sven23 hat geschrieben:Das klingt nicht nur kryptisch, sondern ist es auch.
Trifft aber den Kern.
sven23 hat geschrieben:Wenn der Bibelgott das höchste Integral sein soll
Irgendwie andersrum: Letzte Synthese (ohne mögliche Anti-These dazu) ist unter spirituellen Gesichtspunkten die Voraussetzung dazu, von "Gott" zu sprechen - ob das der Bibelgott oder sonstwer ist, ist zunächst egal.
sven23 hat geschrieben: Die meisten Hochkulturen waren polytheistisch.
Das sagt spirituell gar nichts aus.
Im übrigen ist es sogar egal, wie ein Gottesbild aussieht, WENN die Art der menschlichen Anbindung an Gott authentisch ist - konkret: Ein Naturvolk, das mit seinen Mitteln einen tiefempfundenen inneren Bezug zu Gott hat, kann dies auch polytheistisch darstellen. Insofern ist die Abbildung der Absolutität Gottes das Entscheidende. - Dass das seinsmäßige Eins-Sein Gottes sich im Monotheismus besser abbilden lässt, ist eine andere Geschichte.
In irgendeinem Film (den ich jetzt vergessen habe) gibt es folgenden Szene: Jemand kommt zu Gott und sagt: "Erst jetzt habe ich Dich erkannt - vorher habe ich irrtümlich andere Götter angebetet": - Darauf sagt Gott: "Ich habe Dich dabei beobachtet und weiß deshalb, dass Du die anderen Götter mit dem richtigen Herz angebetet hast, also im Grunde mich angebetet hast. - Also rechne ich Dir diese Zeit so an, als hättest Du
mich angebetet". - Diese Auffassung steht selbstverständlich im krassen Widerspruch zu "Parteibuch"-Religionen wie Islam und leider auch Christentum (gemessen daran, wie es sich offizielle selber versteht).
Mit anderen Worten: Ich habe wirklich größtes Verständnis für Religionskritik, weil das Christentum sich seit 2 Jahrtausenden nicht nur nach außen, sondern auch nach innen derart saublöde darstellt. - Um die obige Geschichte dementsprechend zu verändern: Ein Christ kommt zu Gott und sagt: "Ich habe immer nur Dich angebetet": - Darauf sagt Gott: "Ich habe Dich dabei beobachtet und weiß deshalb, dass Du mich mit dem falschen Herz angebetet hast, also im Grunde mich NICHT angebetet hast. - Also rechne ich Dir diese Zeit auch NICHT an". - Um es ganz deutlich zu sagen: Die nordkoreanische Frau, die ihre Kinder mit Liebe aufzieht und um sie leidet, ist dem christlichen (!) Gott näher als der deutsche "PArteibuch"-Christ. Und mit "Parteibuch"-Christ meine ich nicht nur Kirchensteuerzahler-Christen, sondern sehr wohl auch verbiesterte "Bibeltreue", die die Stirn haben, Gott vorzuschreiben, wer gerettet ist und wer nicht.
Trotzdem gäbe es dann ziemlich stichhaltige Gründe, warum das Christentum die dimensional hervorgehobene DARSTELLUNGSFORM Gottes ist - aber das wäre ein anderes Thema. - Wichtig zunächst ist, dass keine Religion zum Heil führt, sondern ausschließlich das persönliche Verhältnis zu Gott - egal ob mit Namen oder incognito.