Alles Teufelszeug?

Hemul
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#661 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Hemul » Do 18. Feb 2016, 01:04

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Zuletzt geändert von Hemul am Do 18. Feb 2016, 01:13, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#662 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Hemul » Do 18. Feb 2016, 01:10

Hemul hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:
Albert EinsteinAlbert Einstein (1879-1955) Begründer der Relativitätstheorie, Nobelpreis 1921:
"Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft."
"Jedem tiefen Naturforscher muss eine Art religiösen Gefühls naheliegen, weil er sich nicht vorzustellen vermag, dass die ungemein feinen Zusammenhänge, die er erschaut, von ihm zum erstenmal gedacht werden. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft. - Die gängige Vorstellung, ich sei Atheist, beruht auf einem großen Irrtum. Wer sie aus meinen wissenschaftlichen Theorien herausliest, hat sie kaum begriffen."
(Gerade die "Relativitäts"-Theorie (das sagt schon der Name) weist darauf hin, daß nichts für sich alleine existiert, sondern alles seinen tieferen inneren Zusammenhang hat. Gerade darauf hat sich A. Einstein konzentriert und äußerst beachtliche Dinge herausgefunden. A. Einstein gilt noch heute weltweit als der größte und bedeutendste Mathematiker aller Zeiten!)
Und was ist die genaue Quelle, wo Einstein das gesagt oder geschrieben hat?


Du Witzboldin machst wohl gerne eine Flucht nach Vorne-gelle? :thumbdown: Schau was der Nobelpreisträger nachfolgend für die Nachwelt manifestiert hat:
Die Quantenmechanik ist sehr achtung-gebietend. Aber eine innere Stimme sagt mir, daß das doch nicht der wahre Jakob ist. Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns kaum näher. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß der nicht würfelt….“
Brief von Albert Einstein an Max Born vom 4.12. 1926
PS: Und mit dem "ALTEN" ist sicherlich nicht der hiesige Seppl mit gemeint. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Münek
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#663 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Münek » Do 18. Feb 2016, 05:55

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Doch, es ändert alles, denn dann verkümmert die kanonische Exegese zur reinen Behauptung.
Es ändert sich methodisch etwas, aber nichts an dem, was ist oder nicht-ist.

Entscheidend ist, dass die kanonische Exegese wegen ihrer Prämissen keine WISSENSCHAFTLICHE Auslegungsmethode ist.

Glauben und behaupten kann man im Übrigen alles - ohne Rücksicht auf die Realität. Ich erinnere an das "Unsichtbare rosafarbene Einhorn", an "Russells Teekanne" und an das "Fliegende Spaghettimonster". Die behauptete Existenz dieser
Entitäten lässt sich nicht widerlegen.

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#664 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Novas » Do 18. Feb 2016, 07:13

Pluto hat geschrieben:Doch, es ändert alles, denn dann verkümmert die kanonische Exegese zur reinen Behauptung

Es gibt sinnvolle Gründe für die kanonische Exegese, die hier schon genannt wurden. Erstaunlich finde ich, wie gekonnt das ignoriert wird.

Die hohe Kunst der selektiven Wahrnehmung! ;)

Ich zitiere von "Wir sind Kirche": "Lediglich ein einziger Zugang zur Heiligen Schrift wird in Grund und Boden abgelehnt und als sinn- und schriftverkehrend eingestuft: die fundamentalistische Bibelauslegung[…]demgegenüber wird die historisch-kritische Exegese als die unerlässliche Methode für die wissenschaftliche Erforschung alter Texte eingestuft, sodass die hl. Schrift ihre Anwendung erfordert".
Das ist also Konsens; und genauso wie eine historisch-kritische Bibelauslegung möglich ist, ist auch eine kanonische Lesart (und sind andere Lesarten) möglich.

Weshalb diese ausschließende Gegenüberstellung? Schon Paulus bejaht ein differenziertes Vorgehen: "Prüft alles und behaltet das Gute" (1 Thess 5, 21).

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#665 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Thaddäus » Do 18. Feb 2016, 08:01

Savonlinna hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Wir dürfen nicht vergessen, dass der Mensch nicht nur "Sammler und Jäger" von vorliegenden Fakten sein muss, sondern auch eigenständige geistige Instanz sein kann - der Nachteil: Diese Version ist naturgemäß nicht intersubjektiv überprüfbar.
Exakt, - und deshalb ist er wissenschaftlich auch nicht legitim!
Das streitet closs doch überhaupt nicht ab!
Danke für den Hinweis, denn ich sehe, dass meine Antwort ohnehin keine korrekte Antwort auf seine Bemerkung ist, sondern auf etwas, was ich in sie hineingelesen habe. Hineingelesen habe ich in sie, dass closs mit "geisiger Instanz" des Menschen im Kontext unserer Diskussion meint, dass dieser als solche "geistige Instanz" zu exklusiven geistigen Einsichten gelangen kann. Und ich antworte hierauf sinngemäß -, dass diese exklusiven Einsichten - wenn es sie denn gibt, wissenschaftlich nicht legitim sind.

Tatsächlich schreibt closs aber nur, dass der Mensch eine "geistige Instanz" ist und dies nicht intersubjektiv überprüfbar sei. Aber das ist natürlich unsinnig, denn gerade weil der Mensch ein vernünftiges Wesen ist, stellt er eine "geistige Instanz" dar. Jeder Mensch erkennt an anderen Menschen, inwiefern der eine geistige Instanz ist. Das erkennen wir jederzeit und darum ist das auch intersubjektiv überprüfbar. Man muss jemanden nur eine Frage stellen oder eine Aufgabe lösen lassen, um zu erkennen, dass er eine geistige Instanz ist. Eigentlich muss man jemand nur lange genug beobachten, um sicher sein zu können, dass er eine geistige Instanz ist. Insofern ist überhaupt nicht klar, was closs mit dieser Bemerkung eigentlich will und worauf sie hinauslaufen soll.
Ich habe sie oben dann automatisch so interpretiert, dass sie in unserem Kontext Sinn ergibt. Tatsächlich ist seine Bemerkung aber unsinnig.

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#666 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Pluto » Do 18. Feb 2016, 09:20

Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Doch, es ändert alles, denn dann verkümmert die kanonische Exegese zur reinen Behauptung
Es gibt sinnvolle Gründe für die kanonische Exegese, die hier schon genannt wurden. Erstaunlich finde ich, wie gekonnt das ignoriert wird.

Die hohe Kunst der selektiven Wahrnehmung! ;)
Unsinn!
Sie werden nicht ignoriert, sondern sie werden als unhaltbar zurückgewiesen.
Einfache Behauptungen genügen eben nicht.

Novalis hat geschrieben:demgegenüber wird die historisch-kritische Exegese als die unerlässliche Methode für die wissenschaftliche Erforschung alter Texte eingestuft, sodass die hl. Schrift ihre Anwendung erfordert".
Das ist also Konsens; und genauso wie eine historisch-kritische Bibelauslegung möglich ist, ist auch eine kanonische Lesart (und sind andere Lesarten) möglich.
So ist es!

Novalis hat geschrieben:Weshalb diese ausschließende Gegenüberstellung? Schon Paulus bejaht ein differenziertes Vorgehen: "Prüft alles und behaltet das Gute" (1 Thess 5, 21).
Wie will man etwas prüfen, wenn nicht mit wissenschaftlicher Methodik?

Paulus lebte in der Eisenzeit und hatte da ganz andere Vorstellungen von "prüfen" als wir es heute haben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#667 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Do 18. Feb 2016, 09:37

Thaddäus hat geschrieben:Aber das ist natürlich unsinnig, denn gerade weil der Mensch ein vernünftiges Wesen ist, stellt er eine "geistige Instanz" dar.
Ah - interessant. - Wenn man "Vernunft" so definiert, wie ich es tue, ist diese Aussage goldrichtig. - Nur: Du scheinst damit zu verbinden, dass damit geistige Aussagen wissenschaftlich nachprüfbar seien.

Es gibt nun zwei Möglichkeiten:
1) "Jede vernünftige, geistige Wahrnehmung ist intersubjektiv überprüfbar" - dann ist Deine Aussage unsinnig.
2) "Nicht jede vernünftige, geistige Wahrnehmung ist intersubjektiv überprüfbar" - dann ist Deine Aussage korrekt.

Thaddäus hat geschrieben:Jeder Mensch erkennt an anderen Menschen, inwiefern der eine geistige Instanz ist.
Definitiv NEIN.

Thaddäus hat geschrieben:Man muss jemanden nur eine Frage stellen oder eine Aufgabe lösen lassen, um zu erkennen, dass er eine geistige Instanz ist.
Du verwechselst "Geist" mit "kognitiven Fähigkeiten" - das sind semantisch zwei völlig unterschiedliche Begriffe.

Ein Koma-Patient kann immer noch ein geistiges Wesen sein - ein Computer wird nie geistig sein.

Thaddäus hat geschrieben:Insofern ist überhaupt nicht klar, was closs mit dieser Bemerkung eigentlich will und worauf sie hinauslaufen soll.
Jetzt klar?

Thaddäus hat geschrieben:Tatsächlich ist seine Bemerkung aber unsinnig.
Du verwechselst die Ergebnisse Deines (zeit-gemäßen) Weltbildes mit dem, was ist. - Das Wort "tatsächlich" ist somit unrichtig. - Aber wir kommen der Sache langsam näher.

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#668 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Pluto » Do 18. Feb 2016, 09:57

closs hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Jeder Mensch erkennt an anderen Menschen, inwiefern der eine geistige Instanz ist.
Definitiv NEIN.
DEFINTIV JA!

closs hat geschrieben:Du verwechselst "Geist" mit "kognitiven Fähigkeiten" - das sind semantisch zwei völlig unterschiedliche Begriffe.
Nein. Es ist ein und dasselsbe, oder willst du sagen, man könne geistige Fähigkeiten ohne Kognition haben?

closs hat geschrieben:Ein Koma-Patient kann immer noch ein geistiges Wesen sein - ein Computer wird nie geistig sein.
Vollkommen falsch!
Ein Koma-Pateint ist eine PERSON (ein Mensch mit einer Geschichte von Empfindungen).
Ein Computer könnte in Zukunft sehr wohl geistige Gedanken haben, wenn er nur komplex genug wäre.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#669 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Do 18. Feb 2016, 09:59

Pluto hat geschrieben:Paulus lebte in der Eisenzeit und hatte da ganz andere Vorstellungen von "prüfen" als wir es heute haben.
Er meint auch etwas ganz anderes. - Er meint damit, dass der Mensch in sich und für sich prüfe, was wahr ist. - Und zwar immer "wahr in Bezug auf eine ganz bestimmte Situation" - daraus lassen sich keine Maximen generieren, die man intersubjektiv prüfen könne.

Nimm den Satz "Liebe Deinen Nächsten" - das ist eine Maxime. - WAS aber in einer ganz bestimmten Situation zu tun ist, um diesem Satz gerecht zu werden, muss jeder individuell prüfen: "Ist es Liebe, wenn ich dem Kind jetzt nachgebe? - Ist es Liebe, wenn ich das Kind jetzt sanktioniere?" - Darauf gibt es keine allgemeingütligen Antworten - weder in der Eisenzeit noch heute.

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#670 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Do 18. Feb 2016, 10:00

Pluto hat geschrieben:Vollkommen falsch!
Und somit hätten wir genau den Punkt herbei-diskutiert, wo es endlich weh tut. - Genau hier scheiden sich nämlich die Geister.

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