Von einer Jungfrau geboren?

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Münek
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#381 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Münek » Do 21. Jan 2016, 05:17

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Als EINZIGE überprüfbare Methode ist die HKM JEDEM anderen System der Interpretation überlegen.
In Bezug auf ihre Methodik - aber sie kann zum eigentlichen Kern der Bibel wenig sagen. - Sie muss also aus Disziplin-Gründen da aufhören, wo die Substanz erst losgeht.

Das was Du als "Substanz" umschreibst, ist doch lediglich eine banale Glaubens- und Wunschvorstellung.

Dass hinter diesem Gedankenkonstrukt etwas Reales steckt, weißt Du zugestandenermaßen nicht, kannst es nicht wissen,
sondern nur darauf hoffen, dass es so sein möge. Diese Hoffnung ist in der Tat arg wenig - fast nichts. Bloße Glaubensan-
nahmen (Imaginationen) als Substanz zu bezeichnen, dürfte daher mehr als übertrieben sein.

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sven23
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#382 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » Do 21. Jan 2016, 07:08

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich weiß, weshalb ja die Radikalkritiker von einem rein mythologischen Jesus ausgehen.
Das ist eine Not-Handlung: Man kann die eigene Methodik nicht bedienen und zieht daraus Schlussfolgerungen in Bezug auf das Objekt ("Jesus") - "Wenn wir nix haben, sind wir jetzt aber sauer - dann hat's Dich auch nicht historisch zu geben. - Ätsch. :devil: "
Ich sagte ja, das ist die Position der Radikalkritik und nicht der Mehrheit der NT- bzw. Leben Jesu Forschung. Diese geht mehrheitlich von einem historischen Jesus aus.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#383 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Do 21. Jan 2016, 08:58

Münek hat geschrieben:Das was Du als "Substanz" umschreibst, ist doch lediglich eine banale Glaubens- und Wunschvorstellung.
Egal, ob man es glaubt oder nicht: Es IST die Substanz.

sven23 hat geschrieben:Diese geht mehrheitlich von einem historischen Jesus aus.
Das tut Ratzinger auch.

SilverBullet
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#384 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von SilverBullet » Do 21. Jan 2016, 09:38

closs hat geschrieben:Stellen wir fest: Die HKM arbeitet (i.d.R.) wissenschaftlich sauber und bringt damit Ergebnisse, die - solange sie nicht über den Tellerrand der HKM hinausgehen - verläßlich und intersubjektiv vermittelbar sind. - Das ist super.

Aber: Der Tellerand ist nicht weit - mit anderen Worten: HKM sollte sich als rein beschreibende Disziplin verstehen im Sinne von - im Sinne von: Im Rahmen unseres Mandats können wir folgendes ... sagen - was darüber hinaus geht, ist nicht mehr unsere Disziplin.
Das sehe ich nicht so.

Es ist nicht die Aufgabe einer wissenschaftlichen Richtung, unterschwellige Suggestionen zur „Existenz einer Anderswelt“ zu geben.

Wenn die Aussage gemacht würde „bis hierher kann die Wissenschaft vordringen, aber darüber hinaus kommt man nicht“, dann unterstützt man eine Erwartungshaltung für das „Darüber-Hinaus“.
In der Wissenschaft gibt es aber keinen Hinweis für eine Nicht-XXXX-Welt und bei den Gläubigen gibt es keine Vorstellung, so dass auch keine Überlegungen für Tests und Forschungen möglich sind.

Insofern ist es konsequent, wenn Glaubensbehauptungen in einer wissenschaftlichen Disziplin nicht vorkommen, also auch nicht so getan wird, als würden sie irgendeine gleichberechtigte Gehaltsaussage darstellen.

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Janina
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#385 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Janina » Do 21. Jan 2016, 10:29

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Würde mir die Antwort weiterhelfen?
Es ist aus meiner Sicht schon wichtig, ob Du "Gott" als Produkt Deiner Vorstellung ("Er-Findung") verstehst oder als Entität ("FIndung" von etwas, was unabhängig von Deiner Vorstellung "ist").
Ich denke dass das keinen Unterschied macht.
Ein Tisch wird auch nur dadurch zum Tisch, dass ich ihn so nenne, das ich ihm eine Funktion zuweise (dran essen können, etc...)
Was wirklich existiert ist eine zusammengeleimte Menge Holz.
Genauso gibt es weder Leim noch Holz. Holz ist nur eine Komposition aus organischen Stoffen, Leim auch, aus anderen Stoffen...
Weiter geführt gibt es überhaupt keine Entitäten, weil nichts von unserer Vorstellung unabhängig ist.

Wir denken und benennen nach Funktionen, die für uns relevant sind, können wahlweise noch den Konstruktionsvorgang oder den materiellen Aufbau beschreiben. Alles davon macht das Objekt zu einer "Er-Findung", ein Produkt unserer Vorstellung. Daher gibt es kein Objekt, das NICHT Produkt unserer Vorstellung ist. Anders können wir überhaupt nicht darüber kommunizieren.

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sven23
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#386 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » Do 21. Jan 2016, 11:15

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Diese geht mehrheitlich von einem historischen Jesus aus.
Das tut Ratzinger auch.
Damit sind die Gemeinsamkeiten aber auch schon erschöpft. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Zeus
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#387 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Zeus » Do 21. Jan 2016, 11:20

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das was Du als "Substanz" umschreibst, ist doch lediglich eine banale Glaubens- und Wunschvorstellung.
Egal, ob man es glaubt oder nicht: Es IST die Substanz.
Du erklärst also DEINE Glaubens- und Wunschvorstellung als DIE Substanz. Tolle Substanz! :lol:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#388 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von JackSparrow » Do 21. Jan 2016, 11:57

closs hat geschrieben:Wenn jede Vorstellung eine Erfindung wäre, wäre der Mond eine Erfindung. - Damit kommt man nicht weiter.
Man kommt damit weiter, weil es keinen Unterschied macht. Der Mond ist der Mond. Egal ob man denkt, man hätte nur den Eindruck, man würde ihn sehen, oder ob man denkt, der Mond sei echt.

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Münek
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#389 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Münek » Do 21. Jan 2016, 12:36

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das was Du als "Substanz" umschreibst, ist doch lediglich eine banale Glaubens- und Wunschvorstellung.
Egal, ob man es glaubt oder nicht: Es IST die Substanz.

Großer Irrtum! Eine Glaubensvorstellung besitzt nur dann Substanz, wenn sie der Realität entspricht.

Ob das aber der Fall ist, darüber können wir keine "substanziell-plausible" Aussage treffen.
Glaubensgewissheit, die Setzung "Gott existiert", reicht dafür nicht aus.

Denn nichts spricht dagegen, dass Gott nicht existiert.

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Janina
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#390 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Janina » Do 21. Jan 2016, 12:42

Münek hat geschrieben:Eine Glaubensvorstellung besitzt nur dann Substanz, wenn sie der Realität entspricht.
Nichts spricht dagegen, dass Gott nicht existiert.
Es spricht auch nichts dafür, dass ein Tisch existiert. Alles was du mir zeigen kannst ist ein Arragement aus Holz, Stahl oder Resopal.

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