Allversöhnung

closs
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#1411 Re: Allversöhnung

Beitrag von closs » Do 10. Mär 2016, 16:02

Münek hat geschrieben:Für ihn existierte nur der EINE GOTT Israels
Das gilt auch in der Trinität.

Münek hat geschrieben: und nicht ein Gott in drei Personen.
Das widerspricht sich nicht, wenn man "Gott in seiner Entität" und "Gott in seiner Offenbarung" unterscheidet.

Münek hat geschrieben:Wenn Jesus Gott selbst ist - wie Lena es meint -, kann Gott nicht über Gottverlassenheit klagen. Absurd.
Du machst es Dir zu einfach. - Jesus ist nicht nur Gott, sondern auch Mensch - somit durchlebt Jesus die Gott-Ferne in sich. - Jesus stellt sich als Gott in die Schuhe des Menschen.

Münek hat geschrieben:Gott hat sich dem Moses nicht als VATER offenbart.
Da sind wir uns einig - meine Anmerkung bezog sich auf den Ansatz, "Gott" und "Vater" kategorial gleichzustellen.

closs
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#1412 Re: Allversöhnung

Beitrag von closs » Do 10. Mär 2016, 16:04

Savonlinna hat geschrieben:Der Mensch hat viele Schichten, und aus einer kommt auch die Erlösung.
Theologisch ist hier die Frage: Kommt die Erlösung ohne Fremdhilfe? - Erlöst man sich aus einer seiner "Schichten", oder wird man von einer Entität, die nicht Produkt des Ichs ist, erlöst? - Was meinst Du?

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Savonlinna
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#1413 Re: Allversöhnung

Beitrag von Savonlinna » Do 10. Mär 2016, 16:17

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Der Mensch hat viele Schichten, und aus einer kommt auch die Erlösung.
Theologisch ist hier die Frage: Kommt die Erlösung ohne Fremdhilfe?
Das sind doch alles nur Wörter.
Warum klebt man so an ihnen, das ist für mich kaum nachvollziehbar.
Mit "theologisch" meinst Du vermutlich Deine Theologie.
Und die benötige ich nicht.
Du brauchst sie, aber ich weiß nicht, warum.

closs hat geschrieben:- Erlöst man sich aus einer seiner "Schichten", oder wird man von einer Entität, die nicht Produkt des Ichs ist, erlöst?
Wieder ein Kleben an Begriffen. "Ich" ist vieldeutig.
Erlösen ist ein konkreter Vorgang. Warum das in ein Denksystem zwingen? Warum warum...
Erst dadurch entsteht Krieg.

closs
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#1414 Re: Allversöhnung

Beitrag von closs » Do 10. Mär 2016, 16:21

Savonlinna hat geschrieben:Das sind doch alles nur Wörter.
Savonlinna hat geschrieben:Wieder ein Kleben an Begriffen. "Ich" ist vieldeutig.
Wie gerade an anderer Stelle gesagt:
Es ist ein Unterschied, ob man ÜBER den und die Dinge spricht (Theologie/Philosophie) oder ob man IN den Dingen spricht (intim/Mystik). - Für den intimen/mystischen Fall gebe ich Dir ausdrücklich recht (gilt übrigens auch für Musik).

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#1415 Re: Allversöhnung

Beitrag von Savonlinna » Do 10. Mär 2016, 16:34

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Das sind doch alles nur Wörter.
Savonlinna hat geschrieben:Wieder ein Kleben an Begriffen. "Ich" ist vieldeutig.
Wie gerade an anderer Stelle gesagt:
Es ist ein Unterschied, ob man ÜBER den und die Dinge spricht (Theologie/Philosophie) oder ob man IN den Dingen spricht (intim/Mystik). - Für den intimen/mystischen Fall gebe ich Dir ausdrücklich recht (gilt übrigens auch für Musik).
An anderer Stelle habe ich gerade auch was dazu gesagt.
Man kann auch über diese Dinge ANGEMESSEN sprechen und muss sie via Metatheorie nicht verletzen.

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#1416 Re: Allversöhnung

Beitrag von Novas » Do 10. Mär 2016, 16:36

Schon in der Bibel heißt es: "Taufet alle Völker im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" (Mt 28, 19) wenn das Wesen Gottes Liebe ist, dann ist er nicht nur ewige Einsamkeit, sondern ein Kreis der Liebe, der Bewegung und Beziehung des Lebens. Wir alle - die ganze Schöpfung - nimmt Anteil an dieser Bewegung, diesem Fluss des Lebens. Jeder Augenblick ist ein frischer Ausdruck des Lebens, der uns die Gelegenheit gibt dem Einen zu begegnen in der Vielfalt der Welt. Die Rede vom Vater, vom Sohn und vom Heiligen Geist verweist auf diese Beziehung, die wir mit allem teilen. Im Grunde ist das christliche Mystik, die mit Jesus von Nazareth beginnt.

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#1417 Re: Allversöhnung

Beitrag von Lena » Do 10. Mär 2016, 16:43

Münek hat geschrieben: Gott hat sich dem Moses nicht als VATER offenbart.

Aber als Schaddai.

"Schaddai" ist von einem Wort abgeleitet, das die Schrift an 18 Stellen für "Mutterbrust" anwendet. Auf Gott übertragen hat es den Sinn: "Er ist der Eine, der herzt." Das führt zu dem Ergebnis, von der Mutterliebe Gottes zu sprechen. Der Gedanke der Allmacht kommt schon durch "El" zum Ausdruck. "Schaddai" geht weiter, der Zusatz deutet ein volles Genüge und einen völligen Trost an. "El-Schaddai" ist der meist gebrauchte Name, womit das Verhältnis Gott zu Seinen Kindern ausgedrückt wird. Die Mutter ist für den Säugling alles und genug. Er schmiegt sich an ihre Brust, weiss sich dort sicher und ist versorgt. Dort empfängt er alles was er nötig hat.
Abraham Meister


Es war aber einer unter seinen Jüngern, den Jesus lieb hatte, der lag bei Tisch an der Brust Jesu.
Joh. 13,23

Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.
Joh. 10,10

Wie oft habe Ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel;
Mat. 23,37

Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Mat. 28,18

Kommt her zu Mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und Ich werde euch Ruhe geben .
Mat. 11,28
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#1418 Re: Allversöhnung

Beitrag von Lena » Do 10. Mär 2016, 16:58

closs hat geschrieben: Wenn Jesus nur Mensch ist, kommt die Erlösung durch den Menschen: Dies ist für mich aus vielerlei Gründen vollkommen ausgeschlossen.

So spricht der HERR, dein Erlöser, der dich von Mutterleibe bereitet hat: Ich bin der HERR, der alles schafft, der den Himmel ausbreitet allein und die Erde fest macht ohne Gehilfen;
Jes. 44,24


Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm
Kol. 1, 15-17
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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#1419 Re: Allversöhnung

Beitrag von lovetrail » Do 10. Mär 2016, 17:09

Novalis hat geschrieben: So wie Jesus die Manifestation dessen ist, was er Vater nannte, so sind alle Wesen Manifestationen Gottes. Er ist das Beispiel, durch das wir erkennen können, wer wir sind. Die Bedeutung Jesu liegt zweifellos in der Einheitserfahrung mit dem, was er Vater nannte, aber was würde uns das bringen, wenn wir das historisch auf ihn eingrenzen würden? Bedeutsam ist das heute nur, wenn wir - Hier und Jetzt - ihm folgen und auf eine ähnliche Weise leben können, eine ähnliche Erfahrung machen. Der Begriff Kinder Gottes will das sagen, damit es dem ein oder anderen vielleicht aufgehen wird.
An Jesus nur glauben, das ist zu wenig. Er will verstanden werden. Er will, dass wir ihn imitieren. Er will gelebt werden.
Das was du da ansprichst, halte ich auch für wichtig. Aber der Weg zur Gotteskindschaft führt gemäß Bibel dennoch über den Erstgeborenen.

LG lovetrail
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#1420 Re: Allversöhnung

Beitrag von lovetrail » Do 10. Mär 2016, 17:13

Savonlinna hat geschrieben: Der Mensch hat in seiner Tiefe das Göttliche - so kann man auch die Worte verstehen. Die Dinge sind gleitend.
Der Mensch hat viele Schichten, und aus einer kommt auch die Erlösung.
Wenn's halt zu sehr gleitet, kann man ausrutschen.
Hinsichtlich Erlösung ist es gut, wenn man auf Fels und nicht auf Sand baut. Auf eine immante Göttlichkeit seiner selbst zu bauen trägt wohl nicht im Sturm.

LG lovetrail
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