ThomasM hat geschrieben:Die Frage des Schülers aus deinem Zitat lässt sich von meiner Warte aus einfach dadurch beantworten, dass unser Sonnensystem durch die Expansion zwar "größer" wird, aber unser Maßstab auch und die Entfernungen eben deshalb unverändert bleiben.
Das ist ja im Grunde genommen das, was du mir selbst geschrieben hast:
Thomas schrieb
Nun, wenn sich der Raum zwischen den beiden Systemen vergrößert, dann vergrößert sich der Maßstab, mit dem ich Entfernung messe, in demselben Maß. Also werde ich keinen Unterschied in der Entfernung messen. Wenn sich der Raum ausdehnt, ändern sich die Entfernungen nicht.
Um den letzten Punkt klar zu machen, mache folgendes Experiment:
Blase einen Luftballon etwas auf und markiere zwei Punkte. Dann mache zwischen den beiden als Maßstab Striche, z.B. sind die Punkte drei Striche voneinander entfernt.
Jetzt blase den Luftballon weiter auf. Danach prüfe, wieviele Striche die beiden Punkte voneinander entfernt sind. Es sind immer noch drei! Mein Maßstab hat sich mit ausgedehnt.
Dass ein stärker aufgeblasener Luftballon "größer" ist, kann ich nur feststellen, wenn ich einen Maßstab nehme, der außerhalb des Luftballons existiert.
Halman hat geschrieben:Zitat von John A. Wheeler (gem. deutscher Übersetzung):
Ein Gymnasiast stellte mir einmal eine Frage, die typisch für die Reaktion vieler Leute ist, wenn sie zum ersten Mal von der Idee eines expandierenden Universums hören. „Wenn sich das Universum also ständig ausdehnt, wie Sie sagen, wird dann alles im Universum, einschließlich uns selbst, immer größer? Falls nicht, was nimmt dann den Platz der großen Räume im Universum ein?“ Die Frage dieses Schülers drückt ein häufig vorkommendes Mißverständnis aus: Wenn der Abstand zwischen Galaxienhaufen größer wird, so müßte auch der Abstand zwischen der Sonne und der Erde größer werden, ebenso die Länge eines Meterstabes und der Durchmesser der Atome. Wenn dies alles stimmen würde, so hätte es keinen Sinn, von irgendeiner Expansion zu sprechen. Expansion relativ zu was?
Im expandierenden Universum expandieren nur die Abstände zwischen den Galaxienhaufen. Atome expandieren nicht. Meterstäbe expandieren nicht. Wir expandieren nicht. Der Luftballon mit seinem Himmel aus Münzen liefert ein passendes Bild des expanierenden Universums. Während der Balon expandiert, expandieren zwar die Abstände zwischen den Münzen, jedoch nicht die Münzen selbst.
ich kann mir nicht helfen, aber ich denke, so "einfach" ist dies nicht zu beantworten?!.
Meine Idee war ja anfänglich: Wenn ich mich auf eine Reise durch das Universum machen würde, also bis zum relativen Rand des Universums, den ich in 13,6 Mrd Lichjahren wähne, und ich würde dabei mit hypothetischer Lichtgeschwindigkeit fliegen, so würde ich nicht nur an meinen Ausgangspunkt zurück kehren, sondern zugleich hätte sich jener Ausgangspunkt dermaßen vergrößert, dass, wenn ich dort angekommen wäre ich auch von dort aus messen würde, dass das Universum noch immer 13,6 Mrd Lichtjahre groß wäre. Schlimmer noch : Jetzt wäre mein Ausgangspunkt der Reise am Rand des Universums, und jener Rand dieses Universums war zu Beginn der Reise so groß wie ein beliebiges Quant in mir.....
Dabei spielt es dnan keine Rolle, ob sich darin Masse befindet oder nicht, es hätte sich alles im gleichen verhältnis zueinander vergrößert, oder anders ausgedrückt, ein beliebiger Raummeter hätte auf einmal die Dimension des Universums angenommen - aber trotzdem wäre es nach wie vor ein Meter.
Die Frage, die sich mir deshalb dabei stellt: Ist das Universum expandiert, oder bin ich geschrumpft, oder ist gar beides passiert.
So gesehen muss ich dann sagen, die Lichtgeschwindigkeit hat sich nur deshalb nicht verändert, weil sich ja im gleichen Maße die Strecke vergrößert hat.
Darum hatte ich ja auch schon einmal geschrieben, dass ich es für müssig halte, darüber zu diskutieren, ob es eine schnellere Geschwindigkeit als c gäbe. c ist so gesehen ebenso nichts anderes als eine "Verhältnisgröße", die immer konstant bleibt, so, wie die Zahl pi.
Aber ich glaube, die Expansion, von der wir hier eigentlich sprechen, hat mit jener hier beschriebenen Problematik eigentlch nichts zu tun? Eventuell kann man dies miteinander verknüpfen, besonders dann, wenn ich das Universum selbst als den Luftballon bezeichne, und der Raum innerhalb des Luftballons wie auch außerhalb davon expandiert gleichermaßen. Dies erklärt aber nicht, warum dann die Massen innerhalb der Materie des Luftballons nicht expandieren, der Raum, also die haut dazwischen aber schon. Hier haben wir dann wiederum als Erklärung den "Gravitationseffekt", oder wie Halman schreibt, die negative Gravitation, der Druck nach außen.