sven23 hat geschrieben:Ist ja alles schön und gut, aber Augustinus sagte auch törichte und wenig liebevolle Dinge
Willst Du ein menschliches Gespräch auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung und gemeinsamer Wahrheitssuche führen oder Propaganda betreiben? Als Christen orientieren wir uns an Christus. Die Frage ist also: wie hat Christus die Frauen gesehen, welche Rolle spielten sie in seinem Leben?
Prüfe es nach.
Außerdem hier ein kleiner Hinweis:
Trotz dieser patriarchalischen Auffassung von Gott im Alten Testament gibt es einen Text im Buch Genesis, der die Gleichheit der beiden Geschlechter und ihren göttlichen Ursprung bestätigt: "Gott schuf die Menschlichkeit – Adam, im hebräischen bedeutet dies die Söhne und Töchter der
Erde, hervorgegangen von adamah, das bedeutet: fruchtbare Erde – nach seinem Bild ... und er schuf sie, Mann und Frau.“ (Gen 1,27) Im Alten Testament sind im Allgemeinen die Namen von Patriarchen gut bekannt: Abraham, Jakob usw. Aber kaum einer erinnert sich an die Na-
men von Sara, Rebekka, Lia, Rachel usw. Diese Frauen sind diejenigen in der jüdischen Tradition, die sich matriarchalisch nennen und für die gemäß der Midrasch gilt: "Ihre Namen waren in den Stock geschrieben, mit dem Moses das Rote Meer teilte."
Ebenso ist es wahr, dass man im Alten Testament weibliche Persönlichkeiten lobte, die bereits erwähnten und andere wie Debora, Judit, Ester, Rut usw., denen man einen hervorragenden Platz in der Geschichte gegeben hat. Aber bedauerlicher Weise ist durch die Geschichte hindurch in unserer Kultur die frauenfeindliche Interpretation der Erschaffung Evas geblieben. (Gen 1,18-25) Das in dieser Erzählung enthaltene Verständnis der Frau, das eigentlich die Diskriminierung vermeiden wollte, begann sie dadurch zu stärken, dass das Früher-Dasein Adams als Überlegenheit interpretiert wurde. Dabei wurde vermieden zu erwähnen, was weiter vorne in Genesis 1,27 steht: "Gott schuf also den Menschen als sein Abbild, als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie." Die diskriminierende Interpretation stellt sich in der heutigen sozialen Empfindung als inakzeptabel heraus.
Andererseits ist es bemerkenswert, dass in einer patriarchalischen Gesell-schaft wie dieser so viele Frauen im Stammbaum Jesu erwähnt werden; Tamar, Rahab, Rut - Frauen, die ihre Ängste überwanden, die Angst, unfruchtbar zu sein und die Angst, Ausländer zu sein, mit all den diskriminierenden Assoziation, die diese beiden Fragen in der jüdischen Gesellschaft hatten. Vorfahren des Messias zu sein befreite sie und bestärkte sie, ihre Ängste zu besiegen, Grenzen zu überschreiten, Hindernisse zu überwinden und weit über die Grenzen zu schauen, die die Gesellschaft ihnen aufgezwungen hatte.
http://www.cdsf.org/spip/IMG/pdf/Frauen ... tentum.pdf
Das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens - die Auferstehung - bezeugten zuerst Frauen. Schon das zeigt eine sehr große Wertschätzung der Frauen.
Ihre besondere Erwählung.
Von einem soziologischen Gesichtspunkt aus hinterfragte die von Jesus gegründete Gruppe die zentralen, sozialen und religiösen Institutionen der jüdischen Religion: das Gesetz und den Tempel. Die Gruppe Jesu richtete sich an alle, aber insbesondere an die vom religiösen Gesetz Ausgeschlos-
senen: die Sünder, die Zöllner, die Kinder, die Leprakranken, die Armen, die Frauen, ..., die in ihm Aufnahme und menschliche Würde fanden. Speziell im Lukas Evangelium findet man die Erwähnung von Frauen, die Jesus begleiten: “In der folgenden Zeit wanderte er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalena, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.†(Lk 8,1-3) In Jesu Gemeinschaft ist die Beziehung zu Gott anders, die Diskriminie-
rungen fallen – Frauen durften den Tempel nicht betreten –, es öffnet sich der Zugang zu Gott für alle Mitglieder des Volkes. Die absolute Gegenseitigkeit in den Beziehungen zwischen
Mann und Frau, die auf Gleichheit der menschlichen Beschaffenheit und Gleichheit vor Gott basiert, ist eine von Jesus eingeführte Neuigkeit.
Bei der Durchsicht der Evangelien sehen wir, dass Jesus nie etwas Schlechtes über die Frauen sagte, auch in den Parabeln werden sie nie in ein schlechtes Licht gesetzt.
http://www.cdsf.org/spip/IMG/pdf/Frauen ... tentum.pdf
Das zeigt eher, dass die Lehre Jesu - mit der Idee der Gleichheit vor Gott, die Idee Kinder Gottes zu sein - von der spirituellen Perspektive her schon die Deklaration der Menschenrechte vorweg nahm. Man überlege sich mal wie progressiv solch eine Idee war:
Gal 3,26-29: 26 Denn ihr seid alle Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus. 27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. 28 Es gibt nicht mehr Juden noch Griechen, nicht mehr Sklaven noch Freien, nicht mehr männlich noch weiblich; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. 29 Wenn ihr aber Christus [gehört], so seid ihr folglich (des) Abrahams Same, Erben gemäß [der] Verheißung.