closs hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:Nein, das versteht heute kein Mensch mehr.
Genau diesen Eindruck vermittelt auh Kubitza. - Wie bei mir ohnehin immer mehr der Eindruck entsteht, dass hier eine Meinungs-Front entstanden ist, die sich dadurch auszeichnet, dass geistige Kompetenz und Aggressivität des Auftritts fein säuberlich reziprok zueinander stehen.
Ach was, das ist nur deine Wahrnehmung.
Was heisst das in Bezug auf Authentizität? Nichts.
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Der Erbsündengedanke ist zudem so alt nicht. Er findet sich weder im Alten noch im Neuen Testament.
Die Trinität auch nicht. - Was heisst das in Bezug auf Authentizität? Nichts.
Es ist doch schon mal ein Fortschritt, wenn man erkennt, daß diese Konstrukte viel spätere Erfindungen der Kirche sind. Jesus wäre wahrscheinlich höchst erstaunt oder sogar entsetzt über ein solches Konstrukt.
closs hat geschrieben:
Denn solche Begriffe sind Zusammenfassungen der geistigen Substanz der Bibel. - Nirgends steht "Erbsünde", aber bereits in Gen. 3,17 (also ganz am Anfang) ist vom "verfluchten Acker" die Rede. Alle folgenden Geschichten und Personen finden auf diesem "Acker" statt.
Wenn ein Schreiber vor 3000 Jahren was von einem verfluchten Acker schreibt muß das doch nicht heißen, daß alle Menschen als Sünder geboren werden. Das ist ein viel späteres künstliches Konstrukt.
"Wo christliche Theologie vom Menschen redet, da ist die Sünde allgegenwärtig. Keine andere
Religion hat einen solch aufgeblasenen Sündenbegriff in ihren Glauben integriert. Paulus und
Augustinus, in ihrem Gefolge vor allem auch Luther und die Reformatoren tragen die Hauptschuld an
einer überzogenen und völlig absurden Definition des Menschen, die aber, eben weil sie heutige
westliche Menschen in der Regel mit ihrer Sozialisation mitbekommen haben, kaum als solche
wahrgenommen oder hinterfragt wird. Den Menschen als Sünder zu definiere, ist jedoch bei Lichte
besehen eine unverschämte Verächtlichmachung des Menschen mit einem starken Hang zur
Misanthropie (Menschenhass). Wer würde seine Mitmenschen, seine Freunde, Verwandten, seine
Arbeitskollegen oder wen auch immer zuerst als „Sünder“ wahrnehmen und nicht als Menschen? Die
Theologie jedoch tut dies unumwunden und gnadenlos. Theologische Anthropologie lebt geradezu von
der Verächtlichmachung des Menschen. Friedrich Nietzsche hat dies zweifellos richtig erkannt und
auch deutlich ausgesprochen."
Kubitza, Dogmenwahn
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Denn durch die Zeugung haben sie die Schuld Adams geerbt. Man kann schon ahnen, welche Auswirkungen eine solche Lehre auf die Stellung der Kirche zur Sexualität hatte.
Kubitza ist wirklich manchmal ekelhaft dumm. - Diese Verbindung ist sowas von blöde, nämlich vor dem Hintergrund, dass der Katholizismus traditionell sehr nachkommens-fruchtbar war und gerade in Mittelalter und Spätmittelalter alles anders als prüde.
Du vergißt, daß das Frauenbild und Einstellung zur Sexualität zu Beginn sehr stark geprägt war von Neurotikern wie Paulus und den Kirchenvätern wie Augustinus, Thomas von Aquin und anderen.
Ein neues und freieres Körperbewußtsein kam erst mit der Renaissance auf. Der Körper war nicht mehr der mittelalterliche Kerker für die Seele, sondern hatte einen eigenen, auch ästetischen Wert, was sich dann auch in der Kunst ausdrückte.
closs hat geschrieben:
Kubitza erscheint immer mehr als jemand, der geistig-inhaltlich überhaupt keine Ahnung hat - wie ein Nerd, der 100 Stellungen kritisiert, ohne je selber eine Frau gehabt zu haben.
Na ja, das sind die typischen Muster, wenn die Argumente ausgehen.
