closs hat geschrieben:Savonlinna hat geschrieben:"Glaube" bedeutet im Christentum ja gerade dies: "Vertrauen".
Ja.
Savonlinna hat geschrieben:Ich meine zu beobachten: wer in sich kein verwurzeltes Vertrauen haben kann, der entwickelt einen scheelen Blick auf andere.
Eher fremde Blicke - man fühlt sich fremd. - Wie unter einer anderen Species.
Du willst es wieder beschönigen.
Nein, Du guckst
scheel und damit verfälschend auf Deine Mitmenschen.
Du hast ja auch mir vorgeworfen, dass ich voll dem modernen Begriff von "Aufklärung" aufsitze.
Was ich Dir unermüdlich bewusst zu machen suche:
Dass Du Dich "fremd" fühlst, liegt darin, dass Du Dir selber fremd bist. Dieser Mangel an Selbsterkenntnis bewirkt, dass Du auf Deine Umwelt projizierst, was Du selber bist.
Dieser Gedanke stammt übrigens von Hegel. Es war er, der "Entfremdung" als "Selbstentfremdung" verstanden hat.
closs hat geschrieben:Ansonsten:
Mich persönlich stört am meisten, Dinge, die wie ein offenes Buch vor einem liegen, nicht vermitteln zu können. - Am Vertrauen liegt's weniger - eher an der Ungeduld. - Das ist der Unterschied zwischen "Erkennen" und "Erleben" - man erkennt etwas und bringt es nicht ins Leben hinein.
Das, was man glaubt, dass es wie ein offenes Buch vor einem liege, kann Selbstbetrug sein.
Glaube mir, ich weiß, wovon ich rede.
Was der Verstand zu erkennen meint, ist das, was der momentane psychische Zustand einem einflüstert, dass es die "Wahrheit" sei.
Wer über den Verstand hinauskommt - zum Beispiel im künstlerischen Schaffensprozess -, begreift anderes.
Ich habe Dir da mal ein Beispiel gegeben - Du hast es vom Tisch gefegt, weil es "nicht logisch" sei.
Das zeigt, wie verstandesgebunden Du bist und überhaupt nicht bereit, Dich auf "die andere Welt" einzulassen.