War der Sündenfall von Gott geplant?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
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Münek
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#251 Re: War der Sündenfall von Gott geplant?

Beitrag von Münek » Fr 29. Jan 2016, 17:36

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Absolute Zustimmung. Nur: Das scheint die katholische Kirche völlig anders zu sehen
Das ist aber kein Widerspruch.

Selbstverständlich liegt hier ein Widerspruch vor.

Nach Auffassung der RKK ist Gott der Autor der biblischen Schriften.
Die gegenteilige Ansicht lehnt eine göttliche Inspiriertheit strikt ab.

closs
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#252 Re: War der Sündenfall von Gott geplant?

Beitrag von closs » Fr 29. Jan 2016, 17:37

Münek hat geschrieben:Wenn demnach Jahwe sich beispielsweise im Dekalog selbst als "eifersüchtig" bezeichnet, dann ist diese Eigenaussage Gottes nach offizieller Lesart authentisch.
Ja - das ist was dran. - Weshalb ich gegen die katholische Auslegung der Bibel bin, WENN sie so gemeint ist, wie sie gerne zitiert wird.

Darüber hinaus: Dann allerdings hat die Deutung auch noch eine Rolle zu spielen:
Was bedeutet dieses Wort im Urtext und im Kontext?
Wie ist das AT in seinen Aussagen überhaupt einzuordnen?
etc.

Das wären jetzt eigene Themen - aber diese müssten geklärt werden, bevor man vorprescht.

closs
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#253 Re: War der Sündenfall von Gott geplant?

Beitrag von closs » Fr 29. Jan 2016, 17:38

Münek hat geschrieben:Selbstverständlich liegt hier ein Widerspruch vor.
Selbst wenn Gott der Verfasser der Schriften WÄRE, geschähe dies mit menschlichen Mitteln und in menschlicher Perspektive.

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Münek
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#254 Re: War der Sündenfall von Gott geplant?

Beitrag von Münek » Fr 29. Jan 2016, 17:48

Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Also glauben sie selber an einen einheitlichen Gott - der Gott der Bibel sei ein Gott. Und das tun viele Christen nicht mehr oder taten es auch nie.
Nein, das tun sie nicht. Sie zeigen die Unterschiede der Gottesbilder auf,
Wo? Seit wann?

Äußerst seltsame Frage. Warum heißen Atheisten wohl Atheisten?

Weil "sie selber an einen einheitlichen Gott glauben: der Gott der Bi-
bel sei ein Gott"?

Das ist nicht Dein Ernst!

Novas
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#255 Re: War der Sündenfall von Gott geplant?

Beitrag von Novas » Fr 29. Jan 2016, 17:51

Savonlinna hat geschrieben:Man muss nicht permanent Gott selber anklagen. Der hat sich gar nicht geäußert.
Letzteres scheinen gerade neue Atheisten nicht begreifen zu können. Da sind Christen oft aufgeklärter.

Ich finde diesen tödlichen Ernst wirklich ungenießbar. Egal von welcher Seite er kommt. Das geht total am Menschen vorbei. Beispielsweise könnte man die Religion unter einem therapeutischen Blickwinkel betrachten; dann ist Glaube nicht der Gegenbegriff zum Unglauben, sondern zur menschlichen Angst. Ist es nicht die Angst, die "böse" macht, und das "Böse", das Angst macht? Ist das nicht das zentrale existenzielle Problem? Territus terreo, in der Angst kann ich nicht anders als Angst zu verbreiten. Die Angst unterstellt das ganze Leben unter "das erbarmungslose Gesetz des Du oder ich, die grausame Frage von Sein oder Nicht-Sein" (E. Drewermann) - darauf versucht die Religion (wo sie noch menschliches Antlitz trägt) eine Antwort zu geben. Ist der sogenannte Teufel nicht ein mythologisches Bild für die grässliche Fratze all unsrer Ängste, die das menschliche Seelenleben deformieren, vergiften und innerlich zerreißen können? Ich persönlich bin überzeugt davon, dass Religion die Absicht und auch die Kraft der Heilung hat. Es geht um die Frage wie wir leben und wofür es sich zu leben lohnt. Mit einer rein rationalen Sicht ist es.nicht getan - das ist eher eine Maske, die eben nur die Oberfläche streift. Die ganze Tiefe und Weite der Seele wird davon nicht berührt

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Münek
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#256 Re: War der Sündenfall von Gott geplant?

Beitrag von Münek » Fr 29. Jan 2016, 17:55

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Selbstverständlich liegt hier ein Widerspruch vor.
Selbst wenn Gott der Verfasser der Schriften WÄRE, geschähe dies mit menschlichen Mitteln und in menschlicher Perspektive.

Dazu enthält der Katholische Katechismus eine klare Aussage (siehe mein obiges Zitat).

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#257 Re: War der Sündenfall von Gott geplant?

Beitrag von closs » Fr 29. Jan 2016, 18:05

Münek hat geschrieben:Dazu enthält der Katholische Katechismus eine klare Aussage (siehe mein obiges Zitat).
Du scheinst es so zu deuten, dass der Schreiber einhändig mit seinen Kumpels Skat gespielt hat, während die andere Hand von Gott mit Texten geführt wurde, die der SChreiber nicht gekannt und möglicherweise nicht gelesen hat, falls es ihn nicht interessiert hat. - Meinst Du es wirklich so?

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Savonlinna
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#258 Re: War der Sündenfall von Gott geplant?

Beitrag von Savonlinna » Fr 29. Jan 2016, 18:13

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Nein, das tun sie nicht. Sie zeigen die Unterschiede der Gottesbilder auf,
Wo? Seit wann?

Äußerst seltsame Frage. Warum heißen Atheisten wohl Atheisten?
Ich sprach hier vom Forum. Ich wollte wissen, seit wann die hiesigen Atheisten Gottesbilder unterscheiden, und wo das steht.
In meiner Erinnerung wird immer ein einheitlicher Gott vorausgesetzt, der jähzornig sei etc.

Man kämpft ja jetzt sogar um das Wort "eifersüchtig" und will unbedingt die deutschen Übersetzungen für gültig erklären. Warum, wenn man nicht überzeugt ist von einem eifersüchtigen Gott?

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Münek
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#259 Re: War der Sündenfall von Gott geplant?

Beitrag von Münek » Fr 29. Jan 2016, 18:15

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wenn demnach Jahwe sich beispielsweise im Dekalog selbst als "eifersüchtig" bezeichnet, dann ist diese Eigenaussage Gottes nach offizieller Lesart authentisch.
Ja - das ist was dran. - Weshalb ich gegen die katholische Auslegung der Bibel bin, WENN sie so gemeint ist, wie sie gerne zitiert wird.

Es ist Dein gutes Recht, anderer Auffassung als die RKK zu sein.

Allerdings sind Deine "Chiffren-Interpretationen" nun auch nicht
gerade die "absolute Sahne". :)

Novas
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#260 Re: War der Sündenfall von Gott geplant?

Beitrag von Novas » Fr 29. Jan 2016, 18:19

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Selbstverständlich liegt hier ein Widerspruch vor.
Selbst wenn Gott der Verfasser der Schriften WÄRE, geschähe dies mit menschlichen Mitteln und in menschlicher Perspektive.

Dazu enthält der Katholische Katechismus eine klare Aussage (siehe mein obiges Zitat).

"Wer den biblischen Text so behandelt, als ob er vom Heiligen Geist wortwörtlich diktiert worden wäre, sieht nicht, dass das Wort Gottes in einer Sprache und in einem Stil formuliert worden ist, die durch die jeweilige Epoche der Texte bedingt sind."
(Benedikt XVI., Verbum Domini 2010)


„Wir brauchen Gott. Welchen Gott? [...] Seine »Rache« ist das Kreuz: das Nein zur Gewalt, die Liebe bis ans Ende. Diesen Gott brauchen wir."
(Benedikt XVI. bei der Messe in München am 10.9.2006 )


;) passt das zu deinen Vorurteilen?

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