Allerdings.sven23 hat geschrieben:Daß der Mensch sowohl zu gutem wie auch zu bösem Handeln fähig ist, ist eine Erkenntnis, die man auch ohne Götter und Religionen haben kann.
Die Schriften der Religionen sind in dieser Welt entstanden und setzen sich mit dieser Erfahrung auseinander, im Bemühen, das Gute zu fördern und negative Einflüsse/ Entwicklungen einzudämmen oder ganz zu verhindern.
Bist du sicher?Keine andere Religion hat aber einen derart exzessiven Sündenfetischismus betrieben wie das Christentum.
Möglicherweise ist Herr Kubitza nicht gerade der versierteste Kenner der Welt- Religionen.
Mit dieser "dunklen Sündenlehre" mußte ich des Öfteren Bekanntschaft machen. Die Vertreter derselben neigen den Gegnern ihrer Sichtweise gegenüber zu einer ganz unchristlichen Aggressivität. Sie bezeichnen sich selbst als "abgrundtief verdorben" und geißeln sich genüßlich mit: "Ich habe nichts als den Tod verdient" und so weiter. Leider benehmen sie sich auch so.

Da sie der Überzeugung sind, alle Initiative müsse (ausschließlich) von Gott ausgehen, und der Mensch könne rein GAR nichts zu seiner Errettung beitragen, sehen sie nicht so ganz dringend die Notwendigkeit, fortwährend den guten Kampf zu kämpfen und Willensentscheidungen zu treffen, um ihr Denken und ihr Verhalten immer mehr den Erwartungen Gottes anzupassen.
Genau genommen weigern sie sich also, Buße zu tun.
Calvinisten findet man in dieser Strömung des Christentums auch genügend. Sie zählen sich zum Kreis der "Erwählten", und der "Beweis" dafür ist ihr Glaube. Wer (von Gott) "erwählt" ist, der kann ihrer Meinung nach nicht mehr verloren gehen.
Nach der Lehre der Augustinusjünger kommt ein Baby, das gerade geboren ist und noch gar nichts entscheiden kann, in die Hölle. Es sei denn, man tauft es rechtzeitig.
Die Taufe ist aber ein WERK, also widersprechen sich die Verdorbenen ohne dabei rot zu werden, denn gleichzeitig leugnen sie ja, dass der Mensch in irgendeiner Weise an der Errettung einer Seele mitwirken kann.
Nein, das ist wirklich nicht schriftgemäß. Das ist Quatsch hoch zehn.

Wenn man den "Baum der Erkenntnis" falsch etikettiert, also eine verkehrte, nicht zutreffende Größe einsetzt und damit die Aufgabe rechnen will, dann kann nur ein falsches Ergebnis dabei herauskommen.
Diese Beschreibung trifft aber nicht auf ALLE Christen zu, sie steht nicht repräsentativ für "das Christentum".
Den Sündenfall als "notwendig", als "von Gott gewollt und geplant" zu bezeichnen, finde ich jetzt aber auch nicht richtig. Wenn das wirklich so gewesen wäre, dann wäre Gott nicht gerade ein liebender Vater, sondern irgendwo ziemlich boshaft und manipulativ. Ein Gott, der eine Grube gräbt, und denjenigen, der da reinfällt, weil er die Grube nicht gesehen hat bzw. die Gefahr nicht einschätzen konnte... dann mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft?
Mir scheint, auch hier besteht noch ein Nachbesserungsbedarf.
LG