Allversöhnung

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Münek
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#1551 Re: Allversöhnung

Beitrag von Münek » Sa 12. Mär 2016, 23:34

erbreich hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Für deren Existenz gibt es plausiblere Erklärungen (Urknall, Evolution etc.) als
die Annahme einer anthropomorphen Gottheit namens Jahwe.
Ich glaube nicht, dass es jemals möglich sein wird, den Ursprung des Lebens objektiv zu beweisen. Der Urknall erklärt gar nichts: Damit ein Urknall geschehen könnte, müsste bereits etwas sein, das knallen könnte. Aus nichts kann nicht etwas entstehen. Auch kein Knall.

Zustimmung. Der "Urknall" ist nur eine wissenschaftliche Standard-Hypothese.

Nur liegt für mich diese Hypothese sehr viel näher als die Gotteshypothese
"Jahwe als Schöpfer" von Milliarden von auseinanderstrebenden Galaxien.

Wenn aus nichts nichts kommt, wer hat dann Jahwe erschaffen?

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Münek
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#1552 Re: Allversöhnung

Beitrag von Münek » Sa 12. Mär 2016, 23:53

erbreich hat geschrieben:Eigentlich tut der Schöpferglaube dasselbe: Er setzt nur an die Stelle des nicht erkennbaren Anfangs der Schöpfung den Schöpfer, der seinerseits als anfangslos definiert wird. Womit das Ganze wiederum ohne erkennbaren Anfang und ohne echte Erklärung ist.Der Mensch mag sich einfach nicht seine Unwissenheit in dieser Frage eingestehen, also ergeht er sich in unzähligen und endlosen Theorien und redet sich ein, seine Hypothesen seien Wissen. Oder einzig wahrer Glaube.

Völlige Zustimmung. Aber vergiss nicht, dass der Götterglaube aus einer Zeit stammt, in der die
Menschen naturwissenschaftlich noch völlig ahnungslos waren.


Und im Laufe der Jahrhunderte wurden nahezu alle Götter auf dem Müllhaufen
der Geschichte entsorgt. Die Zahl nahm kontinuierlich ab.

Und in 10.000 Jahren wissen wir selbstverständlich noch viel viel mehr
als heute. Götter wird es da wohl nicht mehr geben.

Da würde ich allzu gern mal Mäuschen spielen.

closs
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#1553 Re: Allversöhnung

Beitrag von closs » So 13. Mär 2016, 01:18

Münek hat geschrieben:Nur liegt für mich diese Hypothese sehr viel näher als die Gotteshypothese
Das eine hat doch mit anderen gar nichts zu tun. - Glaube fragt nach dem Urgrund materieller Existenz, Physik erklärt, wie man sich die Entwicklung des Universums vorstellen kann. - Das sind zwei völlig unabhängige Fragestellungen.

Münek hat geschrieben:Und im Laufe der Jahrhunderte wurden nahezu alle Götter auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt.
Das ist auch erklärtes Ziel des Monotheismus.

Münek hat geschrieben:Und in 10.000 Jahren wissen wir selbstverständlich noch viel viel mehr als heute. Götter wird es da wohl nicht mehr geben.
Auch hier: Das eine hat mit dem anderen nichts, aber auch gar nichts zu tun.

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#1554 Re: Allversöhnung

Beitrag von Münek » So 13. Mär 2016, 01:52

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nur liegt für mich diese Hypothese sehr viel näher als die Gotteshypothese
Das eine hat doch mit anderen gar nichts zu tun. - Glaube fragt nach dem Urgrund materieller Existenz, Physik erklärt, wie man sich die Entwicklung des Universums vorstellen kann. - Das sind zwei völlig unabhängige Fragestellungen.

Die Frage nach dem "Urgrund" kann man ja stellen. Nur erhält der Fragende darauf keine Antwort.

Es sei denn, er gibt sie sich selbst. Das ihm umgebende unendliche, uralte
und riesige Weltall dagegen schweigt ihn nur an.

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#1555 Re: Allversöhnung

Beitrag von Münek » So 13. Mär 2016, 01:59

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Und im Laufe der Jahrhunderte wurden nahezu alle Götter auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt.
Das ist auch erklärtes Ziel des Monotheismus.

Weder erklärt der Monotheismus etwas noch hat er ein Ziel. Er ist nur eine Religion.

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#1556 Re: Allversöhnung

Beitrag von erbreich » So 13. Mär 2016, 02:01

closs hat geschrieben:Glaube fragt nach dem Urgrund materieller Existenz,
Ich bin nicht der Ansicht, dass diese Frage und ihre Beantwortung die primäre Funktion der Religion ist.
Was der Religion zugrunde liegt, ist primär die menschliche Leiderfahrung und das Bedürfnis von Leiden frei zu sein. Daraus entsteht die Frage nach dem Ursprung des Leidens und die Suche nach Erlösung davon. Das ist das existenzielle Problem. Demgegenüber erscheint mir die Frage nach dem Urgrund der materiellen Existenz von vorwiegend theoretisch-abstraktem Interesse.

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#1557 Re: Allversöhnung

Beitrag von erbreich » So 13. Mär 2016, 02:03

Hallo Münek, du Nachtschwärmer... :lol:
Ich hau mich mal in die Pfanne - und Tschüsss! :wave:

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#1558 Re: Allversöhnung

Beitrag von Münek » So 13. Mär 2016, 02:07

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Und in 10.000 Jahren wissen wir selbstverständlich noch viel viel mehr als heute. Götter wird es da wohl nicht mehr geben.
Auch hier: Das eine hat mit dem anderen nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Ich bin mir sicher, dass der Glaube an bestimmte Götter in 10 000 Jahren als antikes Relikt eingestuft werden wird.

Als eine vorübergehende Erscheinung (kurze Episode) in der stetig fortschreitenden Entwicklung
der Menschheitsgeschichte.

Dann werden Götter wie Thor, Zeus, Aton, Wotan, Baal, Jahwe und all die anderen in einem Atemzug genannt werden.
Zuletzt geändert von Münek am So 13. Mär 2016, 02:26, insgesamt 2-mal geändert.

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#1559 Re: Allversöhnung

Beitrag von Münek » So 13. Mär 2016, 02:10

erbreich hat geschrieben:Hallo Münek, du Nachtschwärmer... :lol:
Ich hau mich mal in die Pfanne - und Tschüsss! :wave:

Das heißt: in die "Falle", nicht in die "Pfanne". Kali nichta, Erbe des Reiches. :thumbup:

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#1560 Re: Allversöhnung

Beitrag von Savonlinna » So 13. Mär 2016, 02:15

erbreich hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Glaube fragt nach dem Urgrund materieller Existenz,
Ich bin nicht der Ansicht, dass diese Frage und ihre Beantwortung die primäre Funktion der Religion ist.
Ganz sicherlich nicht. Die Urchristen hatten diese Frage, soviel man weiß, überhaupt nicht. Die Frage nach dem Urgrund materieller Existenz ist die Frage verunsicherter Christen der modernen Zeit.

erbreich hat geschrieben:Was der Religion zugrunde liegt, ist primär die menschliche Leiderfahrung und das Bedürfnis von Leiden frei zu sein.
Auch das ist nur gültig für bestimmte Menschen.
Ihr beide seid der Meinung, dass Eure eigenen Fragen die Fragen nach Religion überhaupt sind.

Aber die Wurzeln der Relgion sind so vielfältig wie die Menschen.
Es müssen gar keine Fragen dahinterstehen, sondern es kann die Freude sein.

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