closs hat geschrieben:Die entscheidende Frage ist eine ganz andere: Ist eine Projektion x authentisch mit einer Realität, die damit getroffen wird. - Dies kann der Mensch NIE aus eigener Kraft entscheiden, sondern nur innerhalb der Projektions-Ebene begründen. - Das heisst aber nicht, dass es keine Realität gäbe, sondern dass sie nie zweifelsfrei durch Wahrnehmung/Projektion nachweisbar ist (außer: "Ich-bin").
Es ist korrekt, dass es für eine sensorische Wahrnehmung (und wir kennen keine andere) keine Beweise gibt, dass die Vorstellungen exakt richtig sind.
Aber:
Eine sensorische Wahrnehmung kann sehr wohl die Qualität, also die Wahrscheinlichkeit erhöhen.
Die Methode hierfür lautet: verschiedene Blickwinkel.
Dieser Umstand läst sich ganz einfach aus der Technik des Gehirns ableiten.
Je mehr die, durch das Gehirn analysierten Zusammenhänge in den Daten, durch eine unabhängige Einwirkung von aussen, korrigiert und optimiert werden müssen, desto höher ist die Qualität – eigentlich logisch.
Das bedeutet aber, dass die Vorstellungen der Sinneszusammenhänge (Aussenweltzugang) weitaus besser sind, als das Verständnis der Körper- bzw. Gehirnvorgänge (Innenwelt).
Es ist somit höchst erstaunlich, dass man in der Philosophie auch heute noch hört, dass nichts direkter/korrekter erfahrbar sein soll, als das „Ich bin“ (und es damit sozusagen unzweifelhaft feststeht).
Man bedenke: dies wird nicht im Sinne des Gesamtlebewesens formuliert, sondern im Sinne einer Art „feinstofflichen Wahrnehmungskerns“, durch den das „Erleben“ ermöglich werden soll.
Dieser, von der Philosophie, behauptete Anspruch lässt sich aus der Wahrnehmungstechnik
nicht ableiten.
Die Überzeugung eines „Ich bin“ mag zustande kommen (ablaufen), aber dann ist die Frage:
aus was ist diese Überzeugung gemacht?
(vermutlich nicht aus einer Wirklichkeit)
Hier zeigt sich die unsichere Arbeitsweise von Philosophie.
Es wird mitten hineingesprungen und man berücksichtigt mehr die religiösen bzw. „gefühlten“ Zusammenhänge, als dass man an einer wirklichen Funktionalität interessiert ist.