lovetrail hat geschrieben:Savonlinna hat geschrieben:
Aber ich selber entschied mich dann stattdessen für Philosophie, meine Fragen konnten die Theologen nicht beantworten.
Unlogischerweise habe ich mich aber dennoch vom ersten Uni-Tag an sofort in Theologenkreise begeben, meine Freunde waren fast alle Theologiestudenten, bis zum Examen, ich habe deren Leben mitgelebt.
Trotzdem habe ich sie ständig bekämpft.
Das finde ich interessant. Bei mir war es so, dass ich Philosophie studiert habe, aber mich heute eigentlich hauptsächlich für Glaubensfragen interessiere. Was ich so von Theologiestudenten mitbekomme bin ich ganz froh über diese damalige Studienwahl. Damals war ich auch gar nicht gläubig. Theologie hat mich kaum interessiert. Heute empfinde ich die philosophischen Fragen eher als Nostalgie.

Kannst du dein Studium beruflich verwerten?
Ich kann es verwerten, heute mehr denn je.
Die akademische Laufbahn wollte ich nicht, da es mich mehr zum Theater zog.
Da ich aber als Freiberufler der mieseste Selbst-Manager der ganzen Erde bin, unterfüttere ich mich mit Privatunterricht.
Und die Schüler sind wissbegierig, sie fragen viel. Ich bin gezwungen, mein länger zurückliegendes Studium zu aktualisieren, was ich toll finde.
Wie kommt es, dass Du Interesse an Glaubensfragen bekommen hast?
lovetrail hat geschrieben:Savonlinna hat geschrieben:Es scheinen mir also zwei verschiedene Dinge zu sein:
ob man meint, dass der historische Jesus genau der ist, der in den Evangelien beschrieben wird,
oder ob man meint, dass die Konzeption des Jesus in den Evangelien darauf besteht, dass Auferstehung auf realem Boden geschieht, in realen Körpern.
Kannst du das noch weiter erläutern?
Nicht sehr viel weiter, da ich das ganze Buch von Ratzinger nicht durckriege irgendwie.
Aber meine Ahnung läuft in die Richtung, dass gemeint sein könnte, dass die genau lokalisierte und datierte Jesus-Geschichte darum für Ratzinger wichtig ist, weil die Verfasser der Erzählung eben Wert darauf legten, dass genau datiert und lokalisiert wurde.
Dabei ist es gar nicht wichtig, ob das
richtig datiert und lokalisiert ist.
Hoffe, Du verstehst ein bisschen, was ich meine.
Ein andermal kann ich das vielleicht substantieller erklären.