Janina hat geschrieben: Es spricht auch nichts dafür, dass ein Tisch existiert. Alles was du mir zeigen kannst ist ein Arragement aus Holz, Stahl oder Resopal.
Ich denke, du zielst auf den Umstand ab, dass sich die materiellen Zusammenhänge immer weiter aufzulösen scheinen, je weiter man ins Detail geht.
Letztlich ist der Tisch zum überwiegenden Teil leerer Raum.
Allerdings wirken sich die Kräfteverhältnisse in diesem Raum auf Wahrnehmung in unserer Auflösung so aus, als wäre der Raum geschlossen angefüllt.
Trotzdem wird das „Materie-Löst-Sich-Auf“-Argument von Gläubigen (aus meiner Sicht) gerne verwendet, um das „Immaterielle“ als Basis für Materie einzuführen.
Dass diese behauptete „Grundlage“ dann „dem“ entsprechen soll, was den Menschen bzw. das Leben ausmacht: „Geist“, ist im Grunde eine nicht nachvollziehbare Bedeutungsverbindung (eher sogar Bedeutungserfindung).
Dieses „Immaterielle“ soll keine weitere Grundlage mehr haben, sondern ewig, unendlich und ohne Anfang sein.
Komisch ist, dass man dazu erst das „Immaterielle“ heranziehen muss.
Im "Unsichtbaren", scheint dies wohl eher akzeptabel zu sein, als bei den materiellen Zusammenhängen.
Warum kann man nicht sagen, Materie selbst, ist etwas, das ewig besteht und keinen Anfang besitzt?
Aktuell befindet sich Materie vielleicht, komplett oder nur lokal in einer Art „Strukturbildung“, die wir als „das Universum“ und „die Raumzeit“ bezeichnen.
Die Wahrnehmung wäre dann lediglich ein Ablaufeffekt innerhalb dieser Strukturbildung und hat nichts mit der Grundlage dieser Strukturbildung zu tun.
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closs hat geschrieben:Die Wissenschaft darf es nicht ausschließen, wenn sie über ihren Tellerrand hinaus Ergebnisoffenheit signalisieren will.
Es wird nichts ausgeschlossen.
Tatsache ist, dass es keine Vorstellungen zur Nicht-XXXX-Welt gibt.
(deshalb verwendet man ja diese Negativ-Strategie)
Es ist also kein Inhalt da, um ausgeschlossen zu werden.
Die korrekte Umgangsweise ist, dass man nicht suggeriert, dass es sich bei diesen Verdachtsideen um einen "alternativen Inhalt" handelt.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:In der Wissenschaft gibt es aber keinen Hinweis für eine Nicht-XXXX-Welt
Korrekt - deshalb hat sie nicht darüber zu sprechen - weder positiv noch negativ.
In der Wissenschaft kann doch gar nichts dazu vorkommen, weil es dazu keinen Inhalt gibt.
Eine Forschung hat eigentlich immer einen konkreten Auftrag und präsentiert am Ende die dazu passenden Ergebnisse.
Eine Forschung, die mangels Inhalt nicht durchgeführt werden kann, führt nicht zu Ergebnissen.
Eine Forschung, die feststellt, dass es zu einer Problemstellung letztlich keinen Inhalt gibt, kann nur genau dies darstellen.
Wenn eine Forschung zur Jungfrauengeburt feststellt, dass es in der damaligen Zeit ein gewisses Schema gab, die Geburt von „wichtigen Menschen“ in ein besonderes Licht zu stellen (Sterne, Wunder, Reinheit, besondere Abstammung usw.), dann kann dies mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch der Textaussage der Bibel zugeordnet werden.
Religion ist ein Konzept, das für Wahrnehmungssysteme gedacht sein soll. Also muss sich dieses Konzept auch dem „Prinzip der vielen Blickwinkel“ stellen.
Eine wissenschaftliche Analyse nach dem Motto „gibt es einen unspektakulären Zusammenhang?“ gehört meiner Meinung nach dazu.
Das mögen die Anhänger von Religion wohl eher nicht, aber sie sollten sich klar machen, dass sie in erster Linie, Wahrnehmungssysteme sind und somit nach Grundregeln ablaufen, die sie nicht negieren können.
Wenn die Religion nur funktioniert, indem diese Grundregeln nicht gelten sollen (z.B. dass keine Blickwinkel möglich sein dürfen), dann stimmt mit der Religion etwas nicht.