Von einer Jungfrau geboren?

[closs]

Es ist toll, wie du dich gegen zig andere Meinungen aufstellst und nicht müde wirst, deine Ansichten zu vertreten.

Vielen Dank - auch Deine Argumente sind sehr gut gedacht und zeigen objektive Schwachstellen auf ("objektiv" im Sinne von system-bedingt und nicht veränderbar).

Im Grunde ist unser beider Problem nicht die Durchdachtheit der Argumente, sondern die Perspektive unseres jeweiligen Weltbildes - im besten Fall argumentieren wir beide fehlerfrei - aber eben auf Basis einer jeweiligen Setzung. - Kurt Tucholsky hat es einmal so zusammengefasst: "Jeder hat ja so recht".

[Pluto]

Wie soll ein Photon eine "Sichtweise" haben? Was "empfindet" ein Elektron?

Falscher Ansatz - es geht hier darum, ob es eine Perspektive der Welt vom Photon aus gibt.

Nein.
Eine Perspektive setzt Denkvermögen voraus.

Der Mond empfindet auch nichts und trotzdem sieht manches vom Mond aus anders aus als auf der Erde (bspw. geht aus Sicht des Monds abends nicht der Mond auf )

Das ist eine Perspektive aus Sicht derjenigen Menschen die dort waren.

damit soll nicht gesagt sein, dass der Mond oder ein Photon Augen haben, sondern eine Position/Pespektive verdeutlicht werden.

Nochmals... Eine Perspektive haben, setzt Denkvermögen voraus.

[closs]

Welche Erkenntnis erhoffst du dir daraus, wenn dir das jemand beantworten könnte?

Ontologische Erkenntnis (für alle) - denn damit könnte gezeigt werden, dass das, was wir wahrnehmungs-mäßig als "sicher" verstehen/definieren, nur EIN Aspekt dessen ist, was "ist".

[Pluto]

Kurt Tucholsky hat es einmal so zusammengefasst: "Jeder hat ja so recht".

Dichterische Freiheit.

[Pluto]

Welche Erkenntnis erhoffst du dir daraus, wenn dir das jemand beantworten könnte?

Ontologische Erkenntnis.

Es gibt epistemologische Erkenntnis, aber ich vermag nicht zu verstehen, was ontologische Erkenntnis überhaupt ist.

Mit anderen Worten, ich stelle in Frage, ob es so was wie ontologische Erkenntnis gibt.
Aber... der menschlichen Fantasie sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt.

[closs]

Eine Perspektive setzt Denkvermögen voraus.

So ist es nicht gemeint: Wenn Du eine Kamera auf der Spitze der Frauenkirche und auf der Spitze des Olympiastadions installierst, bekommst Du Bilder unterschiedlicher Perspektiven von München - dazu muss die Kamera nicht denken können.

Es ist deshalb möglich, weil sowohl Frauenkirche als auch Olympiastadion "sind", also eine "Entität" sind. - Ein Photon ist es auch - also gibt es auch eine Perspektive des Photons. - Dabei spielt es keine Rolle, ob wir eine Kamera an einem Photon installieren können oder nicht. - Da wir es in diesem Fall nicht können, ist die Frage, wie wir eine solche Perspektive rekonstruieren können. - Selbst wenn wir es nicht einmal theoretisch können, heisst dies NICHT, dass es keine Perspektive gibt (die gibt es, WENN ein Photon eine Entität ist), sondern dass WIR es nicht können.

[closs]

Mit anderen Worten, ich stelle in Frage, ob es so was wie ontologische Erkenntnis gibt.

In der Tat gibt es das NICHT, weil wir ja nur in selbst-gemachten Systemen Wahrnehmung probieren können, die nicht identisch sind mit dem Objekt selbst - es kann also nur mutmaßliche Annäherung geben.

Nichtsdestoweniger: Wenn man nicht nur an seinen Systemen, sondern auch um das geht, was "ist", wird man immer wieder interessiert sein, WAS an Annäherung ein jeweiliges System erbringen kann und - vor allem - was NICHT. - Insofern ist "ontologische Erkenntnis" immer eine Erkenntnis von Mangel.

[sven23]

Welche Erkenntnis erhoffst du dir daraus, wenn dir das jemand beantworten könnte?

Ontologische Erkenntnis (für alle) - denn damit könnte gezeigt werden, dass das, was wir wahrnehmungs-mäßig als "sicher" verstehen/definieren, nur EIN Aspekt dessen ist, was "ist".

Das wissen wir doch schon längst. Optische Täuschungen sind Beispiele, daß sicher geglaubte Wahrnehmungen falsch sein können.
Die Geozentrik ist ebenalls ein schönes Beispiel. Auf Grund von Beobachtung/Wahrnehmung glaubten die Menschen, daß sich die Sonne um die Erde dreht. Davon waren sie fest überzeugt, denn man konnte es schließlich täglich beobachten, wie die Sonne im Westen verschwand und am nächsten morgen wieder im Osten auftauchte.
Wie wir inzwischen wissen (bis auf wenige Ausnahmen ), ist diese Wahrnehmung schlicht und ergreifend falsch. Deshalb gehen bei mir immer die Alarmglocken an, wenn Menschen behaupten, sie hätten diese oder jene "Wahrnehmung" von Gott.
Da kann auch Autosuggestion/Selbsttäuschung im Spiel sein.

[Münek]

Mit der Aufschrift: "Bitte nicht berühren. Bewege mich mit c ."

Habe ich ernsthaft vor - seitdem ich regelmäßig E-Bike fahre, sollte c kein großer Unterschied mehr sein.

Der war gut, Kurt!

[closs]

Das wissen wir doch schon längst.

Du solltest Deinen Gedanken aber auch auf Wissenschaften übertragen - auch diese Erkenntnisse sind reine Perspektiven-Erkenntnisse - also solche nicht falsch, aber eben nur von EINEM Punkt ausgesehen.