken habe ich bei dem "Nirwana-Feeling", das man bekommt, wenn jegliche klare Äußerung, was man unter "Gott" versteht. vermieden wird.

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#74 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Novas » Mo 14. Mär 2016, 16:00

Salome23 hat geschrieben:a-du lenkst doch nur ab, weil du keine passendere Antwort parat hast...
b-schriebst du nicht grade vorhin, du hättest jetzt keine Zeit? ;)

Jetzt habe ich auch keine Antwort für Dich, das ist richtig. Ich werde später noch mal etwas dazu schreiben. Gedulde Dich bitte etwas. Glauben darfst Du ohnehin, was Dir sinnvoll erscheint. Hier geht es für mich nicht darum Recht zu haben. Deine Frage ist wichtig, aber ich möchte mir Zeit für eine Antwort nehmen. Manchmal behalte ich es mir auch vor gar nicht zu antworten.

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#75 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von closs » Mo 14. Mär 2016, 16:03

sven23 hat geschrieben:Also ist Jahwe mit Baal identisch?
Sie verstehen das Höchste ("Gott") so unterschiedlich, dass sie NICHT kompatibel sind. - Wenn Du unter "Auto" eine Nähmaschine verstehst und ich einen Ferrari, dann meine wir zwar dasselbe - nämlich "Auto" - aber die eine Vorstellung ist näher dran als die andere.

sven23 hat geschrieben:Religionskriege sind also Streitigkeiten auf "Wahrnehmungsebene". Ob das die Kriegskompattanten auch wußten?
Wenn sie richtig gute Philosophen waren, ja - aber das ist unwahrscheinlich.

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#76 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von NIS » Mo 14. Mär 2016, 16:07

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Also ist Jahwe mit Baal identisch?
Sie verstehen das Höchste ("Gott") so unterschiedlich, dass sie NICHT kompatibel sind. - Wenn Du unter "Auto" eine Nähmaschine verstehst und ich einen Ferrari, dann meine wir zwar dasselbe - nämlich "Auto" - aber die eine Vorstellung ist näher dran als die andere.
Das ist Unsinn, Closs!
Sowohl der Ferrari als auch die Nähmaschine sind beide Maschinen!
Es ist eine Frage der Abstraktion eines Begriffes.
Die höchste geistige Abstraktionsform ist das Wort Gott oder mathematisch der Punkt!
Ein Punkt ist immer durch seine Koordinaten eindeutig, unabhängig von der Anzahl an Dimensionen die ein Universum hat!

Wenn man von Gott spricht, schließt dieser Begriff Alles, Etwas und Nichts mit ein! ;)
Zuletzt geändert von NIS am Mo 14. Mär 2016, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
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#77 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von closs » Mo 14. Mär 2016, 16:08

Salome23 hat geschrieben:Beschreibe mir ganz kurz, wie DU etwas geistig wahrnimmst. Wie läuft das ab?
Alltäglich läuft es ab. - Man hört eine Interpretation von Bach und spürt, dass hier ganz tief gebohrt wird. - Man sieht den Blick eines 3-Jährigen und spürt, dass dieser Blick nicht aus der Lebenserfahrung eines 3Jährigen kommen kann. - Man liest 50 Seiten eines Buches und es passiert nichts - und dann 4 Verse von Shakespeare und alles ist da. - Es gibt eine alltägliche Lebenssituation, in der ein Mensch auf ganz kleine Weise ganz groß reagiert (und es selber nicht mal merkt). - Man klopft innerlich an und bekommt Antworten, die man nicht erwartet hat. - Lauter so alltägliches Zeug.

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#78 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Savonlinna » Mo 14. Mär 2016, 16:10

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:5. Wahrnehmung und Gottesbewusstsein können als untrennbar beobachtet werden.
Nichts, was der Mensch ist, ist nicht auch Gott. Nichts, was Gott ist, ist nicht auch Mensch.
Ontologisch würde ich hier nicht zustimmen, weil dann die Gleichung herauskäme "Gott = Mensch". -
Nein, diese plumpe Gleichung käme nicht dabei heraus.

Meine Thesen sind ja auch als Gegenthesen zu Deinen gedacht, also können sie gar nicht übereinstimmen.

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#79 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von closs » Mo 14. Mär 2016, 16:11

NIS hat geschrieben:Sowohl der Ferrari als auch die Nähmaschine sind beide Maschinen!
Oje - ich hätte kein Beispiel nennen sollen. :| - Sind wir uns einig, dass eine Nähmaschine kein Auto ist?

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#80 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Salome23 » Mo 14. Mär 2016, 16:16

Münek hat geschrieben:
Ich nehme Gott NICHT geistig-innerlich wahr, es sei denn, ich nehme meine Fantasie zur Hilfe.
Ich nenne das Imagination. Ich entwickle visuell die Vorstellung von "Gott"
Das ist ein aktiver Akt.
Stell dir vor, du würdest relaxed auf der Couch liegen und so vor dich hin dösen(passiv) und plötzlich erscheint dir vor geistigem Auge die "Engelin des HERRN" und würde dir eine Botschaft überbringen (nein, du hattest vorher keinen Alk zu dir genommen und auch keinen Joint geraucht).
Wie würdest du es dann benennen?

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