Wird die Philosophie unterschätzt?

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#311 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Sa 2. Jan 2016, 13:39

sven23 hat geschrieben:Aber was hat das für einen praktischen Nutzen?
Bei Philosophie geht es um Erkenntnis und nicht um Utilitarismus.

sven23 hat geschrieben:Mehr Bestätigung braucht eine Theorie doch gar nicht.
Wenn Du innerhalb des Naturalismus den Naturalismus nicht falsifizieren kannst und ein Nicht-Naturalistisches nicht verifizieren kannst, ist es albern, darin eine Erkenntnis zu sehen. - Wenn ein Holzwurm innerhalb eines Baumstammes Holz nicht falsifizieren kann und Eisen nicht verifizieren kann, ist es dasselbe.- Mit dem Unterschied, dass Holzwürmer erst gar nicht auf die Idee kommen, sowas zu denken - sancta simplicitas.

sven23 hat geschrieben:Gott scheint noch nicht mal zu wissen, ob sie vom bösen weg umkehren werden, denn er spricht in einem Konditionalsatz.
Mein Gott: Das ist eine Offenbarung dem MEnschen gegenüber, der daran erkennen soll, dass sein Handeln etwas nützt - trotzdem ist es bereits vorher gefügt.

sven23 hat geschrieben:Und es reute den HERRN, dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte,... 1Mo 6,6
Es war ihm leid (er litt also darunter), dass er den MEnschen gemacht hatte. - Allerdings fallen da auch einige Christen drauf rein. - In einem sind wir uns einig: Wenn man Gott SO versteht und die Bibel SO liest, ist Hopfen und Malz verloren.

Hemul
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#312 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Sa 2. Jan 2016, 13:42

sven23 hat geschrieben:Und es reute den HERRN, dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte,...
1Mo 6,6 Also Gott kann auch be- und gereuen.

Man merkt, dass Du erst 23 Jahre jung bist. ;) Schau wie die am Urtext sehr nahe stehende jüdische Buber&Rosenzweig Übersetzung 1.Mose 6:6
wiedergibt:
"Und leid ist mir, dass ich sie gemacht hatte"
Gott bereute es also nicht, dass er den Menschen gemacht hatte sondern es muss dem Schöpfer des Menschen furchtbar geschmerzt-leid getan haben zu sehen wie seine Geschöpfe es ihm für all seine Geschenke dankten. Er war sehr traurig darüber. Das war damals so-und das ist heute auch nicht anders. Du bist hier doch das beste Beispiel dafür-gelle? ;) Trinkst den Wein u. atmest die Luft die Gott Dir zur Verfügung stellt-haust aber als Dank wie ein Kesselflicker auf ihn ein. Pfui schäme Dich. :thumbdown:
Zuletzt geändert von Hemul am Sa 2. Jan 2016, 13:50, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#313 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von sven23 » Sa 2. Jan 2016, 13:48

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber was hat das für einen praktischen Nutzen?
Bei Philosophie geht es um Erkenntnis und nicht um Utilitarismus.
Erkenntnis ohne irgendeinen Nutzen? Was für eine Erkenntnis gewinnt man, wenn man die Existenz von Pumuckel "beweist"?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Mehr Bestätigung braucht eine Theorie doch gar nicht.
Wenn Du innerhalb des Naturalismus den Naturalismus nicht falsifizieren kannst und ein Nicht-Naturalistisches nicht verifizieren kannst, ist es albern, darin eine Erkenntnis zu sehen. - Wenn ein Holzwurm innerhalb eines Baumstammes Holz nicht falsifizieren kann und Eisen nicht verifizieren kann, ist es dasselbe.- Mit dem Unterschied, dass Holzwürmer erst gar nicht auf die Idee kommen, sowas zu denken - sancta simplicitas.
Deswegen forderte ich ja zum Perspektivwechsel auf. Esoteriker behaupten dieses und jenes. Nur stimmt es bei Überprüfung halt nicht. Dafür kann doch ein Naturalist nichts.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Gott scheint noch nicht mal zu wissen, ob sie vom bösen weg umkehren werden, denn er spricht in einem Konditionalsatz.
Mein Gott: Das ist eine Offenbarung dem MEnschen gegenüber, der daran erkennen soll, dass sein Handeln etwas nützt - trotzdem ist es bereits vorher gefügt.
Ach du lieber Gott, jetzt geht das mit der Fügung wieder los. :roll:

closs hat geschrieben: Es war ihm leid (er litt also darunter), dass er den MEnschen gemacht hatte. - Allerdings fallen da auch einige Christen drauf rein. - In einem sind wir uns einig: Wenn man Gott SO versteht und die Bibel SO liest, ist Hopfen und Malz verloren.
Also haben wir es hier mal wieder mit einem Beispiel kollektiver Fehlübersetzung zu tun, damit clossens Gottesbild nicht zerstört wird. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#314 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von sven23 » Sa 2. Jan 2016, 13:52

Hemul hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und es reute den HERRN, dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte,...
1Mo 6,6 Also Gott kann auch be- und gereuen.

Man merkt, dass Du erst 23 Jahre jung bist. ;) Schau wie die am Urtext sehr nahe stehende jüdische Buber&Rosenzweig Übersetzung 1.Mose 6:6
wiedergibt:

"Und leid ist mir, dass ich sie gemacht hatte"
Ja, ja der olle Buckel-Buber. :lol:

Immerhin tat es Gott leid, daß er die Schöpfung nicht besser hinbekommen hat. Nobody is perfect.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#315 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Sa 2. Jan 2016, 14:03

sven23 hat geschrieben:Immerhin tat es Gott leid, daß er die Schöpfung nicht besser hinbekommen hat. Nobody is perfect.
Nein - es war ihm Leid. - Er hat gelitten (und das "vorher" gewusst).

sven23 hat geschrieben:Deswegen forderte ich ja zum Perspektivwechsel auf.
Ich auch. :lol:

sven23 hat geschrieben:Ach du lieber Gott, jetzt geht das mit der Fügung wieder los.
Wer das nicht kapiert, endet in einer Sackgasse.

sven23 hat geschrieben:Also haben wir es hier mal wieder mit einem Beispiel kollektiver Fehlübersetzung zu tun
Nicht kollektiv, aber in diesem Fall so, dass der eigentliche Sinn nicht rüberkommt. - Ein ganz anderes Beispiel ist die Szene, dass man seine Eltern "hassen" solle - in Wirklichkeit ganz anders gemeint.

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sven23
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#316 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von sven23 » Sa 2. Jan 2016, 14:23

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Immerhin tat es Gott leid, daß er die Schöpfung nicht besser hinbekommen hat. Nobody is perfect.
Nein - es war ihm Leid. - Er hat gelitten (und das "vorher" gewusst).
Natürlich hat er es vorher gewußt, deswegen hat er es ja genau so gemacht, damit es ihm hinterher leid tun konnte. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Also haben wir es hier mal wieder mit einem Beispiel kollektiver Fehlübersetzung zu tun
Nicht kollektiv, aber in diesem Fall so, dass der eigentliche Sinn nicht rüberkommt. - Ein ganz anderes Beispiel ist die Szene, dass man seine Eltern "hassen" solle - in Wirklichkeit ganz anders gemeint.
Ja sicher, in der Bibel ist immer alles ganz anders gemeint.
Wenn Gott in der Bibel auffordert, kleine Kinder gegen die Wand zu klatschen, dann ist das natürlich liebevoll gemeint. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#317 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Pluto » Sa 2. Jan 2016, 15:42

sven23 hat geschrieben:Wenn Gott in der Bibel auffordert, kleine Kinder gegen die Wand zu klatschen, dann ist das natürlich liebevoll gemeint. :roll:
Vielleicht waren die Wände in biblischen Zeiten gepolstert?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Halman
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#318 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Halman » Sa 2. Jan 2016, 16:11

closs hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Das Problem dieses Gottesbeweises liegt in einer Verwechslung von Welt und Universum.
Was meinst Du mit "Welt"? Das, was wir unseren menschlichen Lebensraum nennen?

Was meinst Du mit "Universum"? - Meinst Du es im kosmologischen Sinne (Urknall, Ausbreitung, etc)? Wenn ja: Wie nennst Du ein mögliches Feld, das theoretisch außérhalb dieses physikalischen Universums sein könnte und das unabhängig von menschlicher Vorstellung "ist"?
Aus ihren Beiträgen entnehme ich, dass sie mit dem Universum offenbar das Universum aller dinglichen Objekte meint, wie Sterne, Planeten, Kometen - bis hin zu Atomteilchen, Photonen usw.
Den Begriff "Welt" verwendet Thaddäus offenkundig nicht in einem materalistischem Sinn.

Vor kurzem sah ich STAR WARS - Episode VII. In meiner Welt "lebt" Prinzessin Leia, ferner kenne ich Han Solo und Chewbacca und natürlich Luke Skywalker. Diese Personen sind keine realen Personen des Universums, aber sehr wohl Figuren der Welt.

Der menschliche Lebensraum ist ja dinglicher Teil des Universums. Zu unserer Welt gehören aber auch nicht-dingliche Konstrukte, wie Zahlen, fiktive Figuren usw.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#319 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Sa 2. Jan 2016, 16:31

sven23 hat geschrieben:Natürlich hat er es vorher gewußt, deswegen hat er es ja genau so gemacht, damit es ihm hinterher leid tun konnte.
Dass er hinterher darunter gelitten hat - richtig. - Aber es war nicht vermeidbar, wenn Gott sich einlässt in das Leid der dialektischen Welt aus gut und böse. - Er hat sich bewusst auf Leid eingelassen - ja.

sven23 hat geschrieben:Ja sicher, in der Bibel ist immer alles ganz anders gemeint.
Man muss sie sehr differenziert lesen und darf sie nicht hauruck lesen. - Deshalb halte ich wörtliche Übersetzungen für ungeeignet fürs Volk - lies mal die "Volxbibel". - Sie löst vieles auf und klingt außerdem noch lustig, weil sie für junge Leute geschrieben ist.

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#320 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Sa 2. Jan 2016, 16:32

Halman hat geschrieben:Aus ihren Beiträgen entnehme ich, dass sie mit dem Universum offenbar das Universum aller dinglichen Objekte meint, wie Sterne, Planeten, Kometen - bis hin zu Atomteilchen, Photonen usw.
So verstehe ich sie auch.

Halman hat geschrieben:Den Begriff "Welt" verwendet Thaddäus offenkundig nicht in einem materalistischem Sinn.
Da bin ich nicht sicher - sie könnte damit auch unseren irdischen Erfahrungsraum meinen (sowohl materiell als auch denkerisch). - Sie wird es klären.

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