Münek hat geschrieben:Ihre Aversion gegen die HKM lässt sich doch ehrlicherweise überhaupt nicht leugnen.
Gegen deren Überbewertung - wenn HKM zum Maßstab der Bibel-Deutung werden soll - so ist es gemeint.
Münek hat geschrieben:Die unsachlichen Diffamierungen von Ratzinger und Berger richten sich ganz gewiss nicht gegen den "armen Teufel Kubitza", sondern ausschließlich gegen die eigene forschende Theologenzunft an den Hochschulen und Universitäten...
Kubitza ist ein medial auffälliger Vertreter - deshalb kann man ihn beispielhaft nennen. - Wenn es nur ihn gäbe, würden sich Ratzinger und Berger nicht regen - das ist schon richtig.
Das Problem liegt wahrscheinlich darin, dass "Theologie" inzwischen von vielen studiert und gar gelehrt wird, die mit der inhaltlichen Substanz der Theologie nichts zu tun haben wollen. - Vielleicht meinen Ratzinger und Berger, dass man erst mal wissen sollte, was "theos" ist, bevor man darüber forscht.
Münek hat geschrieben:Wenn ein Konsens herrscht, besteht nach aller Logik für kontroverse Diskussionen kein Bedarf. Völlig richtig!
Es scheint in der theologischen PRaxis genau umgekehrt begründet zu werden. - Wenn Du willst, frage ich nochmal rum.
Münek hat geschrieben:Natürlich ist es eine INHALTLICHE Auslegung,
Da meinen wir wahrscheinlich Unterschiedliches mit "inhaltlich". - Natürlich ist es ein "Inhalt", Quellen zu vergleichen, etc. - ich habe inhaltlich semantisch gemeint - im Sinne von "Was BEDEUTET etwas im Kontext der Bibel".
Wenn man Textkritik, Quellenkritik, Sprachkritik, historische Kritik betreibt, wie es die Aufgabe der HKM ist, ist dies nur peripher als sinnhafte Untersuchung zu verstehen - das meine ich mit "Inhalt"/"Substanz".
Münek hat geschrieben: ob die von Jesus überlieferten Worte authentisch sind oder nicht.
Das kann man in DIESEM Fall doch gar nicht überprüfen, da es keine originalen Vergleichsquellen gibt - Bsp: die Quellenaussage, Kaiser Wilhelm sei das ganz Jahr 1914 auf seinem Schiff in der Nordsee gewesen, kann man mit einer Originalquelle, bspw. Filmaufnahmen eines Kaiser-Auftritts in Berlin in 1914, vergleichen und somit falsifizieren - das geht bei Jesus nicht, weil das Original fehlt. - WAS man machen kann ist, ältere mit jüngerer Rezeption zu vergleichen.
Münek hat geschrieben:Die Ankündigung der Gottesherrschaft und der Aufruf zu Buße standen im Zentrum der jesuanischen Predigt.
Das meine ich auch - und das wird auch theologisch so gesehen. - Man unterstellt, dass diesbezügliche Quellen korrekt sind, weil man auch geistig zum selben Ergebnis kommt - aber beweisen kann man es nicht.
Münek hat geschrieben:Dass Du ins Schleudern kommst, wird im Vatikan für höchste Unruhe sorgen.
Da schleudert nach meiner Auffasssung die RKK - da muss sie durch.
Münek hat geschrieben:Das Dogma der Jungfrauengeburt beispielsweise ist entstanden, weil es so bei Lukas und Matthäus dokumentiert ist.
Nein - nicht "weil". - Dieses Dogma ist entstanden, weil es fundamental-theologisch mindestens naheliegend ist UND dementsprechend textlich dokumentiert ist.
Münek hat geschrieben:Die Kindheitsgeschichten Jesu (mit Jungfrauengeburt) werden von der theologisch-wissenschaftlichen Forschung begründet als (unhistorische) Legenden angesehen.
Meines Wissens wird auch generell das Thema "Leben Jesu" als nicht ergiebig angesehen - das ist Konsens. - Die Jugnfrauengeburt ist eine theologisch logische Geschichte, die man deshalb als historisch wahrscheinlich hält. - Historisch-kritisch wird da nichts kommen können, außer dass es nicht historisch-kritisch greifbar ist.