Wird die Philosophie unterschätzt?

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#211 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Do 31. Dez 2015, 11:14

sven23 hat geschrieben:Ja, und dann stell dir mal vor, es gäbe "Heilige Schriften", die aussagen, daß der Hunger in der Welt eine von Gott gewollte Strafe ist, und daß die Auserwählten durchaus berechtigt sind, damit Geld zu verdienen. Im Grund haben wir es im AT mit so einer klientelorientierten Ethik zu tun.
So kann man es leider sehen. - Deshalb sollte das AT keine Glaubens-Grundlage sein, sondern nur eine theologische/wissenschaftliche Rolle spielen. - Dass das Christentum auch heute noch vielfach gegen den Geist Jesu ausgelegt wird, ist leider zutreffend.

sven23 hat geschrieben:Damit gestehst du aber indirekt ein, daß es diesen Gott gar nicht gibt.
Wie kann man auf diesen unlogischen SChluss kommen? "Weil der Mensch im Namen Gottes Böses tut, gibt es diesen Gott nicht". - Hä? - Das ist wirklich total verquer.

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sven23
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#212 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von sven23 » Do 31. Dez 2015, 11:25

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Damit gestehst du aber indirekt ein, daß es diesen Gott gar nicht gibt.
Wie kann man auf diesen unlogischen SChluss kommen? "Weil der Mensch im Namen Gottes Böses tut, gibt es diesen Gott nicht". - Hä? - Das ist wirklich total verquer.
Ich meinte, daß es diesen AT-Gott nicht gibt. Konsequenterweise müßte man ihn dann komplett steichen, denn ein bißchen schwanger gibts nicht.
Der AT-Gott ist eine menschliche Projektion. Wie dann der NT-Gott zu sehen ist, wäre dann die nächste Frage.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Hemul
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#213 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Do 31. Dez 2015, 11:29

Münek hat geschrieben: Ob Gott "unveränderlich" ist, wissen wir nicht - ebensowenig, ob er der "eine" ist.
Auch seine sonstigen Attribute, die wir ihm so gern zuschreiben, sind uns nicht bekannt. Wir wissen nicht einmal, ob er existiert - wir glauben, hoffen und wünschen es uns nur.
Was möchtest Du mit Deiner Pluralisierung eigentlich erreichen? Was Du glaubst-hoffst u. Dir wünscht wissen wir doch zu Genüge-warum versuchst Du hier Dein wahres ich zu verschleiern? :shock: Aber zurück zu Deiner obigen Behauptung, dass Gottes "sonstigen Attribute" die wir ihm so gerne zuschreiben uns nicht bekannt sein sollen? Hat der Wolf etwa Kreide geschluckt? Nicht nur einmal hast Du den Gott der Bibel als einen rachsüchtigen Vernichtungsgott dargestellt. Oder hattest Du hier vielleicht andere Attribute im Hinterkopf? :roll:
https://www.google.de/#q=was+ist+ein+attribut
At·tri·bu̱t
Beifügung als Ergänzung zu einem Hauptwort.
"In „das schöne Kleid“ ist „schöne“ das Attribut."
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#214 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Do 31. Dez 2015, 11:39

sven23 hat geschrieben:Der AT-Gott ist eine menschliche Projektion.
JEDE Gottes-Vorstellung ist eine menschliche Projektion, genauso wie JEDE Wahrnehmung eine Projektion ist.

Die entscheidende Frage ist eine ganz andere: Ist eine Projektion x authentisch mit einer Realität, die damit getroffen wird. - Dies kann der Mensch NIE aus eigener Kraft entscheiden, sondern nur innerhalb der Projektions-Ebene begründen. - Das heisst aber nicht, dass es keine Realität gäbe, sondern dass sie nie zweifelsfrei durch Wahrnehmung/Projektion nachweisbar ist (außer: "Ich-bin").

Was glaubst Du, warum ich vor einiger Zeit den Thread "Wahrnehmung und Sein" eingestellt habe? Eben weil dies die Grundlage JEGLICHEN Wahrnehmungs-Systems ist. - Wir werden immer wieder darüber stolpern, weil man dieses Thema bei gebotener Ernsthaftigkeit nicht ignorieren kann. - Es kommt immer wieder von selber auf.

Hemul
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#215 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Do 31. Dez 2015, 11:50

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Damit gestehst du aber indirekt ein, daß es diesen Gott gar nicht gibt.
Wie kann man auf diesen unlogischen SChluss kommen? "Weil der Mensch im Namen Gottes Böses tut, gibt es diesen Gott nicht". - Hä? - Das ist wirklich total verquer.
Ich meinte, daß es diesen AT-Gott nicht gibt. Konsequenterweise müßte man ihn dann komplett steichen,
Nun unterlasse es bitte Gott zu steichen. :thumbdown: Wo kämen wir hin wenn jeder Dösbadel Gott steichen könnte? :roll: Für Dich gibt es den Gott des AT also nicht-deshalb möchtest Du ihn am besten steichen-ich nicht ich möchte ihn lieber "streicheln" und zwar mit Worten. Einen Grund warum ich das sehr gern tue steht wie folgt in 1.Mose 8:22,
22 Von jetzt an, / solange die Erde besteht, / soll nicht aufhören: / Saat und Ernte, / Frost und Hitze, / Sommer und Winter, / Tag und Nacht."
Das hat Gott vor ca. 3600 Jahre gesagt-und auch Du bist heute Nutznießer davon. Wird es nicht langsam auch für Dich Zeit den Gott der Bibel nicht zu "steichen" sondern genau wie ich zu--na Du weißt schon was-gelle? ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#216 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Münek » Do 31. Dez 2015, 11:57

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich denke, eine Gottes-Wahrnehmung kann nichts erschaffen.
Absolut richtig. - Aber Gott kann unsere Wahrnehmung schaffen.

Eiere nicht rum. Die Frage lautete, hat Gott Himmel und Erde erschaffen oder eine Wahrnehmung von Gott?

Da hattest fälschlicherweise geantwortet: Beides.

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#217 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Do 31. Dez 2015, 12:04

Münek hat geschrieben:Da hattest fälschlicherweise geantwortet: Beides.
Ich hatte richtigerweise geantwortet: BEIDES. - Dein "oder" ist falsch.

Der Mensch nimmt zwar selbst war, könnte es aber nicht, wenn diese Fähigkeit nicht geschaffen wäre. - Das ist nicht selbstverständlich, da Giraffen bspw. NICHT spirituell wahrnehmen können. Könnten sie es, wäre sie ebenbildiche Schöpfung.

Merkst Du eigentlich, dass Du reflexartig von "Rumeiern" sprichst, wenn DU etwas nicht verstehst?

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#218 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Münek » Do 31. Dez 2015, 12:13

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ob Gott "unveränderlich" ist, wissen wir nicht - ebensowenig, ob er der "eine" ist.
Umgekehrt: Es macht keinen Sinn, von "Gott" zu sprechen, wenn es nicht so ist. - Sollte es nichts so sein (was ich aus vielerlei Gründen ausschließe), hätten die Atheisten recht.

Ob es für DICH Sinn macht, ist unerheblich.

"Gott" richtet sich gewiss nicht nach Deinen Wunschvorstellungen. Du scheinst
tatsächlich nicht zu merken, dass Du Dir Deinen Gott zurechtbastelst.

Dein Glaubenskonstrukt, Dein "Baby" - wie ich immer zu sagen pflege. :thumbup:

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#219 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Münek » Do 31. Dez 2015, 12:22

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Auch seine sonstigen Attribute, die wir ihm so gern zuschreiben, sind uns nicht bekannt.
Dasselbe gilt auch hier: Man schreibt ihm Attribute zu, die er logisch haben MUSS, um als "Gott" bezeichnet zu werden.

Dasselbe gilt auch hier.

Du, Gott, musst bestimmte Eigenschaften haben, sonst wirst Du von mir nicht als Gott anerkannt.
Wieso muss z.B. ein Gott allbarmherzig und liebevoll sein? Das ist Wunschdenken pur!

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#220 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Münek » Do 31. Dez 2015, 12:39

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dein Gott ist im Grunde Dein Geschöpf - eine Imagination..
Das ist ein ziemlich typischer Fehler der Schein-Aufklärung: Man macht das Sein des Objekts abhängig von der eigenen Wahrnehmungs-Fähigkeit.

Warum lässt Du es dann nicht sein? :o

Du bist es doch, der das "Sein des Objekts" abhängig machst von Deiner "eigenen
Wahrnehmungs-Fähigkeit". Für Dich existiert Gott nur, wenn er über bestimmte
Attribute verfügt
, die Du ihm vorschreibst - sonst nicht.

Das nenne ich "Herrgott-Schnitzerei".

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